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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skippy stirbt (Teil 2)
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sie
ihn in der Werbepause.
    Er erzählt ihr von dem Wettkampf am kommenden Wochenende.
    »Wow, das klingt spannend«, sagt sie.
    »Ja.« Er nickt. (Vom Hotdogkarren, der sich
selbstständig gemacht hat, umgenietet worden, über die Katze gestolpert, Windpocken
eingefangen, Wasserknappheit —> weit und breit sämtliche Schwimmbecken
leer.) »Es ist das Halbfinale.«
    »Cool.« Sie kratzt sich nachdenklich an der Nase. »Du
hast also nicht das Handtuch geworfen?«
    »Das Handtuch geworfen?«
    »Ja, als ich an dem Abend von der Tanzveranstaltung mit
dir geredet habe, hast du gesagt, du wolltest aufhören.«
    »Oh -« als ich an dem Abend von der Tanzveranstaltung mit dir geredet
habe??!! »- Äh, tja, es ist
schon nicht ohne, würde ich mal sagen. Wir müssen um halb sieben morgens raus
zum Training und so. Das habe ich damit gemeint, ist echt nicht ohne.«
    »Du hast gesagt, du findest es grässlich.«
    »Grässlich?«
    Sie nickt, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet.
    »Na ja ...«, sagt er ausweichend. »Ja, manchmal kommt's
mir ein bisschen so vor.«
    »Warum machst du denn was, was du grässlich findest?«
    »Tja, ich schätze mal, meine Eltern sind ganz aus dem
Häuschen deswegen, darum ...«
    »Sie wollen doch bestimmt nicht, dass du was machst,
was du grässlich findest, oder?«
    »Nein, aber ...« Das Spiel, sogar hier! Wie ein
massiver Grabstein erhebt es sich vor seinen Augen aus dem Boden und starrt
ihn an; in seinem Schatten gefangen gehen ihm die Worte aus, sitzt er stumm und
elend da, wünscht sich, sie würde ihren Blick abwenden - da geht die Tür auf,
und der hochgewachsene Mann von dem Foto kommt herein.
    »Daddy!«, kräht Lori und hüpft von der Couch hoch.
    »Da ist ja mein Prinzesschen!« Der Mann stellt seine
Einkaufstüten ab und wirbelt Lori einmal durch die Luft. »Und wen haben wir
hier?« Sein Blick gleitet zu Skippy, der sich auf der Couch möglichst klein zu
machen versucht.
    »Das ist Daniel, ein Freund von mir«, sagt Lori.
    »Aha ... das ist also der Mann, mit dem du immer bis in
die Puppen unterwegs bist«, sagt ihr Dad. »So, so. Gavin Wakeham.« Mit
federnden Schritten ist er eins, zwei, drei bei Skippy, zerquetscht ihm fast
die Hand und mustert ihn prüfend.
    »Daniel geht auf die Seabrook«, sagt Lori.
    »Ach ja?« Das stimmt den Mann milder. »Ich bin auch
einer von der blaugoldenen Truppe! Abschlussjahrgang '82. Sag mal, Daniel, wie geht es denn Des Furlong? Ist er
schon wieder da?«
    »Nein, er ist immer noch krank«, sagt Skippy. »Mr.
Costigan vertritt ihn.«
    »Greg Costigan! Mit dem Kerl war ich auf der Schule.
Was hältst du von ihm, Daniel? Redet einen Haufen Bockmist, oder? Erzähl ihm
doch, dass ich das gesagt habe, ja? Sag ihm, Gavin Wakeham findet, dass er
einen Haufen Bockmist redet, tust du mir den Gefallen?« Sein Riesenschädel
hängt gierig lauernd über Skippy, wie ein hungriges Monster, das einen Teller
Bonbons erspäht hat. Skippy weiß nicht, was er sagen soll. »Guter Mann, macht
seiner Schule alle Ehre!« Loris Dad lacht schallend und klopft ihm auf die
Schulter. »Spaß beiseite, Greg ist ein guter Freund von mir. Treffen uns immer
noch gelegentlich auf ein Bier beim Rugbyclub. Spielst du auch, Daniel?«
    »Daniel ist in der Schwimmmannschaft«, sagt Lori, in
seinen Arm gekuschelt. »Demnächst haben sie einen großen Wettkampf. Sie stehen
im Halbfinale.«
    »Sieh an? Und wer trainiert euch? Doch nicht immer noch
Bruder McGrath, oder? Bruder McGrapsch, so haben wir ihn immer genannt.«
    »Das Training macht jetzt Mr. Roche«, sagt Skippy.
    »Ah ja, Tom Roche, natürlich. Tragische Geschichte. Du
kennst sie?«
    »Ja«, sagt Skippy, aber Loris Dad erzählt sie ihm
trotzdem. »Vermutlich der beste Flügelspieler seiner Generation. Hätte es bis
in die Nationalmannschaft schaffen können. Hätte es auch geschafft, wenn das
nicht passiert wäre. Und wie ich höre, ist der andere Kerl jetzt auch wieder in
Seabrook, der, der gekniffen hat und stattdessen ihn hat springen lassen, wie
er heißt er noch wieder...?«
    »Daddy, was hast du gekauft?« Lori zupft ihn am
Ellbogen.
    Beim Blick in ihr emporgewandtes Gesicht heitert sich
seine Stimmung wieder auf. »Dies und das für den Fitnessraum.«
    » Noch mehr Zeug für den
Fitnessraum?«
    »Bloß ein paar Kleinigkeiten.«
    »Mom bringt dich um.«
    »Oho«, es klingt selbstgefällig, »nicht doch, dafür
habe ich schon vorgesorgt.« Er zieht eine kleinere Tüte aus der großen und
schwenkt sie vor Loris Nase.
    »Und

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