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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nur wenige Zeilen:
     
    »Liebe Eltern, bitte macht euch keine Sorgen um mich, auch wenn wir uns jetzt eine ganze Weile nicht mehr sehen werden. Ich weiß, dass ich euch großen Kummer bereite, aber ich hatte keine andere Wahl: Ich musste einfach der Stimme meines Herzens folgen. Leider kann ich euch nicht sagen, wohin ich gehe, aber vermutlich würdet ihr mir ohnehin nicht glauben. Wie auch immer: Sucht bitte nicht nach mir, denn da, wo ich jetzt bin, kann mich niemand finden - schon gar nicht die Polizei. Lasst sie also bitte aus dem Spiel, es würde ohnehin nichts nützen. Macht mir einfach das große Geschenk eures Vertrauens und glaubt an mich, dann wird alles gut. Dann werde ich eines Tages wieder zu euch zurückkehren, auch wenn das noch eine Weile dauern kann. Ich werde euch niemals vergessen und euch immer lieben. Ich umarme euch ganz fest - eure Rieke.«
     
    Natürlich war ihr schon beim ersten Lesen die verblüffende Ähnlichkeit mit den Worten von Herrn Noski aufgefallen. Manche Sätze stimmten sogar fast im Wortlaut überein! Eigentlich konnte das nur eines bedeuten: dass sie sich damals vermutlich genau dort aufgehalten hatte, wo Niko sich im Augenblick befand. Oder war das viel zu weit hergeholt und diese Ähnlichkeiten waren nichts als Zufall? War das alles nicht völlig verrückt? Über diese Frage hatte sie den ganzen Tag nachgegrübelt und war dennoch zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen. Deshalb wusste sie auch immer noch nicht, was sie tun sollte!
     
    Rieke ließ den Brief sinken und sah ihren Vater an. »Seid ihr damals eigentlich zur Polizei gegangen, Mama und du?«
     
    Melchior sah sie lange an. »Ja, leider«, sagte er schließlich. »Es hat uns nämlich nichts als Ärger eingebracht.«
     
    »Das tut mir leid«, sagte Rieke betreten. »Das wusste ich ja gar nicht.«
     
    »Schon gut.« Ihr Vater winkte ab. »Eigentlich waren wir ja selbst dran schuld. Wir hätten besser gleich auf dich gehört. Die Umstände deines Verschwindens waren so rätselhaft, dass wir am Ende sogar selbst in den Verdacht gerieten, etwas damit zu tun zu haben. Aus der Sicht der Polizei mag das vielleicht sogar verständlich gewesen sein. Schließlich hat man nicht die geringste Spur von dir entdeckt und es gab keinerlei Lebenszeichen. Aber für uns hat das neben all dem vielen Kummer auch jede Menge Scherereien bedeutet.«
     
    Rike legte ihm die Hand auf den Arm. »Das wollte ich wirklich nicht, Papa. Das musst du mir glauben.«
     
    »Aber natürlich, Rieke.« Melchior lächelte sie liebevoll an. »Du weißt doch: Der Schnee von gestern lässt die Blumen von morgen blühen.«
     
    Rieke lächelte kurz und runzelte dann die Stirn. »Du bist wohl der gleichen Meinung wie Herr Noski?«
     
    »Du kennst ihn bestimmt besser als ich.« Melchior zog die Brauen hoch. »Aber er hat einen recht vertrauenerweckenden Eindruck auf mich gemacht - und deshalb...« Er nickte zögerlich.
     
    »Und glaubst du auch, dass Niko wieder heil zu uns zurückkommt?«
     
    »Du hast das damals doch auch getan!«, antwortete der Vater mit liebevollem Lächeln. »Niko ist ein guter Junge und ein ziemlich cleverer noch dazu. Er weiß mit Sicherheit, was er tut, und lässt sich bestimmt nicht zu allzu unüberlegten Sachen hinreißen.« Damit legte er seiner Tochter den Arm um die Schulter und sah ihr tief in die Augen. »Ja, Rieke, ich finde, Herr Noski hat recht: Du solltest Niko einfach vertrauen und an ihn glauben. Denn wenn die eigenen Eltern ihren Kindern nicht vertrauen, wer soll es dann tun?«
     
     
     
     
     
    D as Lager der Rebellen befand sich auf einer kleinen Lichtung in der Mitte des Dämonenwaldes. Der war riesig groß und machte seiner Bezeichnung alle Ehre, wie Niko während des langen Ritts durch den fast undurchdringlichen Urwald feststellen konnte. Die gewaltigen Bäume - sie erinnerten ihn an Eichen, Buchen, Birken und Fichten, auch wenn sie sich kaum merkbar davon unterschieden - ragten fast bis in den Himmel. Ihr Wipfeldach war so dicht, dass die Strahlen des Großen Taglichts es kaum zu durchdringen vermochten. Nur vereinzelte Lichtspeere, in denen Staub und Insekten wirbelten, erhellten das Zwielicht zwischen den Stämmen. Andauerndes Knistern und Knacken kam aus dem Dickicht des Unterholzes, die Äste und Zweige bewegten sich raschelnd und fast wie von Geisterhand, und ab und an hörten sie ein Heulen, das an den Jagdruf ausgehungerter Klauenwölfe erinnerte. Alleine hätten Ayani und er sich in der

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