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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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verleihen.«
     
    »Vielen Dank, Mutter.« Mit einem sanften Lächeln hob Ayani den Becher an die Lippen und schlürfte vorsichtig von dem heißen Trunk.
     
    Maruna setzte sich ihr gegenüber und sah sie mit ernster Miene an. »Diesmal bist du deinen Verfolgern noch entkommen. Aber...« Maruna hatte offensichtlich Mühe, die Worte über ihre Lippen zu bringen.
     
    Ayani hob den Kopf. »Ja, Mutter?«
     
    Maruna sah ihr tief in die Augen. »Ich fürchte, du bist hier im Dorf nicht mehr sicher, Ayani. Du hast diese Krieger zu Narren gemacht und das werden sie bestimmt nicht auf sich beruhen lassen.«
     
    »Ach, was.« Ayani stellte den Becher ab und machte eine abwiegelnde Handbewegung. »Sie haben mit Sicherheit Wichtigeres zu tun. Ich bin doch nur ein Mädchen!«
     
    »Eben drum!« Maruna beugte sich vor und sah sie eindringlich an. »Dass ein Mädchen sie so übertölpelt hat, muss sie rasend machen. Sie werden alles daran setzen, dich aufzuspüren und zu bestrafen. Und aus diesem Grunde …« Maruna machte eine kleine Pause und lehnte sich zurück. »Aus diesem Grunde fände ich es besser, wenn du für eine Weile von hier verschwindest und dich an einem anderen Ort versteckt hältst.«
     
    »Niemals!«, rief Ayani. »Mein Platz ist hier, wo ich geboren wurde! Bei dir und bei Arawynn und nirgendwo sonst. Außerdem...« Sie sah die Mutter mit großen Augen an. »Wohin sollte ich denn gehen? Ich bin kaum über die Grenzen unseres Dorfes und des Flüsternden Forstes hinausgekommen und kenne mich nirgendwo sonst aus.«
     
    »Ich weiß. Und dennoch …« Maruna ergriff die Hand ihrer Tochter. »Hör zu, Ayani. Du hast bestimmt schon von den Männern gehört, die sich in den Schutz des Dämonenwaldes zurückgezogen haben?«
     
    »Meinst du die Männer, die Rhogarr von Khelm für vogelfrei erklärt hat, weil sie ihn und seine Krieger bekämpfen?«
     
    »Genau die.« Maruna nickte zufrieden. »Tarik, unser Nachbar, kennt ihr Versteck. Ich könnte ihn bitten, dass er dich zu ihnen führt, damit du dort für den Rest des Sommers Unterschlupf suchst.«
     
    Ayani dachte für eine Weile nach, schüttelte dann aber entschlossen den Kopf. »Verzeih mir, Mutter, aber das werde ich bestimmt nicht tun.«
     
    »Aber wieso denn nicht?« Die Sorge um die Tochter ließ Marunas Augen glänzen. »Nimm Vernunft an, Ayani, und...«
     
    »Spar dir deine Worte!«, unterbrach Ayani sie so bestimmt, dass ihre Mutter verstummte. »Wenn Rhogarrs Krieger auf der Suche nach mir tatsächlich in unser Dorf kommen, seid ihr genauso in Gefahr wie ich. Diese Schergen kennen keinerlei Gnade und machen keinen Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen. Und deshalb lasse ich dich und Arawynn bestimmt nicht im Stich - niemals!«
     
    »Ach, Kind«, seufzte Maruna. »Glaubst du vielleicht, dass du sie aufhalten könntest? Warum bist du nur so starrköpfig?«
     
    Ein Lächeln huschte über Ayanis Gesicht, bevor es wieder ernst wurde. »Weil ich glaube, dass deine Sorgen unberechtigt sind. Oder hast du schon vergessen, was du Arawynn und mich gelehrt hast? ›Habt keine Furcht‹, hast du uns ständig gemahnt, ›denn die Unsichtbaren sind auf unserer Seite. Und nichts geschieht gegen ihren Willen.‹ Sind das nicht deine eigenen Worte, Mutter?«
     
    Mit liebevollem Blick sah Maruna ihrer Tochter in die Augen. Dann nickte sie. »Du hast recht, Ayani. Wir Alwen sind fest davon überzeugt, dass die Unsichtbaren unsere Welt erschaffen haben. Sie regeln ihren Lauf und bestimmen ihr Schicksal. Und dennoch...«
     
    »Ja?«
     
    »Dennoch muss jeder von uns seinen eigenen Weg gehen und der Aufgabe gerecht werden, die mit dem Geschenk seines Lebens verbunden ist.«
     
    »Genau, Mutter!«, rief Ayani und sprang auf. »Genau das hat der Wanderer auch gesagt: ›Jeder von uns muss die Aufgabe erfüllen, die ihm zugedacht wurde.‹«
     
    Maruna war sichtlich bestürzt. »Der Wanderer? Was für ein Wanderer?« Auch die Mutter stand nun auf. »Wie sah er aus, Ayani? War es ein Mann von unbestimmtem Alter in einem grauen Umhang und mit einem Wanderstab?«
     
    »Ja, genau!« Ayanis Augen leuchteten. »Er ist mir gestern begegnet, als ich am See Wasser schöpfen wollte.«
     
    Die Mutter schluckte. »Unmöglich«, flüsterte sie.
     
    Ayani blickte sie überrascht an. »Was ist los? Kennst du den Mann vielleicht?«
     
    Mit blasser Miene schüttelte die Mutter den Kopf. »Ich mag mich irren. Und wenn er es ist - er, von dem die alten Alwen nur flüsternd

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