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Nach all diesen Jahren

Nach all diesen Jahren

Titel: Nach all diesen Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Armen. Er ließ seine Lippen über Sarahs flachen Bauch gleiten, schob ihre Schenkel auseinander und küsste das Zentrum ihrer Weiblichkeit.
    Sie bäumte sich auf, und er wusste, dass sie ihn in sich spüren wollte.
    „Nimmst du etwas?“, fragte er heiser.
    Verwirrt blickte Sarah ihn an.
    „Was meinst du?“
    „Ich habe keine Kondome dabei und deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nimmt du nicht die Pille.“ Raoul hätte schreien können vor Frust.
    „Nein. Ich meine stimmt.“ Offensichtlich verliert er nie die Kontrolle, dachte sie. Selbst in einem Moment der Leidenschaft denkt er daran, seine Interessen zu schützen. Nie mehr wird ihm ein Fehler wie damals passieren, dessen war Sarah sich sicher. Der Preis ist ihm viel zu hoch.
    „Schade. Aber es gibt da ja Mittel und Wege …“
    „Tut mir leid, aber ich … ich kann nicht.“ Sarah richtete sich auf und raffte ihre Kleider zusammen.
    Raoul betrachtete sie stumm und mit brütendem Blick. „Du willst doch wohl nicht behaupten, plötzlich hätten dich Skrupel überfallen?“
    „Das Ganze war ein Fehler!“ Ihre Beine gaben unter ihr nach, und sie kauerte sich mit angezogenen Knien auf die Couch. Sie wünschte, sie könnte das alles ungeschehen machen. Da hatte sie sich so lange in dem Glauben gewiegt, dass Raoul zwar der größte Fehler ihres Lebens gewesen war, sich aber damit getröstet, dass sie sich schließlich weiterentwickelt hatte.
    Aber sie war nicht darauf gefasst gewesen, wie sehr er ihr immer noch unter die Haut ging. Und für die heroische Anstrengung, die er seinem Sohn zuliebe unternahm, zollte sie ihm maßlose Hochachtung. Entgegen aller Vernunft war es ihm gelungen, die Mauer, die sie um sich gebaut hatte, zu durchbrechen: mit seinem Humor, seiner unendlichen Geduld und der eisernen Entschlossenheit, alles zu tun, um das Vertrauen seines Sohnes zu gewinnen.
    Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen. Raoul hatte sich nicht geändert. Er wollte ihren Körper – teilte jedoch nicht ihre Träume und Hoffnungen.
    „Unsinn. Das war doch kein Fehler!“ Er fuhr sich durch die Haare, während er jetzt seinerseits seine Sachen aufhob und sich anzog. Wie jung und unschuldig sie aussieht, dachte er, als er sie betrachtete, wie sie da zusammengekauert auf dem Sofa saß. Aber sie ist ja auch jung! Habe ich die Signale ihres Körpers falsch gedeutet? Aber das war unmöglich, sie waren unmissverständlich. Er verstand nicht, warum sie plötzlich einen Rückzieher machte. Seiner Meinung nach lief die Entwicklung der letzten paar Wochen eindeutig auf diesen einen Moment hinaus. Zumindest für ihn.
    Es ging nicht nur um die Anziehung, die sie nach wie vor auf ihn ausübte. Es ging nicht nur darum, dass sein Puls schneller schlug, wenn sie ihn unter ihren langen Wimpern anblickte – es ging um viel mehr. Zwischen ihnen bestand ein Band, eine Verbindung, die all die Jahre der Trennung überdauert hatte. Und er wusste, auch sie spürte dies.
    „Es ist die natürlichste Sache der Welt“, fügte er hitzig hinzu.
    „Was meinst du damit?“
    „Du bist die Mutter meines Sohnes. Und deshalb finde ich es verdammt gut, dass wir uns immer noch zueinander hingezogen fühlen.“ Er setzte sich neben sie und stützte die Hände in den Kopf.
    „Und ich finde, es kompliziert nur alles!“
    „Warum das denn?“
    „Ich will keine Beziehung mit dir. Oh Gott! Ich habe ja völlig vergessen, dass du allergisch auf dieses Wort reagierst.“
    „Jetzt verliere dich bitte nicht in Nebensächlichkeiten! Ich will einfach nur, dass du die Tatsachen anerkennst. Zwischen uns besteht einfach diese unglaubliche Anziehungskraft. Du kannst nicht abstreiten, dass sie so stark wie damals ist – wenn nicht stärker.“
    Warum spürt er das? fragte sich Sarah.
    „Doch. Ich meine nein.“
    „Willst du behaupten, dass du mich auch zurückgewiesen hättest, wenn ich nicht diese dumme Frage gestellt hätte?“
    Das Blut schoss Sarah in die Wangen, und sie zog es vor, nicht zu antworten.
    „Wusste ich es doch. Du magst dich dagegen wehren, aber es wird dir nicht gelingen.“
    „Sag mir nicht, was ich kann oder nicht!“
    „Okay. Ich sage nur eins: Die letzten Wochen waren für mich ein Quell der Erkenntnis. Niemals hätte ich mir vorgestellt, dass es mir Spaß machen würde, so viel Zeit in einer Küche zur verbringen. Vor allem in einer Küche, die über keinerlei moderne Technik verfügt. Oder dass ich mit Begeisterung Kinderfilme sehen würde. Weißt du, ich bin nicht

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