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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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und Dhrago verwunderte Blicke wechselten. Offensichtlich hatte er doch richtig vermutet! Er lachte bitter. »Ihr erwartet hoffentlich nicht, dass ich Euch das abnehme?«
     
    »Doch, natürlich erwarte ich das«, entgegnete Sâga mit großem Ernst. »Aber denke bloß nicht, dass du mich hinters Licht führen kannst. Das Haupt des Weisen wird mir unbestechlich verraten, ob du die Wahrheit gesprochen hast oder nicht. Hör jetzt gut zu: Kannst du mir sagen, wo Sinkkâlion zu finden ist, das Königsschwert?« Eindringlich sah ihn die Schwarzmagierin an. »Wäge deine Worte, mein Junge, und triff deine Wahl: Entweder du lebst unversehrt weiter - oder gehst auf der Stelle in den Tod!«
     
     
    Niko hatte sich mit Ayani und Kieran ein Stück vom Feuer entfernt, wo die Männer immer noch in angeregter Runde beisammensaßen, Erinnerungen an bessere Zeiten nachhingen und fröhliche Späße und Witze machten. Sollten sie doch! Das Leben im Dämonenwald war bestimmt recht hart, und so hatten sie sich ein bisschen Abwechslung und Entspannung redlich verdient - insbesondere nach den schrecklichen Ereignissen, die sie am frühen Morgen miterleben mussten. Ihre Ausgelassenheit war allerdings nicht der passende Rahmen für die ernsten Dinge, die Niko mit Kieran zu besprechen hatte, und so waren sie still und leise zur Seite geschlichen.
     
    Niko hatte lange mit sich gerungen, ob er sich dem Anführer der Rebellen anvertrauen und ihm erzählen sollte, was in den letzten Tagen geschehen war. Nur in Mysteria natürlich, denn dass er aus einer anderen Welt stammte, hatte er ja selbst Ayani noch immer nicht offenbart.
     
    Wie sollte sie das auch verstehen können?
     
    Zunächst hatte Niko seine Begegnung mit der Lichtelfe verschweigen wollen. Doch plötzlich war ihm das wie ein Verrat vorgekommen. Kieran und seine Männer waren doch dabei gewesen, als die sterbende Maruna ihn noch einmal eindringlich an seinen Auftrag erinnert hatte. Keiner von ihnen hatte auch nur einen Augenblick daran gezweifelt, dass die Unsterblichen Niko zu ihrem Retter bestimmt hatten. Im Gegenteil: Die Rebellen hatten sich überglücklich gezeigt, den so sehnsüchtig erwarteten Befreier endlich leibhaftig vor sich zu sehen. Und sie hatten sofort signalisiert, dass sie ihn bei seiner Suche unterstützen wollten.
     
    Diesen Männern musste er doch vertrauen!
     
    Niko fasste sich also ein Herz und berichtete dem aufmerksam lauschenden Kieran so getreu wie möglich, was sich in der Nacht am See zugetragen hatte.
     
    Kieran zeigte sich tief beeindruckt. »Das ist fürwahr keine leichte Aufgabe, die die Unsichtbaren dir zugedacht haben. Aber ich verspreche dir, dass wir dich nach besten Kräften unterstützen werden. Wir werden alles tun, um dir zum Erfolg zu verhelfen.«
     
    »Danke, vielen Dank«, antwortete Niko. »Das ist mehr, als ich erhoffen durfte.«
     
    »Ach was!« Kieran winkte unwirsch ab. »Durch dich bekommt unser Leben erst einen richtigen Sinn. Bislang haben wir doch nur sporadisch und ziellos gehandelt. Hin und wieder haben wir unseren Gegnern einige Nadelstiche versetzt und ihnen auch kleinere Dämpfer und Schlappen zugefügt. Doch ein richtiger Plan lag alldem nicht zugrunde. Jetzt wissen wir endlich, worauf wir hinarbeiten müssen, und können von nun an gezielt vorgehen. Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, euch zum Donnerfelsen zu begleiten und die Worte dieses Sehers zu hören.«
     
    »Das kann ich gut verstehen, Kieran«, erwiderte Niko lächelnd. »Mir geht es nicht anders.«
     
    »Eines jedoch...«, nachdenklich strubbelte sich Kieran durch seine blonden Haare, »... verstehe ich immer noch nicht so richtig.«
     
    »Nein?« Niko zog die Brauen hoch und auch Ayani sah den Anführer der Rebellen aufmerksam an. »Was denn?«
     
    »Ich verstehe nicht, wie diese Lichtelfe behaupten konnte, dass der Ring hier...«, er deutete auf Nikos Hand, »... von deinem Vater stammt. Ich kenne den Mann nämlich sehr gut, der ihn einst getragen hat.«
     
    »Was?« Niko wechselte einen raschen Blick mit Ayani und sah dann Kieran wieder an. »Und wer war es?«
     
    »Nun...« Kieran zog ein gequältes Gesicht, als fiele es ihm nicht leicht, sein Wissen zu offenbaren. »Dieser Ring hat niemand anderem als unserem König gehört - Nelywn von Helmenkroon.«
     
    »Was?« Niko war einen Moment sprachlos. »Das ist nicht möglich, Kieran!«, fuhr er dann fort. »Es ist völlig ausgeschlossen, dass Nelwyn mein Vater ist. Weil ich nämlich aus der -«

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