My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn
oder?«, seufzte ich traurig.
»Gib ihm Zeit. Irgendwann kriege ich ihn schon dazu.«
Mehlis Worte machten mir Hoffnung. »Hat er denn etwas gesagt?« Er musste über mich gesprochen haben! Vermisste er mich? Natürlich traute ich mich nicht, Mehli das zu fragen, und als er den Kopf schüttelte, hatte sich das Thema Hoffnung so schnell erledigt, wie es gekommen war. Es war nett von Mehli, dass er mir Mut machen wollte, aber nachdem Finn nun seit Wochen nicht mit mir sprach, würde er das wohl in Zukunft auch nicht tun. Um mich von Finn abzulenken, versuchte ich, mich wieder auf die Sache zu konzentrieren, wegen der ich, Mehli überhaupt gesucht hatte.
»Kommst du mit zu mir?«, wollte ich wissen. »Lisa wird auch da sein. Wir wollten was bequatschen - also eigentlich ich.«
»Worum gehtâs?«
»Das erkläre ich euch bei mir.«
»Klingt geheimnisvoll.« Er winkte Anne zu, die gerade vorbeilief. »Anne und ich wollten eigentlich noch ins Café«, sagte er dann an mich gewandt. »Stört es dich, wenn sie mitkommt?«
»Nein. Das ist o.k.« Auch wenn ich wusste, dass sich Anne
nicht an meinem Plan beteiligen würde - ich wusste ja noch nicht mal, ob mir die anderen helfen würden -, so war ich mir zumindest sicher, dass sie uns nicht verraten würde.
Kurz darauf saÃen wir, zusammen mit Lisa, in meinem Zimmer. Wir hockten im Kreis auf dem Teppich, Cola und einen Teller mit Moms ersten Versuchen der diesjährigen Weihnachtsplätzchen vor uns. Das Ganze hatte etwas von einer Geheimsitzung einer Truppe Verschwörer an sich. Und genau das war es - auch wenn die anderen das noch nicht wussten.
»Du wolltest wissen, was los ist«, sagte ich zu Lisa, kaum dass wir es uns gemütlich gemacht hatten. Als sie nickte, erzählte ich ihr, wie Lukas mich mit Sophies Player erpresst und was ich alles unternommen hatte, um das Teil zurückzubekommen.
»Du warst das?«, rief sie erstaunt, als sie von meinen Versuchen hörte, Finn lächerlich zu machen. »Im Ernst?«
»Die nasse Hose, das kopierte Gedicht und die Sache mit dem Schwimmbad«, fasste ich zusammen. »Aber die Fotos am Schwarzen Brett waren nicht von mir - auch wenn Finn das denkt und deswegen nichts mehr von mir wissen will.« Zum Schluss erzählte ich ihr auch noch, wie Lukas zugegeben hatte, die Bilder geschossen zu haben, und wie er sich darüber gefreut hat, nicht nur Finn, sondern auch gleich mir eins auszuwischen.
»Lukas ist echt das Letzte«, entschied Lisa.
Das wollte ich hören! »Ich dachte daran, ihm eine Abreibung zu verpassen.«
»Du allein?«, riefen Mehli, Anne und Lisa gleichzeitig.
»Na ja, eure Hilfe wäre schon nicht schlecht«, räumte ich ein.
Anne lehnte sich ein Stück zurück. Ein deutliches Zeichen,
dass sie mit der ganzen Sache nichts zu tun haben wollte. Keine wirkliche Ãberraschung. Mehli und Lisa hingegen schienen interessiert. »Wie willst du das anstellen?«, wollte Mehli wissen.
Da offenbarte ich ihnen meinen Plan, der erst vorhin hinter der Bühne den Weg in mein Hirn gefunden hatte. Vielleicht war Plan nicht ganz zutreffend und es handelte sich dabei eher um den Funken einer Idee. Aber so schlecht konnte sie nicht sein, denn während Anne sich zurückhielt, waren Lisa und Mehli sofort voller Begeisterung dabei. Die beiden waren so scharf darauf, Lukas eins auf die Mütze zu geben, dass sie sofort begannen, mich mit Vorschlägen zu bombardieren. Ein Wort ergab das andere, und während sich tatsächlich allmählich so etwas wie ein Schlachtplan abzuzeichnen begann, griff ich nach einem Blatt Papier und notierte mir jeden Vorschlag. Als uns schlieÃlich nichts mehr einfiel, machten wir uns an die Auswertung meiner Notizen. Wir waren extrem zufrieden mit unseren Ergebnissen und konnten es kaum erwarten, unser Meisterstück in die Tat umzusetzen. Bei der Premiere von Romeo und Julia würde Lukas sein blaues Wunder erleben.
Die Generalprobe lief spitzenmäÃig. Die Kostüme saÃen, die Bühnenbauten waren super und der Wechsel beim Aufbau lief reibungslos. Die Schauspieler konnten ihre Texte, und jeder, der auf, neben und hinter der Bühne herumwuselte, wusste, was er zu tun hatte. Die Theater-AG freute sich auf die Premiere am nächsten Tag - nur die Gründe für die Vorfreude waren verschiedene.
Während Lisa nach der Probe für die nötige
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