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Mythor - 104 - Inscribe die Löwin

Mythor - 104 - Inscribe die Löwin

Titel: Mythor - 104 - Inscribe die Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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    »Das war so sicher nun auch wieder nicht«, warf Gerrek ein.
    Mythor war mit dem Ergebnis der Besichtigung zufrieden. Er hatte mehr Vertrauen zur Festigkeit der Phanus als Robbin; er vertraute nicht zuletzt seinem erprobten Glück, von dem er annahm, daß es ihn auch in dieser seltsamen Welt nicht verlassen würde, die man Schattenzone nannte. Ohne eine gehörige Portion Glück war in diesem Gebiet ohnehin nichts zu bestellen.
    »Wir werden hart arbeiten müssen, aber wir werden es schaffen«, versprach Jente an Deck. Sie Warf einen Seitenblick auf Mescal.
    Mythor war nicht entgangen, daß sich Jente offenbar recht stark zu dem Geschaffenen hingezogen fühlte – Mescal war zweifelsohne ein recht ansehnlicher Bursche, sofern man ihn überhaupt ansehen konnte. Das Eigentümliche an ihm war, daß man ihn nie richtig konturenscharf sehen konnte, immer ein wenig verschwommen. Daß er charakterlich ähnlich beschaffen war, dazu wechselhaft bis zur Unberechenbarkeit, mochte ihn für Jente erst recht anziehend machen – die Kaltherzigkeit ihrer Mutter und deren eherner Erziehungsstil mochten Jente das Zusammenleben mit einem so buntschillernden Wesen wie Mescal sehr verheißungsvoll erscheinen lassen. Die Zukunft würde zeigen müssen, wie tief diese Neigung ging.
    Mescal hatte Jentes Versprechen gar nicht gehört. Er starrte zu den schroffen Klippen hinüber. Irgendwo hinter diesen Spitzen lag der Leere See, und in diesem See lebte Dharaphin, Mescals ersehnte Spiegelschwester.
    »Wir sollten uns Inscribes Behausung einmal näher ansehen«, sagte Mythor.
    »Ich komme mit«, sagte Robbin sofort. Da wollte Gerrek natürlich nicht zurückstehen; rasch hob er die Hand.
    »Tertish?«
    »Ich bin dabei«, sagte die Todgeweihte.
    Burra erklärte sich bereit, die Arbeiten an Bord der Phanus zu leiten. Damit war die Verteilung der Aufgaben klar.
    »Ich…«, begann Mescal.
    »Wir sehen uns zunächst nur um«, sagte Mythor, der ahnte, was Mescal wollte. Aber in seinem augenblicklichen Zustand wäre der Geschaffene eher ein Hindernis als von Nutzen gewesen. Durch Übereifer oder Wankelmut hätte er stören können obwohl er sich, wie Mythor sehr wohl erinnerlich war, auf Honker-Land erstaunlich gut gehalten hatte. In dem Burschen Mescal steckte allerhand, was aber leider nur ab und an zum Vorschein kam.
    Die vier machten sich auf den Weg. Tertish schob sich vorsichtshalber zwischen Gerrek und Robbin, die ewigen Streithähne, die inzwischen ohne einander vermutlich nicht mehr ausgekommen wären. Mythor bildete die Spitze des kleinen Trupps.
    Der Weg war zunächst einfach; das flache Land Lorumee bot den Wanderern eine bequeme Ebene, aber schon nach kurzer Zeit begannen die Schwierigkeiten.
    Der gigantische Brocken, der aus unnennbaren Fernen hierher gesaust war, war so erhitzt, daß man ihn mit bloßen Händen gerade noch berühren konnte, ohne sich dabei Blasen einzuhandeln. Infolgedessen kamen die vier nur langsam weiter; einen Umweg einzuschlagen, hatte Mythor für wenig sinnvoll gehalten, daher wählten sie die gerade Linie. Robbin führte an, und es zeigte sich rasch, daß seine Pfaderkünste wirklich in der Lage waren, den vieren das Leben zu erleichtern. (Einmal mit dem Problem der heißen Steine in Berührung gekommen, fand der emsige Robbin scheinbar spielerisch einen Weg, der sowohl recht kurz war als auch den Vorteil hatte, daß darauf die Steine nicht ganz so heiß waren wie anderswo. Zu einem reinen Vergnügen wurde der Marsch dadurch natürlich nicht.
    »Dort unten muß Inscribes Tempel liegen«, sagte Robbin, als der Kamm der Klippe erreicht war.
    »Es wird nicht leicht werden, ihn zu finden«, stellte Mythor trocken fest.
    Der gesamte Gesichtskreis war mit einem dicken, kompakten Weiß bedeckt; der Nebel lagerte auf dem Land wie ein wattiger Deckel. In dieser trüben Suppe etwas zu finden, würde allerhand Einfühlungsvermögen verlangen.
    »Machen wir uns an den Abstieg«, schlug Mythor vor.
    Das Hinunterklettern erwies sich als noch schwieriger als das Hinaufsteigen. Es vergingen Stunden, bis die vier jene Stelle erreicht hatten, an der der Fuß des Kliffs im Nebeldunst verschwand. Dabei stellte sich als angenehme Überraschung heraus, daß der Nebel von weitem erheblich dichter und undurchdringlicher wirkte, als er es bei näherem Besehen war. Die Sichtweite betrug zwar nur knapp zwanzig Mannslängen, aber das reichte aus, um davor sicher zu sein, in irgendwelche verborgenen Fallen und Spalten zu tappen.
    »Kein

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