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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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nicht sehr groß – ganz Erron machte schließlich Jagd auf sie.
    »Ich werde mit Königin Berberi reden«, versprach Luxon. »Sie wird euch einen Freibrief ausstellen, daß man euch unbehelligt läßt – vorausgesetzt, ihr schafft es, die Finger von der Leute Habe zu lassen.«
    Ob solch eines Ansinnens rollte Krull mit den Augen.
    »Nix plündern?«
    »Kein Krümel«, bestimmte Luxon. »Und die Tiere auf den Höfen werdet ihr ebenso in Ruhe lassen wie die Frauen in den Häusern, begriffen?«
    »Wird langweilig werden«, murrte Krull. »Wollen versuchen.«
    »Versprochen?«
    Krull nickte und schlug ein. Die Hoffnung, daß er tatsächlich bis in Nottrs Land zurückkehren konnte, war dennoch nicht sehr groß. Luxon wollte aber kein Mittel unversucht lassen.
    Die beiden kehrten zu den anderen zurück. Königin Berberi saß mit finsterem Gesicht neben dem Feuer. Sie hatte zunächst keinerlei Lust, Arrufs Wunsch zu erfüllen, ließ sich dann aber dennoch überreden.
    »Wir werden bald das Lager erreicht haben«, versprach Luxon.
    »Hoffentlich«, murmelte Berberi. Sie sah ins Feuer und wandte den Kopf auch nicht, als sich die vier Barbaren auf den Weg machten. Sie sahen ziemlich seltsam aus in ihren neuen Kleidern.
    Luxons Kleidungsvorgänger war ein wasserscheuer Geselle gewesen. Das Zeug stank nach Schweiß, und Luxon hatte den starken Verdacht, daß der Bursche auch noch mit reichlich Ungeziefer gesegnet gewesen war.
    Berberi sah zur Seite, als sich Luxon neben ihr auf den Boden setzte und die Hände nach dem Feuer ausstreckte.
    »Wie soll ich das meinem Gatten erzählen?« fragte sie. »Er wird mich züchtigen, und euch wird er töten.«
    Luxon zuckte mit den Schultern.
    »Sag es ihm nicht«, schlug er vor.
    Berberi sah in die Runde.
    Die Barbaren waren verschwunden. Ob man sie jemals wiedersehen würde, war mehr als zweifelhaft. Arruf würde den Mund halten, da war sich Berberi sicher.
    Und Secubo? Nun, der Koch war damit beschäftigt, die Heterin zu bewundern, die er gerettet hatte; er würde künftig wenig zu sagen haben. Phara, die frühere Heterin, hatte genug Gründe, verschwiegen zu sein. Und Moihog – nun, der würde zusammen mit Arruf weiterreisen.
    »Dort kommen die Reiter vom Lager des Prinzen«, sagte Phara.
    Über Berberis Gesicht flog ein Lächeln, dann schien sie wieder in sich zusammenzusinken.
    Luxon hoffte, daß die Reiter das mit sich brachten, was er angefordert hatte – und daß es ihnen gelungen war, die Sachen zu bekommen, ohne großes Aufsehen zu erregen.
    Denn nichts wäre ihm und vor allem der Königin unangenehmer gewesen als Aufsehen.
    Noch jetzt erinnerte sich Luxon mit Schaudern der Fahrt im Ballon. Es hatte nicht mehr viel gegeben, das man hätte hinauswerfen können – aber das wenige war hinausgeflogen, und das Gewicht hatte ausgereicht. Und jetzt brachten die Reiter frische Kleidung heran, hoffentlich auch standesgemäße Kleider für Berberi.
    Die Königin hatte genug von Ausflügen – das Ende dieser Unternehmung hatte ihr gereicht. Sie hatte die Barbaren begnadigt, sie hatte dem Koch eine große Belohnung versprochen, und sie war fest entschlossen, die Truppen ihres Gatten auf die Gefahr hinzuweisen, die vom Kult der Heterinnen ausging. Auf die eine oder andere Weise würde es gelingen, diesem Spuk in den Unrua-Bergen ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
    Hufschlag verkündete, daß die Reiter das kleine Lager erreicht hatten. Luxon ging den Ays entgegen – es waren Leute aus der Leibwache des Prinzen, denen Arruf vertrauen konnte. Sie hatten mitgebracht, was Luxon ihnen aufgetragen hatte – einschließlich des Färbemittels, das er selbst brauchte, um seinen Haaren das für Ays unverwechselbare Schwarz zu geben.
    In der nächsten Stunde waren die Überlebenden des Unrua-Ausflugs vollauf damit beschäftigt, die Spuren dieser gefahrvollen Reise zu vertuschen. Als diese Zeit verstrichen war, bot Arruf wieder den gewohnten Anblick. Berberi sah wieder hoheitsvoll aus wie eine Königin und machte ein recht zufriedenes, wenn auch sehr müdes Gesicht.
    Secubo hatte der Ausflug gutgetan, er hatte einige Pfunde eingebüßt. Seine Begleiterin hatte ihr maskenhaftes Hetergesicht verloren und wirkte lebendig und fröhlich. Moihog hatte sich ein Magiergewand bringen lassen und bot den Anblick eines Mannes, der einen erfolgreichen Tag hinter sich hatte. Vor allem war er sehr zufrieden mit der Arbeit, die er geleistet hatte.
    Äußerlich war den Reisenden nichts anzumerken, als sie nun

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