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Mundtot nodrm

Mundtot nodrm

Titel: Mundtot nodrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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aufgelegt. Denn mehr als festzustellen, ob sie noch im Donau-Center in Neu-Ulm wohnte, wollte er nicht. Doch der Anruf ging ins Leere. Es meldete sich niemand. Auch nicht auf ihrem Handy.
    Die Ermittlungen übers Einwohnermeldeamt führten auch nicht weiter. Dort war zu keiner Zeit eine Joanna Malinowska gemeldet gewesen. Und auch bei irgendwelchen Unternehmerverbänden, die sie gegenüber Linkohr mal erwähnt hatte, erinnerte sich niemand an eine Dame dieses Namens.
    Die Gesellschaft, die im Donau-Center Wohnungen vermietete, vermochte ebenfalls nicht weiterzuhelfen: In der besagten Etage, derer sich Linkohr noch lebhaft entsinnen konnte, sei nichts an eine Dame mit diesem Namen vermietet und eine Frau Malinowska tauche auch im gesamten Donau-Center nirgendwo auf. Als Linkohr genauere Angaben zu besagter Wohnung nachfragte, erfuhr er, dass sie an eine polnische Agentur vermietet sei, die dort regelmäßig Artisten, Sänger und Musiker unterbringe, aber auch wirtschaftliche Ziele verfolge. Der Jungkriminalist ließ sich die Adresse in Polen geben, von der aus die Miete überwiesen wurde.
    »Da haut’s dir’s Blech weg«, kommentierte er seine Ermittlungen, als er sie Häberle vorgetragen hatte. »Da bin ich in eine schöne Sauerei reingeraten.«
    Der Chefermittler verkniff sich eine Bemerkung. Aber Linkohr hatte sicher in jeder Beziehung recht. Sie zogen Brunzel zurate, der sich am Telefon kurz informieren ließ. Häberle nahm Linkohrs Aufschrieb und hatte Mühe, die polnischen Bezeichnungen auszusprechen: »Sagt dir ›Instytut Kultury i Stosunkówi ‹ «, er zögerte und las langsam weiter, »› Mi ę dzynarodowych‹ was?«
    Eine Viertelstunde später tauchte der Staatsschützer bei den beiden Kollegen auf. »Ich hab was rausgefunden, das euch interessieren dürfte.«
    Er zog sich den zweiten Besucherstuhl an Häberles Tisch heran und setzte sich. »Die Kollegen – das wisst ihr – tun sich schwer mit solchen Auskünften.« Häberle ging davon aus, dass er den Verfassungsschutz meinte, wollte aber nicht nachhaken, um Brunzel einen Gewissenskonflikt zu ersparen. »Aber sie lassen uns wissen«, fuhr der Staatsschützer fort, »dass sich unter dieser Bezeichnung …«, er blätterte in seinen Aufzeichnungen und wiederholte mühevoll den Namen, »›Instytut Kultury i Stosunkówi Mi ę dzynarodowych ‹, was so viel wie ›Pflege des Kulturguts und der internationalen Beziehungen‹ heißt –, dass sich dahinter Nachrichtendienste verbergen könnten.«
    »Nachrichtendienste?«, wiederholte Linkohr ungläubig. »Ausländische?« Wenn das stimmte, war er wie ein Amateur auf eine Agentin hereingefallen.
    Brunzel zuckte mit den Schultern. »Nachrichtendienste halt. In diesem Fall wohl polnische. Mehr wollen sie dazu nicht sagen.«
    »Das müssen nicht zwangsläufig ausländische sein«, stellte Häberle sachlich fest.
    »Sie meinen …«, Linkohr wagte es kaum auszusprechen, »… es könnte sich auch um den BND handeln?« Nie zuvor hatte er es mit dem Bundesnachrichtendienst zu tun gehabt, der sich bekanntermaßen auf Informationsbeschaffung im Ausland beschränkte. Anderswo würde man diese Tätigkeit wohl als Spionage bezeichnen.
    »Spuren im Ausland führen schließlich auch ins Inland«, gab Brunzel zu bedenken.
    »Sie meinen, der BND tarnt sich als polnische Künstleragentur?«, fragte Linkohr vorsichtig und erkannte, in welch gefährliches Räderwerk er, aber vermutlich auch Bleibach, geraten war.
    Brunzel schwieg diplomatisch. Häberle hingegen konnte seinen Ärger über die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Verfassungsschützer nicht verbergen. »Es ist schlichtweg eine Frechheit, wie man uns behandelt. Manchmal habe ich die Vermutung, als ob man uns bewusst gegen eine Mauer rennen ließe.« Es war nicht das erste Mal, dass er diesen Eindruck hatte. Nicht umsonst hatte man den Mordfall Seifried und die vorsorglichen Ermittlungen in Bleibachs Umfeld strikt getrennt.
    Deshalb verwunderte es Häberle auch nicht, dass sein Vorschlag, Malinowskas Wohnung im Donau-Center öffnen und durchsuchen zu lassen, auf keine große Begeisterung stieß. Staatsanwalt Ziegler sah keinerlei ›Gefahr im Verzuge‹. Immerhin hatte Häberle geflissentlich die Video-Affäre um Linkohr verschwiegen und nur das Argument vorgeschoben, die Hauptbelastungszeugin im Vergewaltigungsverfahren gegen Bleibach sei spurlos verschwunden und es bestehe der Verdacht, ihr könnte etwas zugestoßen sein.
    »Soweit ich informiert bin,

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