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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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ihren Mann verlassen? Nein, Kristin schüttelt den Kopf. Eine richtige Beziehung? Das kann sie sich nicht wirklich vorstellen. Steve sieht das nur als Spaß, als Zeitvertreib. Da ist sie sich ganz sicher.
    Aber die SMS tun ihr einfach gut. Sie fühlt sich endlich wieder sexy. Steve sieht in ihr nicht dieses kleine Dummchen, das keiner ernst nimmt. Kristin steht auf und schaut in den Spiegel. Ihr gefällt wieder was sie sieht. Sie lächelt sich selbst an. Ja, sie ist sexy. Das hatte sie schon fast vergessen.
    Ihre Gedanken werden durch das Klopfen an der Tür unterbrochen.
    „Kristin, Schatz wie lange brauchst du noch? Das Frühstück ist fertig.“
    Ihr Lächeln friert ein. Zurück im hier und jetzt. Ihr abweisendes Verhalten von gestern Nacht übergeht er einfach. Er ist lieb, nett und aufmerksam. Allerdings ist er auch darauf bedacht, sie nicht zu berühren – auch nicht zufällig. Was für eine bizarre Situation.
    Ob er auch heimlich im Bad SMS an Charlotte geschrieben hat? Kann schon sein. Der Gedanke daran versetzt ihr einen kleinen Stich. Aber der Stich ist nicht mehr so schmerzhaft – seit das mit Steve passiert ist, ist der Gedanke an Peter und Charlotte etwas erträglicher geworden. So als ob sie sich gerächt hätte.
    „Kristin, hast du nicht gehört? Dein Kaffee wird kalt.“
    „Ja, ich bin sofort fertig.“
    Eine glatte Lüge. Sie hat noch nicht einmal geduscht. Kristin springt schnell unter die Dusche. Eiltempo ist jetzt angesagt. Sie wirft sich ihren Bademantel über und geht in das Wohn- und Esszimmer zu Peter an den Frühstückstisch. Ein köstlicher Duft von frischem Kaffee und gebratenem Speck weht ihr entgegen. Peter hat sich richtig Mühe gegeben!
    Sie wusste gar nicht, dass er das so gut hinbekommt. Da sieht man mal wieder, was alles so in ihm steckt. Normalerweise ist er nicht gerade der Mann, der das Frühstück macht, oder sich überhaupt irgendwie im Haushalt einbringt.
    Vor langer Zeit, als sie noch ganz frisch verliebt waren, hat er mal für sie gekocht und ihr sogar das Frühstück ans Bett gebracht. Aber das ist schon ziemlich lange her. Seit Elisa auf der Welt ist, kann sie sich nicht erinnern, dass er sich freiwillig mal in die Küche begeben hat, um Essen zuzubereiten.
    „Wo ist Elisa?“, fragt Kristin.
    „Sie kommt gleich. Sie hat schon wieder ihr Ballettkleidchen an. Ich habe ihr gesagt sie soll sich zum Essen etwas anderes anziehen. Außerdem wollte ich kurz mit dir etwas allein besprechen.“
    Hilfe, was kommt denn jetzt? Die Sache von gestern Nacht? Bitte nicht!
    „Kristin was hältst du davon, wenn wir heute nach Long Island rausfahren? Nur du und ich. Wir könnten in dem schönen kleinen Hotel in East Hampton übernachten. Die haben ja das ganze Jahr auf.“
    Kristin fällt fast die Kaffeetasse aus der Hand. „Und was ist mit Elisa?“ Das ist das Erstbeste was ihr als Antwort einfällt. Allein mit Peter nach Long Island? Nein, das geht überhaupt nicht.
    „Ich dachte sie könnte vielleicht das Wochenende zu Tiffany. Wir können doch Sue und Jack anbieten, dass sie im Gegenzug nächstes Wochenende ihre Tochter zu uns bringen könnten. Was meinst du?“ Peter schaut sie erwartungsvoll an.
    „ Äähh , ich weiß nicht so recht. Ich finde es nicht richtig Elisa gerade jetzt übers Wochenende zu anderen Leuten zu geben. Nachdem was sie in letzter Zeit durchgemacht hat. Ich denke sie sollte Zeit mit uns verbringen.“
    Gut rausgerettet wie sie findet. Ob Peter das auch so sieht?
    „Wenn du meinst, wir können sie ja auch mitnehmen. Ich fände es schön, wenn wir das Wochenende mal rauskommen und auch etwas Zeit zum Reden haben. Außerdem hattest du dir ja das Wochenende in der Toskana gewünscht, und das konnte ich dir ja nicht bieten. Deswegen dachte ich an East Hampton, das lieben wir doch beide und da haben wir doch schon so viele romantische Wochenenden verbracht“, sagt Peter.
    Ach ja stimmt. Sie hatte das ja mit Greve bei Florenz vorgeschlagen. Das ist gar nicht so lange her und doch kommt es ihr gerade so vor, als ob es Ewigkeiten zurückliegen würde.
    Instinktiv würde sie seinen Vorschlag am liebsten ablehnen und nicht mit ihm und Elisa in die Hamptons fahren. Nicht einen auf ‚glückliche Familie’ machen. Aber was ist die Alternative? Das Wochenende hier gemeinsam in der Wohnung zu sitzen? Sich auf engem Raum aus dem Weg gehen? Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee, raus ans Meer zu fahren. Und sie liebt die Hamptons. Auch im Winter. Also warum

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