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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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»Und ich werde persönlich dafür sorgen, dass die Horste wieder in altem Glanz erstrahlen. Die Familie Rose hat die Bürger dieser Stadt noch niemals im Stich gelassen. Deshalb kämpfen wir weiter für Chancen und Wohlstand.«
    Kyle   – der neue Hoffnungsträger in schweren Zeiten. Das kann nur ein Werbegag sein. Mein Vater hat meinem Bruder bisher noch nie irgendwelche Verantwortung übertragen. Ganz bestimmt zieht Johnny Rose hinter den Kulissen die Strippen.
    Mir fällt auf, wie selbstsicher Kyle wirkt. Leidenschaftlich. Sogar charmant. Ich frage mich, ob er immer noch Stic nimmt oder ob mein Vater ihm diese Angewohnheit ausgetrieben hat. Im Hintergrund spitzt meine Mutter die geschminkten Lippen. Sie hat eine weiße Bluse und einen engen schwarzen Rock an. Das blondierte Haar trägt sie offen. Sie sieht perfekt aus. Elegant. Niemand würde je auf die Idee kommen, dass diese Frau mich mit Handschellen ans Bett gekettet und mich in meinem eigenen Zimmer als Gefangene gehalten hat.
    »Nimm’s mir nicht übel, aber dein Bruder ist echt das Letzte«, sagt Turk.
    »Keine Sorge, das sehe ich ganz genauso.«
    Dann entdecke ich noch ein bekanntes Gesicht: Elissa Genevieve. Sie ist Mystikerin und zu den Horsten übergelaufen. Sie arbeitet im Büro meines Vaters. Aus kalter Berechnung hatte sie sich mit mir angefreundet, nur um mich dann zu verraten. Sie steht außen, trägt ein cremefarbenes Kostüm und eine hellrosa Bluse. Ihr gelocktes Haar hat sie hochgesteckt. Unbeschwert lächelt sie in die Kamera, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Tatsächlich hat sie mir damals den Rücken gestärkt, als Patrick Benedict und mein Vater mir das Leben schwer machten, und ich habe sie darum für meine Verbündete gehalten. Aber für sie war das alles nur ein Spiel. Ein krankes Spiel. In Wahrheit ist Patrick derjenige gewesen, der versucht hat, mich zu schützen. Elissa hat mich reingelegt, im Auftrag meines Vaters. Sie war in jener Nacht bei mir, als meine Eltern Hunter schnappten. Sie hat auf Turk geschossen, ihm den Schlüssel zum Rebellenversteck gestohlen und die Mystiker, ihre eigenen Leute, an meinen Vater verraten.
    Auf dem Video, das da über den Bildschirm flimmert, sind alle Menschen versammelt, die ich hasse. Angewidert wende ich den Blick ab.
    Turk hat Elissa offenbar auch entdeckt und zischt: »Diese miese Verräterin. Das muss man sich mal vorstellen: Sie – eine Mystikerin! – hat geholfen, die Bombe zu bauen, die das Große Feuer verursacht hat. Das hat sie vor uns zugegeben.«
    »Total verkommen«, füge ich bitter hinzu und lege Turk die Hand auf die Schulter.
    Er ballt die Hände zu Fäusten. »Besser, sie läuft mir in diesem Leben nicht noch mal über den Weg.« Er atmet tief durch und streicht sich über den Kopf. »Ich glaube, an meine neue Frisur werde ich mich nicht so schnell gewöhnen.« Dann streichelt er mir über den kahl geschorenen Schädel. »Los, komm, fahren wir zurück zu den anderen. Die fragen sich bestimmt schon, wo wir stecken.«
    »Shannon wohl kaum.«
    Turk zieht seine Hand zurück. »Du wirst dich noch wundern. Shannon ist manchmal schwer zu verstehen, aber sie hat ein gutes Herz.«
    »Okay, ich lass dir deine Illusionen.«
    Turk erwidert etwas, doch ich verstehe kein Wort – weil er von dem Knall einer gigantischen Explosion übertönt wird.

9
    Ich bin von Reizgas eingehüllt. Giftiger Nebel liegt über dem Zeltplatz, kriecht mir in die Lunge und löst heftigen Husten aus. Ich schließe die Augen – zu spät. Sie brennen und tränen.
    »Das ist eine Schutzzone!«, schreit eine der Schwestern. »Eine Krankenstation! Lasst uns in Ruhe!«
    Ich merke, wie sich Menschen in Panik an mir vorbeidrängen, aber ich wage es wegen des Gases nicht, die Augen zu öffnen. »Hier«, höre ich Turk sagen und spüre, wie er mir etwas Dünnes, Papierartiges in die Hand drückt. »Das ist eine OP -Maske. Zieh sie dir über den Mund.«
    Ich tue, was er sagt. Das Haltegummi schnalzt an meinen Hinterkopf. Ich kann wieder atmen. Zum Glück. Zwar brennt meine Lunge immer noch, aber wenigstens bekomme ich Luft. »Was ist hier los?«
    »Tränengas«, sagt Turk. »Keine Ahnung, woher das kommt.«
    Eine Lautsprecherstimme dringt durch den Tumult. »Aria Rose hält sich auf diesem Gelände auf. Wir suchen nur Aria Rose.«
    »Man hat uns gesagt, hier seien wir sicher!«, schreit eine Frau.
    »Aria Rose! Du musst dich stellen, bevor sie uns alle umbringen!«, ertönt es aus einer anderen

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