Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
schon zuckte seine Hand zum Schwert.
     
    Erneut fuhr Sâga ihm in die Parade. Während sie die Rechte des Herzogs eisern umklammerte, sagte sie leise und mit unterdrücktem Zorn: »Du hast wohl nicht richtig zugehört? Ich habe dem Jungen versichert, dass er meine Höhle unversehrt verlässt. Und ich pflege meine Versprechen zu halten. Merk dir das, Dhrago!«
     
    »Äh... Natürlich, wie Ihr meint...«
     
    Noch immer musterte die Schwarzmagierin ihn mit stechendem Blick. »Ich kenne nämlich einen weit besseren Zeitpunkt für seinen Tod!« Mit triumphierender Miene baute Sâga sich vor Arawynn auf. »Das Fest des Dunklen Mondes - oder das Fest der Drei, wie ihr Alwen es nennt! Ist das nicht ein wunderbarer Tag zum Sterben?«
     
    »Aber...« Arawynn starrte sie entsetzt an. »Ihr habt mir doch versichert -«
     
    »Nein, das habe ich nicht«, unterbrach Sâga ihn scharf. »Ich habe dir nur versprochen, dass du meine Höhle lebend verlassen wirst, weiter nichts.« Mit einem Mal lächelte sie wieder. »Gräme dich nicht, mein Junge. Ein ewiges Leben ist nur wenigen vergönnt, nicht einmal den Unsichtbaren. Auch sie werden eines Tages vergessen werden. Aber dir bleibt wenigstens ein Trost.«
     
    Arawynn runzelte die Stirn.
     
    »Der Feuermond steigt erst auf auf seiner Bahn, und es wird noch eine Weile dauern, bis er sie am Fest des Dunklen Mondes vollendet. Nutze die verbleibende Zeit und bereite dich gut vor auf den großen Tag, an dem wir dich auf dem Marktplatz von Helmenkroon dem Feuer übergeben werden, damit sich eine große Schar Neugieriger an diesem wunderbaren Schauspiel ergötzen kann.«
     
    Ohne einen weiteren Blick auf Arawynn wandte Sâga sich an die beiden Männer. »Bring ihn zurück in den Kerker«, befahl sie ihnen. »Und gleich morgen früh schickt ihr eure Reiter zum Donnerfelsen, damit sie sich dieses Sehers annehmen.«
     

KAPITEL 23
     
    DER SEHER VOM DONNER FELSEN
     
    N och bevor Kieran das Wort ergriff, konnte Ayani die große Trauer spüren, die ihn noch immer bedrückte. Sanft legte sie ihm die Hand auf den Arm und nickte ihm aufmunternd zu. »Sprich endlich, Kieran. Glaube mir: Es tut gut, wenn man seinen Schmerz mit anderen teilen kann.« Während sie Niko einen kurzen dankbaren Blick schenkte, musterte der junge Anführer der Rebellen sie aus schmalen Augen.
     
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Kieran schließlich und begann zu erzählen: Am Tag, an dem Rhogarr von Khelm in Helmenkroon einfiel, um König Nelwyn zu töten, befand sich Kieran einen guten Tagesritt von der Burg entfernt. Wie in jedem Sommer hatte sein Vater Krispan seine vier Söhne, Kieran und seine drei Brüder, auch diesmal wieder mit auf die Jagd genommen, während ihre drei Schwestern zu Hause bei der Mutter geblieben waren. So kam es, dass die Kunde von den schrecklichen Ereignissen in Helmenkroon die Jagdgesellschaft weitab der Königsburg ereilte. Sie machten natürlich sofort kehrt und preschten auf schnellstem Wege nach Hause zurück, um den Frauen zur Seite zu stehen und sie vor den Eindringlingen zu beschützen.
     
    »Und?«, unterbrach Niko ihn. »Habt ihr es rechtzeitig geschafft?«
     
    »Ja, das haben wir.« Kieran nickte mit düsterer Miene. »Allerdings...«
     
    Niko und Ayani hielten den Atem an und schwiegen, bis er bereit war weiterzusprechen.
     
    »Wir waren kaum am Haus angekommen«, fuhr Kieran schließlich fort, »als eine wilde Horde marschmärkischer Reiter auftauchte. Es waren mindestens zwei Dutzend, wenn nicht mehr. Ohne Warnung sind sie über uns hergefallen und haben meine gesamte Familie getötet, meine Eltern und alle meine Schwestern und Brüder. Ich konnte ihnen als Einziger entkommen und mich im Dickicht verstecken. Von dort aus musste ich dann hilflos mit ansehen, wie ihr Anführer einem nach dem anderen die Kehle durchgeschnitten hat. Sein Gesicht werde ich bis an mein Lebensende nicht mehr vergessen. Er sah aus wie ein hässlicher Adler und eine große Narbe zog sich quer über seine linke Wange. Über den Leichen meiner Familie habe ich geschworen, dass ich ihn eines Tages finden und töten werde!« Er straffte sich, als erwache er aus einem bösen Traum, und sah Niko und Ayani eindringlich an. »Und das werde ich, sofern die Unsichtbaren auf meiner Seite sind.«
     
    Die beiden schwiegen betroffen, bis Niko noch eine Frage wagte: »Und diese blonde Frau aus dem Valckenland - haben sie die auch getötet?«
     
    »Nein, Niko. Sie war schon verschwunden, als wir zu Hause

Weitere Kostenlose Bücher