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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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obwohl er sich nicht erinnern konnte, jemals in dieser Gegend gewesen zu sein, kam sie ihm mit einem Mal merkwürdig bekannt vor. Das karge Ödland war mit Heidekraut, Wollgras und Schnabelried bewachsen und grenzte in kaum dreißig Schritten an einen Bruchwald, hinter dem sich wohl das Nebelmoor erstreckte. Noch im gleichen Augenblick stieg auf allen Seiten Nebel auf, völlig unerwartet und wie aus dem Nichts.
     
    »Wir sollten uns beeilen, Jessie«, sagte Niko beunruhigt. »Nicht dass wir vom Weg abkommen und ins Moor laufen.«
     
    Die nebeligen Schlieren trieben rasch auf sie zu und wurden zusehends dichter und größer.
     
    »Keine Angst«, versuchte Jessie ihn zu beruhigen. »Ich kenne mich hier ziemlich gut aus und finde mich auch bei Nebel zurecht. Den gibt’s hier nämlich häufig. Nicht nur abends, sondern manchmal sogar am helllichten Tag. Trotzdem habe ich mich noch nie verirrt. Obwohl...« Sie brach ab, drehte sich zur Seite und starrte in Richtung Moor. »Oh, nein«, flüsterte sie ängstlich. »Nicht schon wieder.«
     
    »Was hast du denn?«, wunderte sich Niko.
     
    Jessie streckte die Hand aus und deutete auf die große Nebelwolke, die rund fünfzig Meter von ihnen entfernt in einer kleinen Senke aufstieg. Ein mehr als haushoher Dom aus waberndem Dunst, der trotz des rötlichen Lichts der untergehenden Sonne graublau schimmerte, als glimme in seinem Inneren ein geheimnisvolles Licht.
     
    Niko erkannte sofort, worum es sich handelte: Das war die Nebelwolke aus seinem seltsamen Traum!
     
     
     
     
     
    R hogarr von Khelm war bleich geworden. Er stand noch ganz unter dem Eindruck der unheimlichen Verwandlung, deren Zeuge er eben geworden war.
     
    Dabei hatte er schon mehrfach erlebt, wie Sâga aus einem schwarzen Wirbel heraus wieder ihre wahre Gestalt annahm. Dennoch ließ ihn diese Darbietung ihrer unbegreiflichen Macht jedes Mal aufs Neue erschauern. Noch entsetzlicher allerdings war es, wenn Sâga sich in ein anderes Wesen verwandelte. Sie konnte nämlich in jede beliebige Gestalt schlüpfen und machte davon auch recht häufig Gebrauch. Auf diese Weise konnte sie sich anderen, Fremden und auch Bekannten, völlig unerkannt nähern und ihnen Geheimnisse entlocken, die sie ihr sonst niemals preisgegeben hätten. Selbst Rhogarr von Khelm hatte sie damit schon hinters Licht geführt. Zu seiner großen Erleichterung hatte es sich damals jedoch nur um einen harmlosen Scherz gehandelt, der mit keinerlei feindlichen Absichten verbunden war. Und dennoch - trotz ihrer langjährigen Bekanntschaft konnte der Marschmärker sich eines nicht verhehlen: Er hatte noch immer Angst vor der Schwarzmagierin.
     
    Mit wackeligen Knien ging er auf sie zu und verneigte sich. »Seid mir gegrüßt, Sâga. Es ehrt mich, dass Ihr meine Einladung angenommen habt.«
     
    »Deine Einladung? Ha!« Ein Lachen entfloh ihren schmalen Lippen und ihre flammenden Reptilienaugen funkelten belustigt. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass dein Knecht hier …«, blitzschnell zuckte ihre Krallenhand nach vorne und deutete auf Dhrago, »… noch am Leben wäre, wenn er sich unaufgefordert in meine Höhle gewagt hätte?«
     
    Während der Herzog ängstlich zurückschreckte und die Hände schützend vors Gesicht hob, trat Rhogarr näher. »Aber … warum seid Ihr sonst zu mir gekommen, Sâga?«
     
    »Weil uns beide das gleiche Ziel eint, Rhogarr - deshalb!« Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung nahm sie auf der Lehne des Thronsessels Platz und klopfte mit der rechten Hand auf die Sitzfläche. »Aber setz dich doch, damit wir ein wenig miteinander plaudern können.«
     
    Der Herrscher folgte der Aufforderung. Auch der Herzog schlich näher und stellte sich schräg hinter den Thron, damit er kein Wort verpasste.
     
    »Verzeiht mir, Sâga«, hob Rhogarr an, »aber ich werde aus Euren Worten nicht so recht schlau.«
     
    »Dann will ich dir auf die Sprünge helfen«, antwortete die Schwarzmagierin betont freundlich. »Du erinnerst dich doch sicher noch daran, wer dich vor vierzehn Sommern dazu verleitet hat, nach dem nivländischen Thron zu streben?«
     
    »Aber natürlich.« Rhogarr konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Ihr wart das.«
     
    »Und wer hat dir geraten, dich der Hilfe dieses …«, ihr Blick wanderte zu Dhrago, »... kleinen Kerls zu bedienen?«
     
    »Das wart auch Ihr.« »Und wer hat sich den geheimen Plan ausgedacht, mit dessen Hilfe ihr König Nelwyn vom Thron stürzen konntet?«
     
    »Das wart Ihr

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