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My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn

Titel: My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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gut genug, um auch zu wissen, was er meinte, ohne dass sie seine Worte verstand. Sofort sagte sie: »Diese Stunde ist erst beendet, wenn ihr mit allen Aufgaben fertig seid. Vorher verlässt keiner dieses Zimmer.«
    Die Zeit verging zum Glück schneller, als ich dachte. Lukas und Genossen tuschelten hin und wieder, wurden aber jedes Mal sofort von der Fechtner zur Ruhe gerufen. Der Junge vor mir war schweigend in seine Aufgaben vertieft, und mit mir sprach sowieso keiner ein Wort, sodass ich mich auch voll darauf konzentrieren konnte. Zum Glück waren es Wiederholungen aus dem letzten Schuljahr, mit denen ich keine Schwierigkeiten hatte.
    Am Ende der Stunde waren wir alle damit durch. Nachdem die Fechtner unsere Aufgaben korrigiert und noch einmal mit uns durchgesprochen hatte, nickte sie zufrieden. »Ich hoffe, ich sehe keinen von euch so schnell hier wieder - schon gar nicht an einem Freitagnachmittag«, meinte sie abschließend, schnappte sich ihre Tasche und rauschte davon.
    Â»Das wird aber auch Zeit!«, knurrte Lukas, kaum dass sie aus der Tür war.
    Er packte seinen Rucksack und marschierte zwischen den Bänken hindurch. Vor meinem Tisch blieb er stehen. Ich dachte nicht daran, ihn anzusehen. Stattdessen verstaute ich Mathebuch und Block in meiner Tasche und überlegte fieberhaft,
wie ich aus ihm herausbekommen konnte, was er über Sophies iPod wusste. Ehe mich eine Erleuchtung heimsuchte und zum Glück auch, bevor Lukas seine Klappe aufreißen und blöde Kommentare abgeben konnte, rief einer seiner Kumpel: »Hey, Mehlsack! Warum muss einer wie du nachsitzen?«
    Â»Pausenbrot nicht aufgegessen?«, mischte sich der andere ein.
    Mit Mehlsack war natürlich der Kerl aus der ersten Reihe gemeint. Er war dabei gewesen, seine Sachen zusammenzupacken, und hielt jetzt mitten in der Bewegung inne. Wie erstarrt saß er auf seinem Stuhl, das Gesicht zur Tafel gewandt und seinen Schnellhefter noch in der Hand. Im ersten Moment war ich froh, dass zur Abwechslung mal nicht ich das Ziel des Gespötts war. Allerdings tat mir der Junge leid.
    Mach weiter !, feuerte ich ihn in Gedanken an. Pack deine Sachen und lass dir nichts anmerken! Typen wie Lukas und seine Freunde waren ein bisschen wie durchgedrehte Hunde, sobald sie Angst witterten, bissen sie zu. Wenn man sie ignorierte, verloren sie schnell das Interesse und ließen von einem ab. Der Mehlsack, wie sie ihn nannten, war kilometerweit davon entfernt, sich so zu verhalten, dass diese Typen ihn in Ruhe ließen. Seine Ohren leuchteten knallrot unter seinen kurzen braunen Haaren hervor, sicher konnte man die jetzt prima als Heizstrahler einsetzen. Immerhin war die Lähmung von ihm abgefallen und er stopfte den Schnellhefter in seinen Rucksack.
    Jetzt nimm dein Zeug, steh auf und geh!
    Â»Vielleicht hat er Chrissie angegraben und die hat ihn dafür gemeldet.« Das kam wieder vom Ersten. Chrissie war eine von Lukas’ Begleitbarbies - zumindest glaubte ich, den Namen da schon einmal gehört zu haben.

    Jetzt überraschte mich der Mehlsack. Er knallte seinen Rucksack auf den Tisch und sprang so heftig auf, dass sein Stuhl scheppernd umkippte.
    Â»Ihr seid solche Vollidioten!«, brüllte er. »Euch sollte man echt mal die Fresse polieren!«
    Und so wie er aussah, würde er das jeden Moment tun. Dass er dabei gegen drei ankommen musste, schien ihn nicht zu stören. Vermutlich wären es sowieso nur zwei, denn Lukas stand immer noch bei mir und schien sich bei einer anstehenden Prügelei in der Rolle des Zuschauers ganz wohlzufühlen. Ich hatte allerdings nicht die geringste Lust, mir das anzusehen. Prügelnde Jungs bedeuteten Lärm und Lärm wiederum lockte Lehrer an. Da ich wegen dieser Intelligenzallergiker nicht schon wieder nachsitzen wollte, klemmte ich mir meine Tasche unter den Arm und wollte aus dem Klassenzimmer. Ich war fast bei der Tür, als ich noch einmal stehen blieb. Die drei würden den Mehlsack gewaltig aufmischen - und das nur, weil er den Mut hatte, sich gegen diese Kerle zu wehren. Als ich mich zu ihnen umdrehte, standen die Streithähne einander bereits gegenüber, sogar Lukas hatte sich jetzt zu seinen Kumpels gesellt.
    Â»Ihr seid echt ein feiges Pack!«, rief ich. »Zu dritt gegen einen!«
    Â»Dafür ist er doppelt so breit wie wir«, grinste Lukas ungerührt.
    Und einer seiner Kumpel gluckste: »Guck, der Mehlsack hat ein neues

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