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Mürrische Monster

Mürrische Monster

Titel: Mürrische Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Metallstrebe scharten.
    »Lass dich nicht fotografieren«, sagte Nate und hielt den Kopf gesenkt.
    Aber Richie stellte sich bereits für einen Schnapp-schuss in Positur. Nate packte ihn, um ihn fortzuzerren, als die Reporter auf sie zutraten. Er deutete himmelwärts. »Vorsicht, Leute, da kommt gleich noch was runter!«
    Die Reporter schauten nach oben, dann wichen sie zurück wie eine verängstigte Schafherde.
    »Unsinn«, sagte ein Mann in wichtigtuerischem Tonfall. Er blickte von seinem Notizblock auf. Es war Calamitous. Nate zerrte Richie in die entgegengesetzte Richtung. Calamitous blieb ihnen auf den Fersen.
    »Keine schlechte Idee, die kleine Notlüge«, kicherte er.
    »Halt die Klappe, Mann«, fauchte Richie, ohne nachzudenken. »Wir waren oben, als das Zeug runterkam.«
    »Aha!« Calamitous klatschte in die unförmigen Hände. »Dacht ich’s mir doch, dass ihr was damit zu tun habt. War mir klar, als ich die schnucklige Kleine rauskommen sah.«
    »Schnucklig?«, fragte Nate.
    «Ja. Die im bunten Kleid. Sie ist immer zur Stelle, wenn es irgendwo Chaos gibt. Und ihr seid immer in ihrer Nähe. Nicht wahr? Ihr wisst, wer dafür verantwortlich ist, stimmt’s? Habt ihr ihn gesehen? Wo steckt er? Ist er noch da oben?« Calamitous kritzelte genauso schnell auf seinen Block, wie er redete; nur wenn er in die Luft schnüffelte, machte er eine kurze Pause.
    Nate schob sich an ihm vorbei und zog Richie hinter sich her. »Lassen Sie uns in Ruhe«, sagte er drohend.
    »Kein Problem«, erwiderte Calamitous und deutete grinsend auf einen Feuerwehrwagen, der mit heulender Sirene an ihnen vorbeiraste. »Ich weiß sowieso schon, wo ihr jetzt hinwollt.«

17. Kapitel
    Löscheinsatz
    Sandy fuhr Nate und Richie durch den Stop-and-go-Verkehr zum Pioneer Square, wo es von Feuerwehrautos nur so wimmelte.
    «Ich habe auf deinen Anruf gewartet und währenddessen aus dem Buch übersetzt«, sagte Sandy. «Schön, dass du dich gemeldet hast.«
    »Du hattest recht mit Kail«, gab Nate zu. »Wir haben ihn auf der Verwerfungslinie entdeckt.«
    »Ja!« Sandy ballte die Faust. »Ich wusste es.«
    »Du hattest auch mit vielen anderen Dingen recht«, sagte Nate. »Tut mir leid, dass wir dich nicht mitgenommen haben. Es wäre schön, wenn du uns bei Zunder helfen würdest.«
    »Wo ist denn das Müsli-Mädchen?«, fragte Sandy und kniff die Augen zusammen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Nate. »Aber etwas ist eigenartig.«
     
    »Ja. Lilli.«
    »Nein. Ich meine, es ist eigenartig, dass Kail geradewegs zu uns nach oben gerast kam. Er verließ den Erdboden und schoss augenblicklich das höchste Gebäude hinauf, das er finden konnte, fast so, als würde er vor irgendetwas fliehen.«
    »Wovor sollte sich ein Spalterdämon denn fürchten?«, fragte Richie von hinten.
    »Vor einem offenen Gewässer?«, schlug Nate vor. »Das lässt sich nicht entzweibrechen. Aber das war es nicht.« Nate dachte einen Moment lang über das Rätsel nach, dann gab er auf. »Und das ist nicht unser einziges Problem. Da ist immer noch dieser seltsame Reporter, der die Existenz von Dämonen untersucht. Er verdächtigt uns.«
    »Ja«, sagte Richie. »Er hat an uns rumgeschnüffelt, als ob er glaubte, wir hätten im Fahrstuhl gefurzt, und würde uns auf frischer Tat ertappen wollen.«
    »Hast du einen ziehen lassen?«, fragte Nate.
    »Vielleicht«, sagte Richie.
    »Das ist ja wohl unser geringstes Problem, Jungs«, unterbrach Sandy mit angewiderter Miene. »Es wird Zeit, sich auf Zunder zu konzentrieren.« Sie schaltete das Radio ein.
    Die Nachrichten von KOMO Radio News plärrten aus dem Armaturenbrett des Volvo: »Zahlreiche Brände flammten an verschiedenen Orten der Innenstadt auf. Der Brandherd lag jeweils im Keller eines Gebäudes, aber als die Feuerwehr eintraf, hatte er sich jedes Mal auf ungeklärte Weise verflüchtigt.«
    »Das ist unser Stichwort«, sagte Sandy.
    »Hä? Was für ein Stichwort?«, fragte Richie.
    »Keller«, verkündete Sandy.
    »Keller?« Nate verstand auch nicht, was sie meinte. »Sollen wir etwa alle Keller in der Stadt absuchen?«, fragte er.
    »Die Richtung stimmt schon mal«, sagte Sandy. »Aber es geht noch ein paar Etagen tiefer.«
    »Warte! Ich weiß schon.« Richie hüpfte auf dem Rücksitz auf und ab. »Diesmal weiß ich es.«
    »Denkst du an dasselbe wie ich?« Sandy grinste.
    »Wollt ihr mich nicht einweihen?«, fragte Nate.
    »Der Seattle Underground«, sagte Richie selbstgefällig.
    »Genau«, bestätigte Sandy. »Nachdem Seattles

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