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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Waldwirrnis bestimmt nicht zurechtgefunden und sich mit Sicherheit verirrt. Niko war deshalb heilfroh, als sie endlich das Lager erreichten, wo sie von weiteren Männern, ebenfalls einem runden Dutzend, in Empfang genommen wurden. Zu Nikos großer Enttäuschung bestand der Stützpunkt lediglich aus einer Ansammlung provisorischer Behausungen und Unterstände, die aus Ästen und Zweigen gefertigt waren und die Schlaflager der Rebellen mehr schlecht als recht vor den Unbilden der Witterung schützten.
     
    Kieran war seine gedrückte Miene offensichtlich nicht entgangen. »Du hast wohl mehr erwartet, was?«, sprach er Niko an, nachdem sie abgesessen waren und die Pferde versorgt hatten.
     
    »Nun ja...« Niko wollte Kieran und seine Männer nicht verletzen und wählte seine Worte deshalb mit Bedacht. »Wenn ich ehrlich sein soll - schon. Was kann eine so kleine Schar wie ihr gegen Rhogarrs Horden schon groß ausrichten?«
     
    »Mehr als du denkst, Niko!«, erwiderte Kieran lächelnd. »Wir greifen ihre Spähtrupps an und überfallen ihre Nachschubtransporte und versorgen uns auf diese Weise mit Geld und Nahrungsmitteln, die wir mit unseren hungernden Landsleuten teilen.«
     
    »Wirklich?« Niko nickte. »Das ist mehr, als ich gedacht habe.«
     
    »Nicht wahr? Unseren nächsten Schlag haben wir schon lange und sorgfältig vorbereitet, sodass eigentlich nichts schiefgehen kann.«
     
    »Was habt ihr denn vor?«, fragte Ayani neugierig.
     
    »Eine ganz delikate Sache, im wahrsten Sinne des Wortes.« Kieran rieb sich die Hände vor Vorfreude. »In drei Tagen, bei Morgengrauen, werden wir einen Transport überfallen, der feinsten Wein aus Medhiterra nach Helmenkroon bringt. Rhogarr von Khelm ist geradezu versessen darauf und wird deshalb persönlich getroffen sein, wenn er davon erfährt. Auch wenn ich sein enttäuschtes Gesicht nicht sehen kann, freue ich mich schon auf diesen Triumph.«
     
    Niko schmunzelte. »Das kann ich gut verstehen.«
     
    »In einem hast du allerdings recht«, fuhr Kieran fort. »Wir meiden den offenen Kampf, denn der wäre reiner Selbstmord. Deshalb haben wir heute früh auch nicht eingegriffen. Blinde Wut führt nie ans Ziel, sondern höchstens ins Verderben, und selbst der tapferste Kämpfer kann nur erfolgreich sein, wenn er überlegt vorgeht und kühlen Verstand walten lässt.« Damit blickte er Ayani an. »Ich hoffe, du hast das inzwischen verstanden?«
     
    »Natürlich.« Das Mädchen schlug die Augen nieder. »Ich werde mich in Zukunft beherrschen. Aber heute… mein Schmerz... Ich fühle mich so hilflos. Und zornig...«
     
    »Pssst!«, unterbrach Kieran sie. »Du bist mir keinerlei Erklärung schuldig. Zumal ich sehr gut nachempfinden kann, was in dir vorgeht.«
     
    »Das hast du schon einmal erwähnt - vorhin im Dorf.« Ayani blickte ihn prüfend an. »Darf ich fragen, warum?«
     
    »Nicht jetzt!«, wehrte Kieran ab. »Wir müssen erst unsere Fallen abgehen und uns um unser Nachtmahl kümmern. Der Weg zum Donnerfelsen ist weit und deswegen müssen wir ausreichend Kräfte für das gefährliche Unternehmen sammeln. Denn eines steht fest...« Obwohl Kieran sich um eine ernste Miene bemühte, konnte er sein Lausbubenlächeln doch nicht unterdrücken. »Ausgehungert und mit leeren Mägen kämpft es sich schlecht, was unseren Feinden nur einen weiteren Vorteil verschaffen würde. Lasst uns also zunächst für unser leibliches Wohl sorgen. Danach bleibt noch genügend Zeit zum Erzählen!«
     
    Glücklicherweise hatten sich einige Waldhasen und auch ein Gelbfasan in den Schlingen gefangen, die die Rebellen im Dämonenwald ausgelegt hatten. Während Niko und Ayani sich das über dem Feuer gebratene Wild schmecken ließen, erfuhren sie, dass einige der Männer bereits seit mehreren Sommern im Schutz des Waldes lebten.
     
    Huggin zum Beispiel, ein Bär von einem Mann, der seinen hünenhaften Ausmaßen zum Trotz das sanfte Lächeln und das Gemüt eines Kindes besaß, von den Marschmärkern aber als gemeingefährlicher Strauchdieb gesucht wurde.
     
    Ragnur »Graubart«, wie ein fast endlos langer Kerl wegen seines entsprechenden Gesichtsschmuckes nur genannt wurde, hatte sich seiner drohenden Hinrichtung in letzter Sekunde durch die Flucht in den Dämonenwald entzogen.
     
    Magnus Halmar wiederum - er war kaum größer als ein Zwerg und hatte einen ratzekahlen, nahezu kugelrunden Schädel - hatte viele Jahre als fleißiger und friedliebender Schmied verbracht, bevor er sich ebenfalls vor

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