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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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meiner aufweist, heißt die Welt, in der sie spielt, auch noch genauso wie bei mir - und damit natürlich auch der Titel des Buches!«
     
    »Echt?« Jessie war nun doch überrascht. »Wie lautet der denn?«
     
    Thomas verzog das Gesicht und schnaufte gequält. »Mysteria«, antwortete er seufzend.
     
    »Was?« Jessie starrte ihn fassungslos an. »Sag das noch mal!«
     
    »Mysteria«, wiederholte Thomas. »Ist das nicht unglaublich?«
     

KAPITEL 24
     
    IN DER FALLE
     
    N iko war lange vor Sonnenaufgang wach. Er konnte es gar nicht mehr erwarten, endlich zur Hütte auf dem Donnerfelsen zu reiten und der Antwort des Sehers zu lauschen. Hoffentlich hatten Branis Runen den Besitzer der Kette offenbart! Dann würde er sie auf schnellstem Wege zurückholen und mit der Suche nach Sinkkâlion beginnen. Niko konnte seine Ungeduld kaum mehr im Zaum halten und wäre Kieran am liebsten an die Kehle gesprungen, als der Rebellenführer in aller Ruhe einen Kräutertee aufbrühte und sich den mitgebrachten Proviant - Waldschweinschinken und Grobkornbrot - schmecken ließ.
     
    Doch Kieran dachte gar nicht daran, sich hetzen zu lassen. Und auch Ayani ließ sich aufreizend viel Zeit beim Morgenmahl. Oder kam Niko das nur so vor? Wieder musste er an einen der verqueren Sprüche seines Opas denken: »Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, dem Ungeduldigen dafür umso mehr!« Hatte Melchior damit vielleicht genauso recht wie mit den meisten anderen?
     
    Es machte ganz den Eindruck, denn als die drei Gefährten schließlich aufgebrochen waren, ihre Pferde vor der Hütte anhielten und aus den Sätteln sprangen, hatte das Große Taglicht erst ein kleines Stück seiner täglichen Bahn zurückgelegt.
     
    Auf dem Weg zum Eingang blieb Ayani stehen und blickte sich nach allen Seiten um.
     
    »Was ist los?«, rief Niko ihr gegen das Rauschen des Wassers zu. »Was hast du plötzlich?«
     
    »Ich weiß nicht so recht.« Ayani wiegte unschlüssig den Kopf. »Ich wundere mich nur, dass ich keinen einzigen Vogel hören kann.«
     
    »Wie solltest du auch?« Niko sah sie tadelnd an. »Das Getöse des Wasserfalls übertönt doch jeden Laut - und ganz besonders das zarte Gezwitscher von Vögeln! Was denkst du, Kieran?«
     
    »Wer weiß?« Nachdenklich blickte der junge Mann zum Himmel, an dem dicke Wolken aufzogen. »Vielleicht ist auch ein Gewitter im Anmarsch. Vögel spüren das meist weit früher als wir und verstecken sich rechtzeitig.« Dennoch warf auch er spähende Blicke in die Runde, bevor er Niko und Ayani zum Weitergehen aufforderte.
     
    Die Tür zur Hütte stand offen. Brani meldete sich allerdings nicht, als Niko seinen Namen rief. Aber vielleicht hatte er ihn bei dem Tosen nur nicht gehört?
     
    »Brani?«, wiederholte Niko deshalb lauter, bekam aber erneut keine Antwort.
     
    »Kommt.« Kieran nickte ihm auffordernd zu, stieß die Tür auf und trat in die Hütte.
     
    Sie war leer. Von dem Seher war weit und breit keine Spur zu entdecken.
     
    »Seltsam«, wunderte sich Niko. »Brani hat doch ausdrücklich gesagt, dass er uns bei Sonnenaufgang erwartet.«
     
    »Stimmt«, pflichtete Kieran ihm bei und deutete zur Tür. »Vielleicht ist er nur mal kurz in den Wald gegangen und kommt gleich wieder zurück?«
     
    Während Niko unschlüssig mit den Schultern zuckte, ging Ayani auf die Feuerstelle zu, in der nur ein Haufen Asche zu sehen war, und starrte verwundert auf die Stäbe mit den seltsamen Zeichen, die davor auf dem Boden lagen.
     
    »Was ist das denn?«, wollte Niko wissen.
     
    »Das sind Runenstäbe«, erklärte Ayani. »Sie besitzen eine geheimnisvolle Macht, die nicht von den Unsichtbaren stammt, sondern von Geistern, die ihrem Willen nicht unterworfen sind.«
     
    »Von Geistern?« Niko musterte sie skeptisch. »Glaubst du das wirklich?«
     
    »Natürlich! Auch meine Mutter war fest davon überzeugt. Sie hat versucht, mich mit ihrer geheimen Macht vertraut zu machen und ihre Botschaft zu lesen.«
     
    »Echt?« Niko rümpfte die Nase und deutete auf die Stäbe, die wirr auf dem Boden lagen. »Willst du vielleicht behaupten, dass du aus diesem Durcheinander irgendetwas herauslesen kannst?«
     
    »Nun...« Ayani lächelte gequält. »Mein Unterricht hatte gerade erst begonnen, aber ich kann es ja mal versuchen.« Sie ging in die Knie und beugte sich über die Runen, als Kieran ihnen plötzlich zu schweigen gebot: »Still!«
     
    Niko schaute ihn überrascht an. »Was ist?«
     
    »Mir war, als hätte ich ein

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