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Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Titel: Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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Kleinen Nadomir, und sie war am Anfang nicht kurzweilig.«
    »Berichte endlich!«
    »Also«, sagte Sadagar, »um eine lange Geschichte kurz zu machen. Wir wurden an der Felsnadel, du weißt, welche ich meine, überfallen und niedergeschlagen. Diese Kerle haben ordentlich draufgehauen, mir brummt jetzt noch der Schädel von dem Hieb. Ausgesehen haben sie, als kämen sie aus der Wüste, aber sie müssen direkt den Schlünden des Bösen entstiegen sein, denn sonst hätten sie es nimmer vermocht, einen Günstling des Kleinen Nadomir.«
    »Gepriesen sei sein großer Name«, spottete Lamir dazwischen.
    »Schweig, Flaumträger!« fauchte Sadagar. »Sie hätten es nicht geschafft, uns zu überwältigen, und wenn sie uns nicht mit berauschenden Mitteln die ganze Zeit über betäubt gehalten hätten, wer weiß, was ich mit ihnen gemacht hätte.«
    »Glück haben sie gehabt, die Ärmsten«, höhnte Lamir freundlich.
    »Zu mir gekommen bin ich in einem sehr finsteren und feuchten Loch; schlimm war es, Mythor, man kann es kaum mit Worten beschreiben.«
    »Dann versuche es auch nicht«, meinte Lamir.
    »Eines Tages drehe ich diesem Burschen Rabengurgel den Hals um«, verhieß Sadagar giftig. »Ich kenne ihn aus Büttelborn, wo mir sein misstönendes Krächzen zuerst aufgefallen ist.«
    »Ich werde diesen Tag ewig bedauern«, versprach Lamir.
    »Er hat mich im Kerker gefunden«, berichtete Sadagar. »Und diesmal muss ich ihn loben, den Krähenschlund. Süße Worte hat er mir ins Ohr geflüstert, lauter streng geheime Sachen über Graf Corian. Er muss schon seit einiger Zeit um die Burg herumscharwenzelt sein, vermutlich auf den beschwingten Füßen eines Freiers.«
    »Pah«, machte Lamir. Mythor fand Gefallen an dem munteren Wortwechsel. Die beiden standen sich an Giftigkeit nicht nach.
    »Als der Graf kam, um nach uns zu sehen, war er nicht übel erstaunt. Ich vermute, dass er uns von den Wüstenleuten gekauft hat, weil er an Nottr einen Narren gefressen hat, und mich hat er gleich mitgekauft. Eigentlich wollte er uns ja ein wenig verhöhnen und behutsam auf die Folterung vorbereiten. Dann aber habe ich hingelangt, und der Kleine Nadomir hat Dinge über den Grafen ausgespuckt, dass dem ganz anders zumute wurde. Ich möchte wirklich wissen, woher dieses Milchgesicht diese ganzen Geschichten kennt. Es sind Abenteuer darunter. Aber lassen wir das. Der Graf war jedenfalls sehr beeindruckt von meiner Gabe, und er hat mich schnell zum Gehilfen des Sterndeuters befördert. Und hier bin ich nun, neu gekleidet, leidlich guten Mutes, aber um alles bare Geld gebracht.«
    »Es wird sich schon neue Atzung für deine Geldkatze finden«, versprach Mythor. »Aber sag mir, was ist mit Nottr?«
    Sadagars fröhliche Miene verlor sich schlagartig. Er biss sich auf die Lippen. »Schweigen wir darüber«, sagte er mit rauer Stimme. »Sie haben sehr gute Folterknechte in dieser Burg, und Nottr hat mit seiner Horde übel gehaust. Muss ich mehr sagen?«
    Mythor schwieg betroffen.
    »Sie werden ihn auf dem Scheiterhaufen verbrennen«, stieß Sadagar hervor. »Am Ende der Vollmondzeit.«
    Mythor presste die Lippen aufeinander. »Was können wir für ihn tun?« fragte er nach einer Weile betretenen Schweigens. »Hast du die Möglichkeiten erkundet?«
    Sadagar nickte. »Es gibt nur eine«, sagte er leise. »Ich werde unserem Freund diesen letzten Gefallen tun.«
    Seine Hand war am Gurt. Mythor verstand. Sadagar wollte dem Lorvaner die Qualen des Feuers ersparen. Seine Würfe mit den perfekt ausbalancierten Messern trafen stets ins Ziel. Nottr würde nicht lange leiden müssen.
    Mythor zögerte einen Augenblick. »Im schlimmsten Fall, vielleicht«, sagte er. »Wir werden sehen, ob sich nicht eine andere Möglichkeit findet. Wie stehst du mit Thonensen?«
    »Prächtig«, versicherte Sadagar. »Er versteht allerlei von der Magie, ich werde ihn allerhand lehren können.«
    Mythor grinste breit.
    Während Sadagar sprach, war Thonensen langsam eingetreten. Er hatte die letzten Worte des Steinmannes gehört. Auch er lächelte. »Ich freue mich, einem Freund des Großen Nadomir.«
    »Des Kleinen«, verbesserte Sadagar hastig. »Verzeih, Thonensen. Dies ist Mythor.« »Ich sah dein Einhorn«, sagte Thonensen. »Und ich sah die schimmernde Waffe an deiner Seite.«
    »Alton, das Gläserne Schwert«, sagte Mythor ruhig.
    Thonensen nickte bedächtig.
    »Mir gehört auch der Helm der Gerechten«, sagte der Kometensohn.
    Wieder nickte der Sterndeuter. »Du wirst mir helfen

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