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Mürrische Monster

Mürrische Monster

Titel: Mürrische Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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»Außerhalb deines Hauses kann ich zwar keine Dämonen sehen, Nate, aber da ist auf jeden Fall noch ein Feuer, und es kommt immer noch direkt auf uns zu.«
    Zunder zog seine Flammen nach innen, verdichtete sich, glühte heller.
    »Er sammelt sich zum Angriff!«, sagte Nate.
    Sandy stieß ihn zu Boden und packte gleichzeitig den Rand einer uralten schmiedeeisernen Badewanne, zog kräftig daran und kippte sie über ihnen um. Sie fielen gemeinsam zu Boden. Nate lag unter ihr auf dem Rücken, während über ihnen das Feuer loderte. Er hörte, wie die Flammen gegen die Wanne schlugen.
    »Was jetzt?«, flüsterte Nate, Nase an Nase mit ihr.
    »Zunder entzieht der Luft den Sauerstoff«, sagte sie. »Jetzt ersticken wir.«
    Nate zuckte zusammen und legte die Arme um sie. »Falls wir sterben«, sagte er sanft, »dann würde ich gerne noch wissen –«
    »Schhhhh«, machte Sandy, »ich denke nach ...«
    Zunder sammelte sich neben der Badewanne. Er zog sich noch enger zusammen und konzentrierte all seine Hitze in einer einzigen glühend heißen Kugel aus verdichteten Flammen. Der pulsierende Feuerball sprang auf die Wanne, pflügte durch die metallene Oberfläche, um zu Nate durchzudringen, und verwandelte die Wanne augenblicklich in einen Glutofen.
    Plötzlich spritzte von oben Wasser auf die Badewanne.
    ZISCH!
    Nate spürte, wie das Wasser, das unter der Wanne über den Boden lief, sein verschwitztes Hemd durchnässte. »Verschwinden wir!«, rief er.
    Mit vereinten Kräften wuchteten sie die schwere Wanne von sich weg und kippten sie zur Seite. Über ihnen spritzte Wasser in einem steten Strom auf sie herab. Sie schauten nach oben und sahen Richies Auge durch ein Loch im Boden zu ihnen herabblicken. Er hatte oben mehrere Glasblöcke aus dem Bürgersteig herausgebrochen, und eine Sturzflut von Regenwasser prasselte in die Tiefe. Dann brach Richie den nächsten Block heraus, worauf noch mehr Wasser nach unten spülte.
    Nahezu gelöscht, wich Zunder durch die nasse Holzwand des alten Badezimmers zurück. Er fand einen trockenen Splitter und klammerte sich als schwach glühender Funke an sein Leben.
    Oben war Richie im Begriff, den letzten und größten Glasblock aus dem Bürgersteig zu brechen.
    Nate winkte ihm zu. »Kein Wasser mehr! Zerstör ihn nicht.«
    »Das Ding is ein Killer!«, rief Richie hinunter.
    »Aber du bist keiner«, erwiderte Nate. »Zunder ist bloß ein wildes Tier. Er weiß nicht, was er tut. Wir müssen ihn einfangen, nicht töten.«
    Richie kämpfte mit sich; er war hin- und hergerissen, während Zunder immer schwächer wurde, allmählich verglühte und sein Leben aushauchte. Es wurde schummrig im Gang, dann völlig dunkel.
    »Ich sehe nichts mehr«, sagte Sandy und tastete nach Nates Hand. Sie fand sie und umfasste sie fest.
    Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Sahen eine schattenhafte Bewegung. Ein hoher SCHREI-ZISCH-Ton zerschnitt die Finsternis. Sandy hielt sich die Ohren zu, aber Nate lauschte. Er wusste, was das Geräusch bedeutete – den Tod eines Dämons. Zunder war erloschen.
    Kurz darauf kamen Nate und Sandy aus dem unterirdischen Seattle wieder an die Oberfläche und schlepp ten sich triefnass und hustend durch das Touristenbüro.
    Richie kam ihnen im Regen entgegen.
    »Du hast ihn umgebracht«, schimpfte Nate und funkelte seinen Lehrling wütend an.
    »Was?« Richie hob abwehrend die Hände. »Hab ich nich.«
    Nate nickte. »Doch. Der große historische Feuerdämon ist tot.«
    Zunder war ein zerstörerisches Geschöpf gewesen, dachte Nate, aber man hätte ihn unter Kontrolle bekommen können. Dem Dürren Mann war es gelungen. Man hätte ihn einfangen und irgendwo sicher aufbewahren können.
    »Das ist ein schaler Sieg«, murmelte Nate. Enttäuscht wich er Richies Blick aus und ging davon.
    Die Jugendlichen standen vor dem Auto, als Calamitous zu ihnen trat. Der sonderbare Reporter war bis auf die Knochen durchnässt.
    »Wen haben wir denn da!«, grinste er. »Das Feuer ist gelöscht, was? Nachdem es zehn Gebäude und fünf Autos zerstört und mehrere Menschen getötet hat. Schöne Geschichte, nicht wahr? Ihr habt ihn dort unten gesehen, oder? Habt ihr gegen ihn gekämpft? Wurde Seattle von ein paar Jugendlichen gerettet, die über gewisse Fähigkeiten verfügen?«
    »Gegen wen sollen wir denn gekämpft haben?« Nate bedeutete Richie, ins Auto zu steigen, bevor er sich verplappern konnte.
    »Gegen das Wesen, das ihr einfangen wolltet«, sagte Calamitous. »Stimmt doch, oder?«
    »Ich weiß

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