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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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schuldig.«
    Mythor sagte nichts darauf, er wollte sich auf kein Streitgespräch einlassen. Und vor allem wollte er nicht, daß ihre Gruppe zerschlagen wurde. Es war sicher, daß sich Sadagar im Fall eines Falles Aeda und Necron anschließen würde.
    Sie beschlossen, eine Wache aufzustellen, um vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein. Gerrek, dem das Karge immer noch schwer im Magen lag, übernahm freiwillig die erste Wache.
*
    Mythor lag mit offenen Augen da und wartete auf Shaya.
    Und sie kam.
    Sie war schön wie eine Göttin, aber ebenso unnahbar und unerreichbar – und sie brachte eine eisige Kälte mit sich.
    »Wie hast du dich entschieden, Mythor?« fragte sie. »Wirst du den einmal eingeschlagenen Weg weitergehen und dich erneut mit Darkon messen? Es wäre wichtig. Für dich. Und die Lichtwelt.«
    »Ich bin auf ein Rätsel gestoßen, und das möchte ich lösen«, sagte Mythor.
    »Welches Rätsel?«
    »Lyrland. Die Luminaten. Die Lyrer überhaupt. Was gibt ihnen die Überzeugung, daß der Lichtbote nach Ablauf ihres sogenannten Letzten Jahres kommen wird?«
    »Ihr Glaube macht sie in dieser Überzeugung stark«, antwortete Shaya. »Aber es ist ihr Glaube, nicht der deine.«
    »Sie glauben nicht nur, sondern sie setzen auch Taten«, sagte Mythor. »Welche Handlungen setzen sie, um die Lichtwelt zu festigen und den Lichtboten auf sich aufmerksam zu machen?«
    »Jeder sollte auf seine Weise seinen Beitrag zur Festigung der Lichtwelt beitragen«, antwortete Shaya. »Die Luminaten leisten ihren Beitrag auf ihre Art. Du mußt deinen Weg gehen. So tut jeder das Richtige.«
    »Ich muß herausfinden, welches Geheimnis die Luminaten umgibt«, beharrte Mythor. Er wollte Shaya nicht nach der Lösung fragen, denn er wußte, daß sie sie ihm nicht geben würde. »Erst wenn ich weiß, was in dieser Tabuzone vor sich geht, kann ich mich wieder anderen Aufgaben widmen.«
    »Laß diese Dinge auf sich beruhen«, riet ihm Shayas Stimme. Er konnte sie nun nicht mehr sehen, und das erweckte in ihm eine Sehnsucht, deren er sich Fronjas wegen schämte. Shaya fuhr fort: »Vergiß Lyrland, und vergiß Tata. Kehre zum Landeplatz von Carlumen zurück und fliege gen Darkon.«
    »Das wollte ich, jedoch ich kann es nicht.«
    »Dann…« Bedauern klang aus Shayas Stimme. In das folgende Schweigen hinein war Gerreks deutliches Schnarchen zu hören.
    »Shaya!« rief Mythor verzweifelt, weil er nicht wollte, daß sie ihn in dieser Ungewißheit zurückließ.
    »Was ist?« Gerrek fuhr hoch und blickte sich verwirrt um. »Soll ich Alarm geben?«
    »Schlaf weiter«, sagte Mythor. »Ich löse dich ab.«
    Kurz darauf war wieder Gerreks Schnarchen zu hören.
    Du bist unverbesserlich, Mythor, aber ich habe Nachsicht mit dir.
    Sprach da Shaya in seinem Geist, oder bildete er es sich nur ein?
    »Du brauchst nicht zur fliegenden Stadt zurückzukehren, Mythor. Carlumen wird zu dir finden. Wenn du nach Ablauf einer Woche an dem Ort LUM DON bist, dann kannst du die Ankunft von Carlumen erwarten.«
    Shayas Stimme war nun wieder so deutlich, als stehe sie neben ihm. Doch zu sehen bekam er sie wieder nicht.
    LUM DON, wiederholte Mythor im Geist. Er mußte sich diesen Namen merken.

3.
    Nullum, der Prophet des Lichtboten, sprach:
    » Macht euer Land zu einer Insel des Lichts, auf daß der Lichtbote bei seiner Rückkehr nach Gorgan sehen kann, das Gute gedeiht hier auch so nahe der Schattenzone. Darum duldet keine falschen Götter, bleibt rein im Geist und im Herzen, damit die Mächte der Finsternis nicht Zugang finden. Seid mißtrauisch gegen alles, was euch fremd und unerklärlich erscheint, prüft es auf seinen Lichtgehalt, und erst wenn ihr befindet, daß das Fremde euren strengen Maßstäben standhält, dann sollt ihr es gelten lassen. Im anderen Fall, wenn ihr erkennt, daß das Fremde des Guten weniger als das Bösen hat, dann sollt ihr es bekehren. «
    (Aus den Wahren Schriften der Luminaten).
*
    »Mythor! Aufwachen! Dein Freund Eseroc will sich aus dem Staub machen.«
    Mythor schreckte hoch und sah Sadagar über sich. Er war sofort hellwach und wolle aufspringen und ins Freie eilen. Aber der Steinmann legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:
    »Beruhige dich. Aeda und Necron sind draußen und halten den Luminaten solange auf, bis wir reisefertig sind.«
    »Wecke du inzwischen die anderen«, bat Mythor und erhob sich. Als er sah, daß der Platz, an dem Gerrek eingenickt war, leer war, erkundigte er sich nach dem Verbleib des

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