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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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der Maler ein freundlicher Gentleman, der keine großen Ansprüche stellte.
    Sie schaute sich in der Küche um, stellte fest, dass es dort nichts Dringendes zu erledigen gab, griff erneut nach dem Wäschekorb und machte sich auf den Weg ins Obergeschoss, um das Bett des Feriengastes frisch zu beziehen.
    Als Latimer ihre Schritte auf der Treppe hörte, schloss er den Koffer, den er gerade gepackt hatte, und wandte sich um.
    „Guten Tag, Sir.“ Annie stand an der offenen Tür und musterte das Gepäckstück. „Störe ich? Ich kann auch später wiederkommen.“
    „Kommen Sie nur herein. Ich war sowieso im Begriff zu gehen.“
    „Sie wollen einen Ausflug machen?“
    „Nun …“ Er zögerte. „Leider muss ich dringend nach London reisen. Möglicherweise komme ich gar nicht mehr zurück.“
    „Aber Sie haben das Cottage doch bis Ende August gemietet.“
    „Das stimmt. Ich habe auch schon die gesamte Miete bezahlt. Den Blanchards entsteht also kein Verlust durch meine Abreise.“
    „Anderen aber vielleicht schon!“, entfuhr es Annie. Sie legte eine paar Kleidungsstücke auf den Stuhl neben dem Schrank und begann das Bettzeug abzuziehen. „Außerdem wird eine gewisse junge Dame sehr traurig sein.“
    Latimer, der mit seinem Koffer bereits auf dem Weg zur Tür war, wandte sich abrupt um. Seine Stimme klang eisig, als er sagte: „Wovon sprechen Sie? Ich hoffe, es sind keine dummen Klatschgeschichten über mich im Umlauf.“
    „Wohl kaum.“ Ungerührt fuhr Annie mit der Arbeit fort. „Es is’ nur … Becky, die für die Cunninghams kocht und so, hat mir erzählt, wie sehr die junge Miss Sie mag. Und ich hab hier die vielen Zeichnungen gesehen, die Sie gemacht haben.“
    „Meine Zeichnungen? Was haben die damit zu tun?“
    „Nun, jede zweite zeigt das Mädchen. Ich hätt’ mir die Augen zuhalten müssen, um das nicht zu bemerken. Sie können übrigens sehr gut zeichnen. Man erkennt Miss Georgina sofort.“
    „Gute Frau“, sagte Latimer, „ich könnte meinen Lebensunterhalt nicht als Maler verdienen, wenn ich schlecht zeichnete.“
    Annie warf die gebrauchte Bettwäsche in den leeren Korb. „Stimmt. Aber die kleine Cunningham haben Sie nur gemalt, weil Sie sie so mögen.“ Sie richtete sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich glaub, Sie rennen davon.“
    „Und ich glaube, dass Sie sich ziemlich unverschämt benehmen! Erstens gehen meine Gefühle Sie nichts an. Und zweitens ist es nicht Ihre Aufgabe, die Qualität oder das Motiv meiner Zeichnungen zu bewerten.“
    Verständnislos starrte sie ihn an. „Sie haben also Abschied von Miss Georgina genommen?“, fragte sie schließlich, hob den Korb auf und wollte sich an Latimer vorbei zur Treppe drängen.
    Der allerdings dachte nicht daran, Platz zu machen. „Ich brauche noch meine restliche Kleidung“, erklärte er und trat entschlossen auf Annie zu. Nun war sie es, die zur Seite ausweichen musste. Er nahm die frisch gewaschenen Kleidungsstücke vom Stuhl und packte sie in den Koffer. Dann begab er sich nach unten, wo er begann, den Rest seiner Besitztümer zusammenzusuchen.
    As er die Skizzenblätter auf einen Stapel legte, stellte er verärgert fest, dass diese unverschämte Person recht hatte: Fast jedes Blatt zeigte Georgina, ihr hübsches und dabei so eigenwilliges Gesicht, ihre fein geschwungenen Lippen, ihre klugen Augen, die Pracht ihrer Haare, ihre anmutige Gestalt … Latimer ließ sich auf einen Stuhl sinken und betrachtete jede Zeichnung eingehend. Konnte er Compton Lacey wirklich verlassen? Würde er es ertragen, seinen Engel nie wiederzusehen?
    Fast die ganze Nacht hatte er sich schlaflos im Bett hin und her gewälzt und nach einer Lösung für seine Probleme gesucht. Er hatte sich selbst die heftigsten Vorwürfe gemacht. Bei Jupiter, welch ein Durcheinander er mit seiner Maskerade angerichtet hatte! Gab es noch eine Möglichkeit, Georgina die Wahrheit zu gestehen, ehe es zu spät war? Wie würde sie reagieren, wenn sie von Nell Cornwell erfuhr, wer der vermeintliche Maler wirklich war? Nun, inzwischen kannte er ihr Temperament! Er musste unerkannt verschwinden oder …
    Wenn ich mich doch wenigstens gestern Abend nicht so dumm benommen hätte. Nach meinem überstürzten Aufbruch kann ich nicht einmal sicher sein, dass Georgina mich empfangen wird.
    Einige Zeit später fand Annie Jacklin ihn mit gerunzelter Stirn am Tisch sitzend vor. Er sah so verzweifelt und gleichzeitig verärgert aus, dass sie sich entschied, ausnahmsweise

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