My scottish Dream
Gramps‘
Telefonnummer aufs Band und lege auf.
Anschließend
gehe ich wieder ins Wohnzimmer und lege mich aufs Sofa, auf dem ich
wenig später einschlafe.
❤❤❤
Am
nächsten Tag ruft Dad zurück und sagt mir, dass das
Ergebnis in der Post war. Er bittet mich vorbeizukommen, was ich
zusage. In einem Sommerkleid mache ich mich auf den Weg zu ihm und
komme ohne weitere Vorfälle bei ihm an. Die schottische Polizei
scheint sich nicht besonders für Autofahrer zu interessieren,
sonst wäre ich sicher schon angehalten worden, weil ich fahre,
als hätte ich einen sitzen. Also, als wäre ich total
betrunken, da ich ständig den Wagen abwürge.
Ich
parke vor Dads Haus, nachdem ich mich einmal verfahren habe, und
steige aus. Patrick, Ross und er erwarten mich schon. Sie sehen
ungeduldig, aber auch ein wenig besorgt aus.
»Hey«,
grüße ich in die Runde, als ich zu ihnen gehe.
»Warum
hast du so lange gebraucht? Ich habe mir Sorgen gemacht«,
erwidert mein Vater.
Ich
schmunzele. »Ich habe den Wagen ziemlich oft abgewürgt und
mich einmal verfahren. Ich hätte angerufen, aber ich telefoniere
nicht, wenn ich fahre«, antworte ich.
»Hey,
Alison«, begrüßen mich Patrick und Ross im Chor.
Er
nickt, dann lächelt er. »Okay, jetzt bist du ja da.«
Er schließt mich in die Arme und drückt mich fest an sich,
bevor wir ins Haus gehen. »Setz dich, Allie«, fordert er
mich im Wohnzimmer auf.
Ich
folge seiner Aufforderung. Mein Kopf liegt beinahe in meinem Nacken,
um zu ihnen hochzusehen.
Reed
– also Dad – hat einen Briefumschlag in der Hand. »Ich
habe es noch nicht aufgemacht, weil ich wollte, dass du dabei bist,
wenn wir das Ergebnis erfahren«, sagt er.
»Okay«,
gebe ich aufgeregt zurück und wische meine Hände an meiner
Jeans ab, da sie schweißnass sind. Er reißt den Kuvert
auf, dann holt er einen Brief heraus. Ross und Patrick, die ihn
flankieren, schauen mit auf das Schreiben. Reed liest scheinbar
aufmerksam, anschließend hebt er seinen Blick und lächelt
mich an. »Die Proben stimmen mit 99,9999% überein«,
verkündet er. »Du bist meine Tochter.«
Ich
atme auf, dann erhebe ich mich.
Mein
Vater – jetzt kann ich es guten Gewissens sagen – kommt
zu mir und umarmt mich fest. »Ich habe es keine Minute
bezweifelt«, flüstert er mir zu. Dann lässt er mich
los.
Ross
und Patrick stehen neben uns. Patrick zieht mich an sich und Ross
legt von hinten seine Arme um mich. »Also eine kleine
Schwester«, schmunzelt er zweideutig.
»Sieht
so aus«, kichere ich und schlüpfe aus ihrer Umarmung.
»Aber nur, weil ich jünger bin.«
»Und
kleiner«, lachen sie.
»Schönheit
braucht nicht so viel Platz«, kontere ich grinsend, was alle
drei in schallendes Gelächter ausbrechen lässt. »Dann
wollen wir das mal feiern, hm?«, mischt sich Dad ein.
»Unbedingt«,
stimmen meine Halbbrüder ein und ich nicke bloß.
»Ich
habe einen Tisch in dem Lieblingsrestaurant deiner Mutter reserviert,
Allie, und wir haben noch ein Geschenk für dich«,
verkündet mein Vater.
»Ein
Geschenk?«, hake ich irritiert nach.
»Na
ja, du musst bei den Highland-Games zeigen, dass du eine Wallace
bist«, grinst Ross.
Meine
Augenbraue schießt in die Höhe. »Wie soll ich das
anstellen?«
»Warte
einen Moment. Ross und ich, haben es besorgt und hoffen, dass es
passt«, sagt Patrick, verlässt kurz das Wohnzimmer und
kommt bloß wenige Wimpernschläge später mit einem
Päckchen zurück. Er überreicht es mir.
»Was
ist das?«, frage ich.
»Mach
es auf«, antwortet Dad.
Ich
ziehe die silberne Schleife an dem roten Paket auf, dann das Papier.
Ein rot-schwarz karierter Stoff sticht mir ins Auge, den ich
herausnehme. Es ist ein Rock. »Wie zeige ich damit, dass ich
eine Wallace bin?«, erkundige ich mich verwirrt.
Mein
Vater schmunzelt. »Das ist ein kilted Skirt in den Clanfarben,
Allie. Die Männer tragen Kilts, Frauen diese Röcke«,
erklärt er mir.
Ich
falte den Rock weiter auf. Er ist kurz. »Findet ihr nicht, dass
der etwas zu kurz geraten ist?«
Sie
lachen, dann schüttelt Patrick den Kopf. »Du bist ja nicht
die Größte, außerdem müssen die Röcke
nicht bis über die Knie gehen, sondern dürfen auch kürzer
sein, als traditionelle Kilts. Du hast eine gute Figur, also kannst
du ihn tragen«, sagt er.
Daraufhin
halte ich den Rock an. Er würde mir bis zur Mitte meiner
Oberschenkel gehen. Das reicht eigentlich aus. Danach lächele
ich meinen Vater und meine Brüder an. »Danke, das ist
wirklich lieb von euch.« Ich
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