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Mundtot nodrm

Mundtot nodrm

Titel: Mundtot nodrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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erläuterte, dass es um das Umfeld von Bleibach gehe. »So, Bleibach?«, echote Moser. »Geht’s um politische Agitationen oder um seinen geplanten Umsturz?«
    Linkohr wollte sich auf keine politische Diskussion einlassen. »Uns würde interessieren«, fuhr er deshalb fort, »ob sich jemals bei Ihnen eine Frau Miriam Treiber gemeldet hat?«
    »Treiber? Nicht, dass ich wüsste. Warum?«
    Linkohr bohrte weiter. »Und Joanna Malinowska? Eine auffällige Blondine?«
    »Malinowska?« Moser schien zu überlegen, wie er darauf reagieren sollte. »Malinowska, ja«, entschied er sich zu einer klaren Aussage. »Sie kam im Auftrag irgendeines Verbandes und wollte wissen, wie wir uns hier in Ulm zu Bleibach stellen. Wenn ich ›wir‹ sage, meine ich uns mittelständische Unternehmer.« Er lehnte sich selbstsicher in seine Couch zurück. »Eine attraktive Frau«, ergänzte er.
    Linkohr hatte allen Grund, nichts dazu zu sagen. »Hat Sie sich denn wieder mal gemeldet?«, hakte er vorsichtig nach.
    »Nie, nein«, antwortete Moser.
    »Auch sonst nicht – ich meine: Geschrieben oder so?« Linkohrs Frage war nicht ganz uneigennützig. Immerhin hätte Moser eine ähnlich böse Überraschung erleben können wie er.
    »Nichts, nein.«
    »Sie sind verheiratet?«, fragte Linkohr unerwartet schnell.
    Mosers Miene verfinsterte sich. »Tut das was zur Sache?«
    Linkohr flüchtete sich in allgemeine Erläuterungen und quälte sich ein Lächeln ab: »Wenn Frauen im Spiel sind, sind wir Männer manchmal etwas unkritisch.«
    »Sie sprechen, als hätten Sie darin Erfahrung, junger Mann.« Moser zögerte. »Ich lebe von meiner Frau getrennt, falls Sie das interessiert und Sie mir jetzt vielleicht ein ›Lotterleben‹ vorwerfen.«
    Linkohr war unsicher, ob er dem Mann einen moralischen Tiefschlag versetzen sollte, entschied dann aber, zuerst eine andere Frage zu stellen: »Bitte glauben Sie nicht, wir hätten Sie bespitzelt, aber aus anderen Quellen ist uns bekannt geworden, dass es vor einigen Wochen ein Treffen auf Schloss Filseck gegeben hat.«
    Mosers Gesichtszüge verfinsterten sich. Er schluckte und änderte seine Sitzhaltung. »Muss ich darauf antworten?« Seine Stimme klang, als sei sein Mund trocken geworden.
    »Müssen nicht. Aber es würde uns weiterhelfen.« Linkohr wollte keine weitergehenden Möglichkeiten erwähnen.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass es ein Treffen gegeben haben soll?« Mosers Unruhe war deutlich zu hören.
    Linkohr blieb gelassen. »Ich kann Ihnen auch sagen, wer dabei war. Ein Politiker aus dem Südbadischen und Enduro Ollerich.«
    »Ich verlange Auskunft darüber, woher Sie das wissen. Oder ich verlange, meinen Anwalt hinzuziehen zu dürfen.« Moser war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    »Ich kann Ihnen gerne sagen, woher wir unsere Erkenntnisse haben. Von einer Dame, die als Rechtsanwältin überwiegend untreuen Ehemännern nachspürt.«
    Moser rief sich krampfhaft den Nachmittag auf Schloss Filseck in Erinnerung. Tatsächlich entsann er sich einer Frau, die während ihres Gesprächs in die Gaststätte gekommen war und sich abseits in eine Nische gesetzt hatte.
    Linkohr gönnte ihm eine kurze Pause. »Sie erinnern sich?«, fragte er schließlich.
    »Was ist das für eine Frau?«
    »Besagte Miriam Treiber, die Sie nicht kennen wollen«, antwortete der Jungkriminalist spontan. »Aber vielleicht hat sie sich manchmal auch anders genannt – wie Sie ja auch.«
    Aus Mosers Gesicht wich die Farbe. Seine rechte Hand verkrampfte sich in der Lehne der Couch.
    »Oder soll ich ›Herkulesspanner‹ zu Ihnen sagen?«, wagte Linkohr jetzt den Angriff.
    Moser wich seinem Blick aus und wirkte, als habe ihn ein elektrischer Schlag getroffen.
    Es verstrichen endlose Sekunden, während derer Linkohr auf eine Reaktion Mosers wartete. Doch der schien sich innerlich zu sammeln und gegen einen Wutausbruch anzukämpfen. Offenbar entschied er sich dann aber für die ruhigere Variante, obwohl ihm dies sichtlich schwerfiel.
    »Muss ich dazu was sagen?«
    Linkohr schüttelte den Kopf. »War nur eine Bemerkung am Rande«, log er, denn in Wirklichkeit hatte er den Mann einschüchtern wollen. Und nun sah es ganz danach aus, als ginge sein Konzept auf. Moser war jetzt viel zu sehr mit sich und all den damit zusammenhängenden Peinlichkeiten beschäftigt, als dass er seine Rolle auf Schloss Filseck noch hätte leugnen können. »Weil sich um Herrn Bleibach einige Ungereimtheiten ergeben haben«, fuhr Linkohr fort und tat so, als

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