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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Steinen, die die Ecken eines imaginären gleichseitigen Dreiecks bildeten, war tatsächlich ein Zeichen zu sehen, nicht besonders groß zwar, aber deutlich erkennbar: Der linke trug die Dagaz-Rune, der rechte die Ehwaz-Rune und der Stein an der Spitze schließlich die Mannaz-Rune.
     
    Ohne es zu merken, schüttelte Jessie den Kopf. Hatte Frau Seikel ihre Geschichte vielleicht doch nicht erfunden? Handelte es sich vielmehr um eine wahre Begebenheit, wie sie behauptet hatte, und war Niko durch diese Nebelpforte versehentlich nach Mysteria gelangt?
     
    Mit einem Mal kam Jessie ein anderer Gedanke: Vielleicht war der alte Foliant ja selbst der Grund für Nikos Verschwinden? Weil es sich um eine Art magisches Buch handelte, das seine Leser in die darin beschriebene Geschichte hineinzog. So was hatte sie doch schon häufig gelesen. In der »Unendlichen Geschichte« zum Beispiel und in einigen anderen Romanen auch. Und erst kürzlich hatte sie einen ziemlich gruseligen Film gesehen, in dem junge Mädchen beim Betrachten eines Videos in die Welt des Films gerieten, wo sie ein grausiges Schicksal erwartete.
     
    Besaß dieses alte Buch vielleicht ähnlich unheimliche Kräfte?
     
    Aber warum war sie dann nicht in Mysteria gelandet? Dafür aber Niko, der im Gegensatz zu ihr den alten Schmöker doch gar nicht gelesen hatte?
     
    Fragen über Fragen bestürmten Jessie, und je länger sie darüber nachdachte, umso größer wurde ihre Verwirrung. Ihr Kopf brummte wie wild und die Gedanken wirbelten darin herum wie Tennisbälle in einer Waschmaschine. Es war höchste Zeit, dass sie sich endlich Klarheit verschaffte!
     
    E s ging schon auf den Abend zu, als Niko, Ayani und Kieran am Donnerfelsen eintrafen. Das Große Taglicht näherte sich bereits dem Horizont und sandte seine schrägen Strahlen über die ausgedehnte Tiefebene, an deren Ende sich eine gewaltige Felsenbarriere auftürmte. Schäumende Wasser ergossen sich hier mit wildem Tosen auf einer Breite von vielleicht vierzig Schritten in die Tiefe und sammelten sich in einem breiten Kessel, um dann zu einem eher gemächlichen Fluss zu werden, der über Meilen und Meilen hinweg schließlich an die weit entfernten Gestade des Nordmeers führen würde.
     
    Die drei Reiter waren noch vor dem Morgengrauen aufgebrochen. Natürlich hatten die anderen Männer sich sofort angeboten, sie zum Donnerfelsen zu begleiten. Kieran aber hatte dankend abgelehnt. Zum einen führte ihr Weg durch kaum besiedelte Gebiete, die zudem so weit von Helmenkroon entfernt waren, dass mit dem Auftauchen feindlicher Reiter oder Spähtrupps kaum zu rechnen war. Zum anderen konnte eine kleine Gruppe sich weit unauffälliger bewegen als eine Schar von zwei Dutzend Männern. Und außerdem waren die Vorbereitungen für den Überfall auf den Weintransport noch nicht vollständig abgeschlossen. Diese Argumente überzeugten die Rebellen schließlich, und so blieben sie, wenn auch murrend, im Lager zurück. Allerdings mahnten sie ihren Anführer eindringlich, bloß rechtzeitig wieder zurückzukehren. Und gleichzeitig drangen sie darauf, dass Niko und Ayani sich bewaffneten, schnallten ihnen Schwertgurte um und steckten ihnen Dolche und Messer zu.
     
    Nachdem Kieran und seine beiden Begleiter den Dämonenwald hinter sich gelassen hatten, folgten sie dem großen Reinenfluss, an dessen Oberlauf der Donnerfelsen gelegen war. Zunächst ritten sie durch fruchtbares, wenn auch recht feuchtes Grasland dahin, durch das gelegentlich einer der vielen Nebenläufe des Reinenflusses mäanderte, der sie dann mehrere Male zu Umwegen zwang.
     
    Gegen Mittag wurde das Gelände sumpfiger. Bruchwälder und Marschen säumten das Ufer und machten die Reise beschwerlicher. Dennoch kam der kleine Trupp gut voran - viel besser offensichtlich, als Kieran es erwartet hatte. Um ihr Ziel schnellstmöglich zu erreichen, hatte er vorgeschlagen, nur dann eine Pause einzulegen, wenn es unbedingt nötig war. Da weder Niko noch Ayani danach verlangten, lobte er sie ein ums andere Mal für ihre große Ausdauer und Zähigkeit und zeigte sich zudem überaus angetan von ihren Reitkünsten. Und tatsächlich - nachdem sie ihr Ziel nun fast schon erreicht hatten, wunderte Niko sich selbst am meisten darüber, wie gut er während des gesamten Tages mit seinem Pferd zurechtgekommen war. Sein brauner Hengst hatte sich den Zügeln nicht einmal widersetzt - gerade so als wäre er mit Niko seit Langem vertraut. Dabei hatte der, von dem halben Nachmittag mit

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