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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ebenfalls, Sâga«, antwortete Rhogarr mit gerunzelter Stirn. »Obwohl ich bis zum heutigen Tage noch nicht so recht verstehe, was Euch dazu verleitet hat.«
     
    »Das ist ganz allein meine Sache«, erwiderte Sâga, »und geht dich nicht das Geringste an.« Sie erhob sich und begann unruhig im Thronsaal auf und ab zu laufen. »Wir beide wollen, dass sich an den gegenwärtigen Verhältnissen nichts ändert. Du willst die Macht über das Nivland behalten - und genau das ist auch mein Wunsch.« Inzwischen war sie beim Portal angelangt. Sie lehnte sich mit dem Rücken dagegen und starrte nachdenklich in die Ferne. »Sonst hätte ich mir die Mühe damals doch sparen können.«
     
    Rhogarr musterte sie misstrauisch. Er wusste immer noch nicht, worauf Sâga hinauswollte. »Und deshalb seid Ihr zu mir gekommen?«
     
    »Du sagst es.«
     
    Rhogarr zuckte erschrocken zusammen, als die Schwarzmagierin urplötzlich wieder vor seinem Thron stand. Er hatte keine Ahnung, wie sie vom Portal so schnell dorthin gekommen war.
     
    »Es gibt Neuigkeiten, die mir allergrößte Sorge bereiten«, flüsterte Sâga. »Und auch du solltest sie ernst nehmen, Rhogarr.« Leise und in knappen Worten berichtete sie dem Marschmärker, was Odhurs Kessel ihr offenbart hatte.
     
    Der Herrscher runzelte überrascht die Stirn. »Ihr glaubt, es war ein Alwenjunge?«
     
    »Er sah ganz danach aus«, bestätigte die Schwarzmagierin. »Auch wenn Odhurs Botschaft nicht lange währte.«
     
    Während Rhogarr sich nachdenklich das Kinn rieb, sah Herzog Dhrago die Frau mit dem bleichen Gesicht verwundert an. »Und warum bereitet es Euch Sorge, dass er Odhurs Mantel getragen hat?«
     
    Die Schwarzmagierin fuhr herum und trat auf Dhrago zu. »Nur ein Narr kann eine solche Frage stellen!«, rief sie laut, bevor sie zu einer Erklärung anhob: »Nur einige wenige Auserwählte wissen um die Existenz dieses wundersamen Mantels. Über viele Jahrhunderte war es nur ihnen vorbehalten, sich der großen Macht zu bedienen, die er seinem Träger verleiht. Mithilfe des Mantels kann man sich frei zwischen den Welten bewegen, wann immer es einem beliebt, und kann damit unser aller Schicksal entscheidend beeinflussen. Aus diesem Grund haben die Eingeweihten das Geheimnis von Odhurs Mantel über all die Jahre streng gehütet und haben stets darauf geachtet, dass er keinem Unwissenden in die Hände fiel.«
     
    Rhogarr von Khelm runzelte die Stirn. »Und wie ist dieser Knabe in seinen Besitz gelangt?«
     
    »Ich weiß es nicht, Rhogarr.« Die Schwarzmagierin war plötzlich wieder ganz an seiner Seite. »Ich fühle nur, dass er eine große Gefahr für uns bedeutet.«
     
    Rhogarr zog alarmiert die buschigen Brauen hoch. »Wollt Ihr damit sagen, dass es sich um den Befreier handelt, auf den diese Alwenhunde hoffen?«
     
    »Vielleicht.« Sâga zuckte mit den Schultern. »Vielleicht aber auch nicht. In jedem Fall muss es seinen Grund haben, dass Odhurs Kessel mir diesen Jungen gezeigt hat - und das ausgerechnet zum gegenwärtigen Zeitpunkt.«
     
    Der Herzog warf ihr einen verschlagenen Blick zu. »Orsana, die Hexe, behauptet, dass uns große Veränderungen bevorstehen und Sinkkâlion schon bald gefunden wird?«
     
    »Orsanas Künste sind überaus bescheiden«, bemerkte Sâga lächelnd und wandte sich wieder an den Herrscher. »Doch dieses Mal hat sie ausnahmsweise recht. In der Tat mehren sich die Zeichen, dass unser aller Schicksal sich schon bald entscheiden wird. Das Tor des Feuers wird sich öffnen und den Weg zu Sinkkâlion freigeben. Und du weißt, was das bedeutet, Rhogarr: Wenn das Königsschwert in die falschen Hände fällt, ist dein Leben verwirkt!« Blitzschnell wirbelte die Schwarzmagierin herum und starrte den Herzog an. »Und deines auch, Dhrago!«
     
    Während der Herzog beklommen schluckte und die Augen niederschlug, erhob sich der Marschmärker und machte einen Schritt auf Sâga zu. »Seid Ihr sicher?«
     
    »Ganz sicher sogar.« Die Augen der Magierin glühten plötzlich wie im Fieber. »Die Zeichen sind so deutlich, dass selbst eine Stümperin wie Orsana sie nicht übersehen kann: Die Rotschwalben sind längst gen Süden gezogen und auch die Wandergänse sind schon auf dem Weg in ihr Winterquartier - lange vor der Zeit.«
     
    »Und Ihr meint …?«, fragte Rhogarr mit belegter Stimme.
     
    »Genau«, rief die Schwarzmagierin, »aber das ist längst nicht alles.« Blitzschnell wirbelte sie herum und stand bereits im nächsten Augenblick vor dem weit

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