My scottish Dream
Fahrerlaubnis«,
entfährt es ihr.
»Bin
ich und ich bin doch vorsichtig unterwegs gewesen. Aber ich kümmere
mich darum, damit ich hier bald offiziell fahren darf«,
entgegne ich, damit sie sich keine Sorgen macht.
»Okay,
wann kommst du mich wieder besuchen?«
»Jederzeit,
wenn du möchtest.«
»Dann
würde ich mich freuen, wenn du mich abholen kommst, die nächsten
drei Tage schaffe ich allein«, kichert sie.
»Okay,
ich komme dich abholen. Mit dem Taxi oder dem Pick-up?«, frage
ich amüsiert.
»Dem
Taxi«, antwortet Gramps wie aus der Pistole geschossen.
»Bis
dann, Gramps.«
»Bis
dann, Liebes.«
Ich
lasse sie allein und mache mich auf den Heimweg.
❤❤❤
Auch
diesen Weg habe ich ohne einen Vorfall hinter mich gebracht.
Bewaffnet mit einem Schraubenzieher, mache ich mich daran, die
Türschlösser zu wechseln. Ich konzentriere mich so sehr
darauf, dass ich nicht merke, wie jemand zu mir kommt.
»Schwer
beschäftigt, hm?«, erkundigt sich Blair.
»Sieht
so aus«, antworte ich knapp. »Was willst du?« Auch
auf ihn bin ich sauer, na ja, enttäuscht trifft es wohl besser.
»Mit
dir reden. Angus hat die Wahrheit gesagt, das weiß ich. Er
wollte schon lange die Scheidung einreichen, aber du warst das, was
ihm gefehlt hat, um es durchzuziehen. Er war letzte Woche beim
Anwalt, als du für Quania unterwegs warst. Allie, er ist
wirklich total in dich verliebt, deshalb wäre es toll, wenn du
ihm eine zweite Chance geben würdest«, sagt Blair.
Ich
ziehe die Schraube fest, dann richte ich mich auf und schaue ihn an.
»Er bekommt keine Chance mehr von mir.«
»Warum
nicht?«, möchte er wissen.
»Weil
er mich belogen hat.«
»Oh
und du warst ehrlich, als es um deine Gefühle ging?«, hakt
Blair interessiert nach.
»Das
ist ein Unterschied. Ich habe ihm dabei gesagt, dass ich meine
Gefühle selbst nur schwer einschätzen kann. Er war sauer
auf mich, wurde zusammengeschlagen, wobei das nichts mit meinen
Gefühlen zu tun hat, und als ich ins Krankenhaus komme, stöckelt
‚Miss Scotland 2013‘ herein, er küsst sie vor meinen
Augen und ich soll die Doofe sein?«
»Sie
hat ihn geküsst, er war überfordert.«
»Ja
und woher weißt du das so genau?«, will ich wissen.
»Weil
ich meinen Cousin kenne. Er wusste nicht, wie er reagieren soll, und
falls du nicht genau hingesehen hast, Rowan hatte ihn ziemlich
überrumpelt. Das hättest du sehen müssen«, sagt
Blair.
Ich
verdrehe die Augen. »Was interessiert es dich eigentlich?«
»Ich
mag dich, Allie, wirklich. Du bist eine Frau, die ein Mann sich
wünscht, und stünde nicht der Verdacht im Raum, dass du
meine Cousine bist, wäre ich hinter dir her, wie kein Anderer.
Aber ich weiß, dass Angus dich will, weshalb ich ihm nicht in
die Quere komme, auch wenn sich der Vaterschaftstest von Onkel Reed
als negativ herausstellt. Angus ist dir mit Haut und Haaren
verfallen, ihr habt jeden Tag in der letzten Woche miteinander
verbracht, ihr habt euch ergänzt und ich habe ihn noch nie so
glücklich gesehen, wie mit dir«, antwortet Blair. »Und
du hast auch glücklich gewirkt.«
Ich
schüttele den Kopf. »Ich habe meinen schottischen Traum
geträumt, mehr nicht«, sage ich leise.
»Deinen
was?« Er wirkt verwirrt.
»Meinen
schottischen Traum … Meine beste Freundin hat es so genannt,
als wir uns vor meiner Reise unterhalten haben. Eine Affäre, die
mir gut tut. Ein Traum eben … und der ist nun ausgeträumt«,
erkläre ich ihm, dabei steigen Tränen in meinen Augen auf.
»Entschuldige mich, ich muss noch ein Türschloss
austauschen. Wir sehen uns, Blair.« Dann nehme ich das alte
Schloss an mich und verschwinde ins Haus, ohne eine Antwort
abzuwarten. Ich wechsle auch das Schloss an der Hintertür aus,
bevor ich mir etwas zu essen mache und mich für den Rest des
Tages auf die Couch packe.
Abends
fällt mir ein, dass ich zu meinem Vater wollte, aber das kann
ich morgen auch noch. Allerdings stehe ich auf und gehe zum Telefon,
um ihn anzurufen.
Nachdem
ich seine Nummer gewählt habe, ertönt das Freizeichen und
schließlich ein Anrufbeantworter: »Sie sind mit dem
Anschluss von Reed Wallace verbunden, ich bin zurzeit leider nicht zu
erreichen, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton.«
‚ Piep‘
Ich
seufze. »Dad, ich bin‘s, Allie, ich wollte dich fragen,
ob das Testergebnis vielleicht angekommen ist, und wie es aussieht.
Positiv oder negativ? Bitte ruf mich zurück. Ich bin sicher noch
eine Weile wach, danke.« Danach spreche ich
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