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Mundtot nodrm

Mundtot nodrm

Titel: Mundtot nodrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Plakaten, die Bleibach vor dem Bild der aufgehenden Sonne in einem Meer von Frühlingsblumen zeigten.
    »Lars hat uns einige Leute zur Verfügung gestellt – für oben auf dem Berg«, erklärte Ollerich. »Er selbst wird zehn Tage zuvor mit seiner Survival-Tour für Aufsehen sorgen.«
    Miriam, die den Kontakt zu Polizei und Ordnungsamt hielt, erklärte emotionslos: »Hohenstaufen wird weiträumig abgesperrt. Es gibt Shuttle-Busse von Göppingen und Schwäbisch Gmünd. Dort werden Parkplätze ausgewiesen. Nach Hohenstaufen dürfen nur Anwohner fahren.«
    »Die Rettungsdienste werden auf dem Berg einen Stützpunkt einrichten, aber auch in der Ortschaft Hohenstaufen, drunten in Hohrein und drüben auf dem Aasrücken.«
    Bleibach nickte. »Und was tun wir, wenn nicht alle Besucher oben Platz finden?«
    Ollerich hatte auch daran gedacht. »Wir übertragen auf Videowände. Public Viewing sozusagen. Die Polizei wird den Aasrücken sperren.« Gemeint war der Bergrücken, der sich vom Hohenstaufen in Richtung Rechberg hinüberzog. »Und wir werden den gesamten Bereich hier bei der Spielburg mit einbeziehen.« Ollerich deutete aus dem Fenster, denn dieses Gelände, das einst ein Steinbruch gewesen war, lag unmittelbar vor Bleibachs Wohnung. »Auch drunten in Ottenbach und drüben in Maitis werden Videowände aufgebaut.«
    »Und wenn’s regnet?«
    »Die Technik ist dadurch nicht beeinträchtigt. Nur die Leute. Auf dem Berg haben wir für dein Rednerpodium notfalls ein Zeltdach vorgesehen.«
    »Und die Medien?« Bleibach hatte sich in Gedanken eine Checkliste zurechtgelegt.
    »Es werden einige Datenleitungen über den Hang nach oben gelegt. Für die Satelliten-Übertragungswagen ist eine Wiese drunten bei Hohrein vorgesehen. Von dort besteht Sichtverbindung zur Bergspitze, sodass sie ihre Richtfunklinien nach oben einrichten können.«
    Nachdem sie ihr organisatorisches Programm abgearbeitet hatten, nahm Ollerich einen Schluck Mineralwasser und erklärte abschließend: »Ich werde mich während der Veranstaltung nicht auf dem Berg aufhalten, um mich bei Bedarf frei bewegen zu können.« Er spürte Bleibachs Verwunderung und erklärte deshalb schnell: »Einer muss den Überblick über unsere eigenen Sicherheitskräfte haben. Ich denke, dass wir dies mit Handys und Walky-Talkys hinkriegen. Und du, Miriam?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wo ich gebraucht werde. Unsere Göppinger Ortsgruppe hat dies doch alles im Griff, denke ich. Oder?«
    Ollerich sah sie von der Seite an: »Vielleicht könntest du das alles dokumentieren.«
    Sie tat so, als habe sie die Bemerkung nicht gehört.
    Bleibach nahm’s schweigend zur Kenntnis. Täuschte ihn sein Gefühl, oder hatte sich bei Miriam ein Desinteresse breitgemacht?

93
     
    Sander hatte mit sich gerungen. Es war zwar ein vertrauliches Gespräch gewesen, aber Boris hatte ja lediglich den Kontakt mit der Polizei gescheut, also durchaus gewollt, dass seine Beobachtung weitergegeben wurde. Der Journalist sah endlich mal wieder eine Gelegenheit, mit Häberle ins Gespräch zu kommen.
    »Bohrlöcher«, echote der Chefermittler schließlich, nachdem er sich am Telefon Sanders Schilderungen angehört hatte. »Aber Sie wollen mir nicht sagen, wer Sie darauf hingewiesen hat?«
    Sander zögerte. Sie beide pflegten seit Jahren ein gutes Verhältnis und einen freundschaftlichen Umgangston. Aber Häberle musste selbst am besten verstehen, dass es Grenzen der Information gab. Was für ihn als Polizist galt, war auch für Journalisten – wenngleich in begrenztem Maße – zutreffend: Informanten sollten niemals preisgegeben werden. Sander hatte sich im Zusammenhang mit einem früheren Fall darüber kundig gemacht. Sein Aussageverweigerungsrecht endete dort, wo es um Kapitalverbrechen ging. Ein paar Löcher in einer pseudo-historischen Mauer gehörten gewiss nicht dazu. »Tut mir leid«, gab er zurück, »aber in diesem Fall darf ich nichts sagen.«
    Häberle ließ ein »Mhm« vernehmen, um dann ironisch zu granteln: »Typisch Presse. Alles wissen wollen, aber wenn’s drauf ankommt, die Klappe halten.«
    »Meist ist’s ja andersrum«, konterte Sander, der von zu Hause aus telefonierte, um seine Recherche auf dem Hohenstaufen den Kollegen nicht offenbaren zu müssen.
    »Und was glaubt Ihr Informant, wozu die Bohrungen gut sein sollen?«
    »Dazu hat er sich nicht konkret geäußert. Er will von den Bohrungen auch nur aus anderer Quelle erfahren haben. Und die hat er mir nicht

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