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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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entsetzt Luft holen, denn ich würde sofort als Original-»Rocky-Horror«-Darstellerin durchgehen! Um meine grünen Augen herum hat sich ein schwarzer Ring gebildet, als wäre ich ein Pandabär.
    Ich beuge mich über das Waschbecken und mache mich daran, alles abzuwaschen. Puhh, was da für eine eklige schwarzbraune Brühe in den Abfluss läuft. Als ich das Gesicht trocken rubble, verfärbt sich das hellblaue Handtuch mit den weißen Spitzen grau, und trotzdem zeigt mir ein Kontrollblick in den Spiegel, dass ich immer noch dunkle Ringe unter den Augen habe.
    Ich male mir die Lippen wieder rot an und dabei denke ich wieder an Ix’ Mund mit den Bröseln dran. Denke daran, wie glücklich er ausgesehen hat, als Isa auf ihn zukam. Als ich die Klotür aufsperre, warten schon drei Mädchen aus meiner Klasse vor der Tür.
    Â»Was hast’n du da drin bloß so lange gemacht?«, fragt Katharina
giftig und stürmt, ohne meine Antwort abzuwarten, in das Klo.
    Ich mache mich auf die Suche nach Leo. Auf der Tanzfläche herrscht immer noch gähnende Leere, die meisten Leute quetschen sich in den kleinen Gang zwischen Tanzfläche und Garten. Im Garten stehen etliche rauchend an den Bistrotischen, ich sehe auch Ix, der sich mit Cent unterhält und dabei heftig mit den Armen wedelt.
    Dann entdecke ich Leo. Er ist umringt von Annabella und einer Gruppe Jungs. Mit dem roten Stirnband und den schwarzen Locken und seiner durchtrainierten Tänzerfigur sieht er deutlich cooler aus als die anderen.
    Er steht mit dem Rücken zu mir und erzählt gerade. Annabella unterbricht ihn. »Und was war die schwierigste Übung für dich in der letzten Zeit?«, fragt sie.
    Â»Richtig übel sind die Aufgaben, bei denen du etwas tun musst, was du noch nie getan hast.«
    Annabella grinst sehr anzüglich. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da vieles gibt, was du ausgelassen hast.«
    Â»Stimmt, deshalb habe ich mir etwas verdammt Schweres ausgesucht.«
    Â»Und das wäre?«
    Â»Ich habe versucht, ein unscheinbares Mädchen anzumachen.«
    Â»Wäre es mit einem hässlichen nicht viel schwieriger gewesen?«, fragt einer der anderen Jungs.
    Leo schüttelt seinen Revoluzzerkopf. »Nein, mit Unscheinbaren ist es schwieriger. Hässliche haben ihren eigenen Reiz. Hässlichkeit kann äußerst prickelnd sein, sexy, das ist keine Herausforderung.«
    Â»Und hast du es geschafft?«, fragt Annabella.
    Â»Na klar, sie ist verrückt nach mir.«

    Â»Wie hast du das hingekriegt?«
    Â»Ich musste erst mal eine finden, graue Mäuse sind so unauffällig, dass man sie ständig übersieht.«
    Ein Glucksen geht durch die Runde.
    Â»Und wo hast du sie gefunden?«, fragt Annabella.
    Â»Beim Ballett.«
    Â»Sind denn nicht alle Tänzerinnen wunderschön?«
    Â»Unsinn. Das sieht nur von Weitem so aus. Die werden ja sorgfältig geschminkt, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Also, ich hab eine gefunden, abgewartet, bis sie ganz allein und offensichtlich unglücklich war, und dann zugeschlagen wie ein Wolf. Du musst eigentlich nur so tun, als würde sie dir am Herzen liegen, denn Unscheinbare erleben das selten. Aber wenn du zu nett bist, riechen sie die Lunte. Deshalb musst du sie auch ein bisschen anblaffen, und danach nimmst du sie in den Arm und erklärst ihnen, wie unglaublich süß sie sind. Dann schmelzen sie dahin.«
    Süß?
    Hat er das nicht zu mir... Kann es sein, dass er mich … Nein. Nein, das kann nicht sein. In meinem Kopf dreht sich alles.
    Â»Wie nahe bist du ihr denn gekommen? Hast du sie geküsst?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Hey, ich sollte mich zwar überwinden, aber es gibt selbst für mich Grenzen!« Zustimmendes Gemurmel macht sich breit.
    Das erklärt alles. Warum er wegmusste, warum er mich danach nicht mehr beachtet hat. Meine Kehle fühlt sich eng und wund an, als hätte ich Nägel verschluckt. Was bin ich doch für ein dummes Schaf!
    In diesem Moment dreht Leo sich um. Als er mich erkennt,
sieht er dermaßen erschrocken aus, dass ich es jetzt ganz sicher weiß: Er hat von mir geredet.
    Obwohl mir die Knie zittern und ich verschwommen sehe, schaffe ich es noch, den Schmerz aus meiner Kehle wegzuräuspern und mit rauer Stimme zu sagen: »Wusste ich’s doch, dass Heilige keine Lederjacken tragen.«
    Er wird sehr bleich, seine dunklen

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