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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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Peter. Ich bin so froh dich zu sehen.“
    Peter drückt sie fest an sich. „Jetzt komm erstmal rein“, sagt er.
    Peter legt die Kinder mit Susannas Hilfe ins Elternschlafzimmer. Die beiden erschöpften Kinder schlafen einfach weiter. Dann legt er seinen Arm um Susannas Schultern und führt sie ins Wohnzimmer. Kristin ist wie gelähmt an der Wohnungstür stehengeblieben, als Peter ihr Anna abgenommen hat.
    Noch nicht mal eines Blickes hat er mich gewürdigt. Vielleicht ein ‚Dankeschön’ fürs Abholen? Ist das zu viel erwartet? Anscheinend schon .
    Wütend stapft Kristin in die Wohnung.
    „Kristin? Kristin?!“ Peters Tonfall ist leicht genervt.
    „Ja?“ Kristin dreht sich in Richtung Wohnzimmer um, wo Peter gerade für Susanna die Kissen auf dem Sofa zurechtrückt und ihr die Schuhe auszieht.
    „Bist du so gut und machst schnell einen Tee für Susanna? Den chinesischen Tee – diesen Blütentee – du weißt schon. Den ich letztens aus China mitgebracht habe. Und für mich bitte einen starken Espresso. Nicht zu heiß.“
    Kristin schüttelt den Kopf. Ruhig bleiben! Bloß nicht ausflippen. Bei diesem Familienbonding kann sie ja nur den Kürzeren ziehen. Soll sie jetzt so tun als hätte sie Peter nicht gehört? Nein. Zu zickig. Sie möchte jetzt bestimmt keine Energie mit negativen Gedanken verschwenden. Sie braucht etwas Zen.
    Kristin atmet dreimal tief durch und denkt an die Worte ihres Yogatrainers. Immer positiv bleiben. Egal was kommt. Denn das Negative kommt von ganz allein. Also bemüht sie sich, ihr Lächeln echt wirken zu lassen, als sie zehn Minuten später die Getränke reicht.
    „Aber nein, Susanna.“ Peter redet beruhigend auf seine Schwester ein. „Das ist wirklich kein Problem. Das macht uns überhaupt nichts aus. Wirklich nicht. Mach’ dir keinen Kopf. Ich schlafe hier im Wohnzimmer auf der Couch und Kristin legt sich in Elisas Zimmer auf die Gästematratze. Oder, Kristin? Das macht dir doch nichts? Siehst du, Susanna. Jetzt geh ins Bad und mach’ dich frisch. Kristin legt dir einen Schlafanzug aufs Bett und dann schläfst du dich erstmal aus.“
    „Ach, Peter, Kristin. Danke. Ich weiß gar nicht wie ich euch danken soll! Können wir morgen reden? Ich kann das jetzt einfach nicht. Gute Nacht. Und danke noch mal.“
    Sprachlos blickt Kristin ihrer Schwägerin hinterher. Dann schaut sie zu ihrem Mann, der offensichtlich tiefes Mitgefühl für seine Schwester empfindet.
    „Die Arme“, sagt Peter. „Dieser Arsch von Robert. Ich möchte nicht wissen, was der angestellt hat. Wenn er ihr weh getan hat, dann bring ich ihn um.“
    „Peter! Jetzt reicht’s aber. Wir wissen doch gar nicht was passiert ist. Schließlich gibt es immer zwei Seiten zu einer Geschichte. Vergiss das besser nicht! Jetzt geh erstmal duschen. Du bist ja total betrunken. Wie viel von dem Whiskey hast du dir denn noch reingeschüttet als ich unterwegs war, um dein geliebtes Schwesterherz abzuholen?“
    „Spinnst du? Kannst du bitte ein bisschen leiser reden? Du hast doch gesehen wie es ihr geht! Und ich hatte auch nicht den erbaulichsten Tag meines Lebens – oder hast du das schon vergessen? Ich habe heute meinen Job verloren!“
    Jetzt reicht es Kristin. Ihr Tag war nun auch alles andere als ein Spaziergang!
    „So, und wer schreit jetzt? Ich kann nichts dafür, dass deine Schwester Probleme in ihrer Ehe hat, oder dass du deinen Job verloren hast, weil deine Ex-Geliebte… Von was sollen wir denn leben, wenn du keinen Job hast? Kannst du mir das mal sagen? Entschuldige bitte, wenn mir diese Probleme gerade etwas näher gehen. Ich beziehe heute Abend auf jeden Fall nur noch ein Bett – und das ist meins.“
     
    ***

EIN LUNCH IN MANHATTAN
    MANHATTAN. DIENSTAG 13 UHR
     
    Ein Lunchdate im Bergdorf Goodman. Eigentlich ist das so richtig nach Kristins Geschmack – die ultimative Ladies- who -Lunch-Destination. Und Susanna hat darauf bestanden, sie hier zum Mittagessen zu treffen.
    Ach, da ist sie ja – die Kinder im Schlepptau. Tom sitzt in seinem Buggy und Anna trottet neben ihrer Mutter her. Kristin zieht angespannt die Augenbrauen hoch. Sie bemüht sich zu lächeln, als sich Susanna zu ihr setzt. Sie muss an Peters Anruf von heute Morgen in der Galerie denken.
     
    Ob sie etwas von Robert gehört hätte? „Nein, wieso sollte sie?“, hatte sie gefragt. Robert würde weder auf Susannas Anrufe noch SMS reagieren. Seine Schwester sei verrückt vor Sorge, hatte Peter im Flüsterton geantwortet.
    „Warum ist sie

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