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Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone

Titel: Mythor - 023 - Befehle aus der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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sich her, bis er sie in die Enge getrieben hatte.
    »Und jetzt geht es ums Leben!« stieß Mythor hervor. »Rüstet euch zum Sterben!«
    Hinter ihren Masken wurden die Brüder kalkweiß. Der Kampf hatte nach dem ersten Überfall einen Verlauf genommen, der den beiden nur eine furchtbare Tracht Prügel zu bescheren schien. Dass es ums Leben ging und dass sie mit diesem Spiel begonnen hatten, war den beiden längst entfallen.
    »Nicht doch!« jammerte einer der beiden auf.
    Sie hatten die Wahl. Sie konnten unter Mythors Schwert sterben, sie konnten sich zur linken Hand in den Burggraben stürzen und sich dort unten das Genick brechen, sich ersäufen oder in den Pfahlreihen des Grabens aufspießen, sie konnten aber auch nach rechts über die Brüstung ins Ungewisse springen .
    Mythor wusste, dass dort unten eine große Dunggrube zu finden war. Er hatte vor, die beiden dort hineinzutreiben.
    Dann aber nahm er von dem Plan Abstand. Man würde den Brüdern dieses Abenteuer anmerken, und das musste zwangsläufig viel Gerede auslösen.
    Mythor machte kurzen Prozess. Er brauchte nur wenige Minuten, um die beiden Brüder zu entwaffnen und mit der flachen Klinge derartig zu verprügeln, dass ihnen fürs erste die Lust am Überfallen genommen war. Als die beiden nichts mehr darstellten als wimmernde Bündel am Boden, ließ er von ihnen ab.
    »Rächen werden wir uns«, tönte Ryson de Freyn aus sicherer Entfernung. »Du wirst der Rache der Alptraumritter nicht entgehen. Bis ans Ende deiner Tage werden wir dich jagen, und wir werden dich stellen.«
    Der Sohn des Kometen lachte nur.
    *
    Mythor wälzte sich wohlig auf die andere Seite. Buruna verstand es, ihren Geliebten zu massieren. Sie hatte schlanke, kraftvolle Finger, und sie wusste, wo sie anzusetzen hatte.
    »Du hast dir Feinde gemacht, Mythor«, sagte Buruna.
    »Das weiß ich«, sage Mythor. Er legte den Kopf auf die gekreuzten Arme und sah zu, wie eine kleine braune Maus in dem Stroh des Lagers nach Körnern suchte.
    »Vor allem hüte dich vor Vassander«, sagte Buruna. Sie knetete Mythors Nacken durch. »Er hat dich heute morgen als ein Werkzeug des Bösen bezeichnet.«
    »Wer ist schon Vassander?« murmelte Mythor schläfrig. »Aua, Hexe, du sollst mich streicheln, nicht würgen!«
    »Sofort, Gebieter!«
    Mythor seufzte leise. Die übertriebene Demut ließ sich aus Buruna so schnell nicht heraustreiben.
    »Er kann dich verzaubern«, sagte Buruna. »Er könnte dich in ein Tier verwandeln oder dir einen Buckel anhexen.«
    »Ich glaube kaum, dass ihm das möglich sein wird«, wehrte Mythor ab.
    Ein Geräusch drang an sein Ohr. Nebenan war es ein wenig lauter geworden als sonst.
    »Hörst du etwas?« fragte Mythor.
    »Nur das Hufescharren von Pandor«, sagte die Frau. »Er war auch heute nacht sehr unruhig, kurz bevor du kamst.«
    Pandor schien einen sehr fein entwickelten Instinkt zu haben, der ihm sagte, wann Mythor in Gefahr schwebte.
    Buruna setzte ihre Arbeit fort. Sie verteilte duftendes Salböl auf Mythors Nacken und rieb es sanft in die Haut. »Er ist ein böser Mann«, sagte sie. »Jeder hier hat Angst vor Vassander.«
    »Das glaube ich«, sagte Mythor. Wieder dieses Geräusch. Was mochte nebenan vorgehen? »Ich will mich anziehen«, stieß Mythor hervor und sprang auf. »Und dir täte es auch gut, dich zu bedecken.«
    »Meinst du?« fragte Buruna und sah an ihrem Körper hinunter. Mythor grinste nur, während er hastig seine Kleidung anlegte. Alton lag griffbereit neben ihm. Sobald er die Tür geöffnet hatte, wusste er, was er gehört hatte.
    Man versuchte, ihm sein Reittier zu stehlen. Zwei unbekannte Ugalier waren auf leisen Sohlen in den Stall eingedrungen, um das Einhorn wegzuführen.
    Vielleicht hatten sie Mythors Erscheinen auf dem Burghof gesehen und daraus gefolgert, Pandor werde folgsam wie ein Lamm sein. Nun sahen sie sich übel getäuscht.
    Mythor lachte laut auf.
    Pandor hatte sich von der sehr lockeren Halfterung gelöst und trabte nun durch den Stall. Die Tür, durch die die beiden Diebe eingedrungen waren, stand zwar offen, aber die beiden Ugalier kamen an Pandor nicht vorbei.
    Den anderen Weg versperrte Mythor mit dem Schwert in der Hand. Diese Zwickmühle brachte die beiden Diebe sichtlich ins Schwitzen.
    Mythor dachte gar nicht daran, in diesen Spaß einzugreifen. Hinter ihm erschien, notdürftig bedeckt, Buruna im Eingang. Sie lachte laut auf.
    »Wir müssen uns trennen!« rief einer der Ugalier in seiner Not. »Du versuchst es von links, ich von

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