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Nach all diesen Jahren

Nach all diesen Jahren

Titel: Nach all diesen Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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davon ausgegangen, dass wir uns jemals wiedersehen würden, aber jetzt muss ich feststellen, dass ich mich zu dir ebenso stark hingezogen fühle wie damals. Ich will dich immer noch – und ich schäme mich nicht, dies zuzugeben.“
    „Jemanden zu wollen – das reicht nicht.“
    „Immer noch besser als sich selbst zu verleugnen.“
    „Du bist einfach nur egozentrisch! Du willst ja wohl nicht behaupten, dass es dich furchtbar unglücklich machen würde, wenn wir jetzt keinen Sex haben.“
    „Ich weiß nur eins: Du wirst es ewig bereuen, wenn wir nicht miteinander ins Bett gehen. Und das nur, weil du dir nicht eingestehen willst, dass du mich immer noch willst.“
    Sarah hätte gern widersprochen, aber das konnte sie schlecht. Er hatte ja recht.
    „Außerdem gefällt mir die Vorstellung nicht: du in Discos! Wer weiß, wen du da kennenlernst.“
    „Ach? Wärst du eifersüchtig?“
    „Wie kann ich denn eifersüchtig sein auf etwas, das gar nicht existiert?“
    „Es gibt Wichtigeres als Sex.“
    „Da muss ich dir recht geben. Aber“, er hielt kurz inne, „das ändert nichts an der Tatsache, dass wir früher oder später im Bett landen werden. Ich plädiere wirklich dafür, dass es früher passiert! Die Sache zwischen uns ist einfach nicht vorbei!“
    „Was meinst du damit?“
    Raoul nahm ihre Hand. „Damals habe ich so gehandelt, wie es am besten für uns beide war. Aber hätten wir uns wirklich getrennt, wenn ich nicht abgereist wäre?“
    „Ganz bestimmt! Du bist einfach nicht interessiert an einer längerfristigen Beziehung. Wahrscheinlich wären wir noch ein paar Monate zusammengeblieben, aber früher oder später wärst du der Sache überdrüssig geworden.“
    „Früher oder später hättest du festgestellt, dass du schwanger bist!“
    „Und was sollte das geändert haben? Womöglich wärst du aus Verantwortungsgefühl bei mir geblieben, aber gib doch einfach zu, dass du keine Nähe und keine Beziehung willst!“
    „Hätte, hätte, hätte! Wie soll ich denn wissen, was gewesen wäre . Habe ich etwa eine Kristallkugel?“
    „Dafür muss man wirklich kein Wahrsager sein, Raoul. Eine Prise Ehrlichkeit reicht vollkommen. Hätte unsere Beziehung – oder wie immer du es nennen möchtest – zur Ehe geführt? Zu einer echten Partnerschaft? Oder hätten wir einfach weiter ab und zu miteinander geschlafen, bis sich das Ganze für dich irgendwann erledigt hätte? Ich gestehe, dass ich wirklich immer noch anfällig bin. Du bist ja auch ein unglaublich attraktiver Mann! Und außerdem der Vater meines Kindes. Trotzdem reicht das nicht aus, um miteinander ins Bett zu gehen, nur damit du deinen inneren Frieden wiederbekommst.“
    „Vielleicht wäre es ja genau umgekehrt?“
    „Ehrlich gesagt“, fuhr Sarah fort, als hätte er sie nicht unterbrochen, „fände ich es ziemlich egoistisch von uns. Wir werden doch wohl in der Lage sein, etwas Selbstbeherrschung aufzubringen. Ich will einfach nicht, dass du ständig hier bist. Oliver würde sich daran gewöhnen, und wenn du dann der Sache überdrüssig bist, wäre die Enttäuschung nur umso größer. Tut mir leid, wenn mein Verhalten widersprüchlich ist, aber es ist besser, wir bleiben lediglich gute … Freunde.

6. KAPITEL
    Sarah konnte es nicht fassen, immer noch derart von ihren Gefühlen beherrscht zu sein. Beinahe wäre ich mit Raoul im Bett gelandet, dachte sie entsetzt. Dass er sie als „Sache, die noch nicht abgehakt ist“, betrachtete, verletzte sie zutiefst. Als etwas, das man wegwarf, wenn man es nicht mehr benötigte.
    Nahm er wirklich an, sie würde sich auf den geringsten Wink hin in seine Arme stürzen? Glaubte er wirklich, sie empfand es als Kompliment, dass er sie immer noch begehrte und etwas dagegen hatte, dass sie sich mit anderen Männern traf? Aber nicht etwa, weil er an einer Beziehung interessiert war, sondern weil er sie für sein eigenes Bett wollte. Zumindest bis er ihrer überdrüssig, über sie hinweg war – als wäre sie ein Grippevirus, das man auskurieren musste. Er ist einfach ein arroganter Macho, dachte sie und hätte sich für ihre Dummheit ohrfeigen können, wieder seinem Charme erlegen zu sein.
    Glücklicherweise hatte sie eine kleine Galgenfrist, bis sie ihm wieder gegenübertreten musste. Raoul war auf einer zweitägigen Geschäftsreise, rief aber pflichtschuldigst an. „Ich glaube, wir sollten es Oliver am Wochenende sagen“, teilte sie ihm knapp mit. „Du musst nach deiner Rückkehr also nicht sofort herkommen,

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