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Mutter macht Geschichten

Titel: Mutter macht Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Una
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eine herrliche Gelegenheit für ihn, geistreich zu sein.«
    »Ein vernünftiger Richter hätte ihr den Führerschein entzogen. Wenn ein Mann so schwach ist, daß er sich von Mutter einwickeln läßt, ist er für das Richteramt völlig ungeeignet. Aber leider handelt es sich nicht nur um das Auto und den furchtbaren Hund. Sie hat hinter unserem Rücken ganz entsetzliche Sachen gemacht.«
    Während er Elsies katastrophale finanzielle Lage schilderte, mußte Pamela an das riesige Schaukelpferd denken, für das Ben noch zu klein war, und an den gigantischen Teddybären, der in Susies Laufställchen lag, und an all die anderen Beweise von Elsies Liebe, von denen das Haus voll war. Sie sagte: »Natürlich ist sie viel zu großzügig.«
    »Du meist, sie kann mit Geld nicht umgehen.«
    »Ja, im Unterschied zu den meisten Menschen, die am Geld kleben; ich mag deine Mutter sehr gerne, Liebling.«
    »Natürlich, jeder mag sie. Aber was hat das damit zu tun?«
    James' Stimme klang verärgert und müde. Pamela schlang ihre Arme um ihn. »Wahrscheinlich ist es gar nicht so schlimm, wie du denkst. Auf jeden Fall zerbrich dir heute abend nicht mehr den Kopf darüber. Komm, laß uns mal über die Stränge schlagen und die große Welt genießen. Mrs. Robbins paßt auf die Kinder auf, ich brauche sie nur anzurufen.«
    James hielt sie fest und blickte liebevoll auf ihr Gesicht herunter. Ihre haselnußbraunen Augen strahlten ihn an. Er hob die Hand, um ihr über das glänzende honigfarbene Haar zu streichen, aber dann ließ er sie mit einem Seufzer wieder fallen.
    »Unmöglich, Liebes, ich muß noch ein paar Stunden arbeiten.«
    »James! Du bringst dir jeden Abend Arbeit mit nach Hause. Hast du Parkinsons Gesetz in die falsche Kehle bekommen – oder was?« James hatte es zwar auf einen höheren Posten abgesehen, der demnächst frei wurde, doch er ließ sich ungern in die Karten sehen. »Was nützt es«, fragte Pamela leidenschaftlich, »wenn du dich abrackerst, um vorwärtszukommen, und dabei krank wirst?«
    »Meine Gesundheit ist ausgezeichnet«, widersprach James, der Ungenauigkeiten haßte, streng. »Im übrigen ist es keine Büroarbeit, sondern eine Prüfungsaufgabe, die ich abgeben muß.«
    Nicht nur, daß James keine Gelegenheit ausließ, sich bei seinen Vorgesetzten ins beste Licht zu rücken, er nahm auch noch an einem Handelskurs der Londoner Universität teil, um seine Beförderung doppelt sicherzustellen. Pamela gab sich geschlagen: »Nie gehen wir mal einen Abend zusammen aus, noch nicht mal am Wochenende. Nie haben wir irgendeinen Spaß.«
    »Mir stehen noch ein paar Wochen Ferien zu. Die können wir bald nehmen. Ich glaube, heute abend gibt es einen ganz guten Fernsehfilm, Pam.«
    Er klopfte ihr begütigend auf die Schulter, nahm seine Lehrbücher und ging, rücksichtsvoll wie er war, in die Küche, damit sie sich ungestört den Freuden des Fernsehens hingeben konnte.
    Pamela schaltete den Apparat ein, setzte sich hin und starrte in die Röhre. Und das nennt sich nun Ehe! Warum hatte sie sich bloß von all ihren Verehrern (und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen war die Auswahl ziemlich groß gewesen) gerade James ausgesucht? Aber sie liebte ihn eben – und er? Jetzt, nachdem er sie hinter Schloß und Riegel hatte, fiel ihm nichts Besseres ein, als vierundzwanzig Stunden am Tag zu schuften, um ihr Gefängnis möglichst sicher und bequem zu machen. Verdammte Biologie! Dafür also hatte sie ihren interessanten und lustigen Job auf dem Londoner Flughafen aufgegeben, wo man eine Menge Leute traf und sicher sein konnte, daß es immer irgendeinen gab, der es sich angelegen sein ließ, daß man in seiner Freizeit nicht alleine herumhockte. Das alles hatte man geopfert, um zu heiraten, um den Mann, den man liebte, jeden Tag zu sehen. Und was hatte man jetzt davon – das Nachsehen. Tag und Nacht war man ans Haus gefesselt, außer wenn man die Zwillinge im Kinderwagen durch den Park schob oder einkaufen ging. Und die einzigen Menschen, mit denen man sprach, waren andere Mütter oder Verkäufer. Man war Haushälterin, Putzfrau, Kindermädchen, alles in einem, wie Schwiegermama sagen würde – nur eine Ehefrau, das war man nicht!
    Oh, natürlich liebte sie Ben und Susie, und obwohl James sie manchmal zur Raserei brachte, betete sie ihn immer noch an, aber … nun, schließlich war man jung, und man wußte, daß man hübsch war. Doch was nutzte einem das, wenn der eigene Mann einen links liegen ließ, als wäre man ein

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