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Nach Dem Sommer

Nach Dem Sommer

Titel: Nach Dem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Stiefvater
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Armen im Mondlicht. Sie hakte die Finger hinten in meine Jeans, strich mit den Daumen über meine Hüften und zog mich noch näher an sich.
    »Oh Mann, Grace«, keuchte ich. »Du - du überschätzt meine Selbstbeherrschung aber gewaltig.«
    »Deine Selbstbeherrschung ist mir ziemlich egal.«
    Meine Hände waren unter ihrem T-Shirt, die Hände flach auf ihrem Rücken, die Finger an ihrer Taille; ich hatte keine Ahnung, wie sie dort hingekommen waren. »Ich - ich will nichts tun, was dir später vielleicht leidtut.«
    Grace' Rücken bog sich unter meinen Fingern, als hätte die Berührung sie zum Leben erweckt. »Dann hör nicht auf.«
    Ich hatte mir so oft vorgestellt, wie sie das sagte, aber keine meiner Fantasien kam auch nur annähernd an die atemlose Wirklichkeit heran.
    Unbeholfen ließen wir uns auf ihr Bett fallen, ein Teil von mir dachte noch, wir sollten leise sein, falls ihre Eltern nach Hause kämen. Aber sie half mir, mein T-Shirt über den Kopf zu ziehen, und ließ eine Hand über meine Brust gleiten und ich stöhnte auf, vergaß alles außer ihren Fingern auf meiner Haut. Im Geiste suchte ich nach einem Songtext, versuchte, Worte aneinanderzureihen, die diesen Augenblick beschreiben könnten, aber mir fiel nichts ein. Ich konnte an nichts denken als ihre Handfläche, die über meine Haut strich.
    »Du riechst so gut«, flüsterte Grace. »Jedes Mal wenn ich dich berühre, wird es stärker.« Ihre Nasenflügel blähten sich, ganz und gar Wölfin, und sie roch, wie sehr ich sie wollte. Sie wusste, was ich war, und sie wollte mich trotzdem.
    Sie ließ es zu, dass ich sie sanft zurück in die Kissen drückte, ich stützte mich mit beiden Armen links und rechts von ihr auf, kniete in meinen Jeans über ihr.
    »Bist du sicher?«, vergewisserte ich mich.
    Ihre Augen leuchteten vor Aufregung. Sie nickte.
    Ich ließ mich an ihr hinabgleiten und küsste ihren Bauch, und es fühlte sich so gut an, so selbstverständlich, als hätte ich das schon tausendmal getan und würde es auch noch tausendmal tun.
    Ich sah die glänzenden, schrecklichen Narben, die das Rudel an ihrem Hals und ihrem Schlüsselbein hinterlassen hatten, und küsste auch sie.
    Grace zog die Decken über uns und wir wanden uns darunter aus den Kleidern. Als unsere Körper sich aneinanderpressten, schüttelte ich meine Haut mit einem Knurren ab, gab nach, weder Wolf noch Mensch, nur Sam.

  Kapitel 45 - Grace (-1°C)
    D as Telefon klingelte. Das war mein erster Gedanke. Der zweite war, dass Sams nackter Arm quer über meiner Brust lag. Der dritte, dass mein Gesicht sich kalt anfühlte, wo es unter der Decke hervorlugte. Ich blinzelte und versuchte aufzuwachen; ich fühlte mich seltsam orientierungslos in meinem eigenen Zimmer. Es dauerte einen Moment, bis mir auffiel, dass die normalerweise hell erleuchtete Anzeige meines Weckers dunkel war und das einzige Licht im Zimmer vom Mond kam, der durch das Fenster hereinschien -und vom Display des klingelnden Handys.
    Vorsichtig, damit Sam nicht seinen Arm von mir herunternahm, streckte ich eine Hand danach aus; als ich das Telefon endlich in der Hand hatte, klingelte es schon nicht mehr. Gott, war das kalt hier drin. Wahrscheinlich war der Strom ausgefallen durch den Schneesturm, den sie in den Nachrichten vorhergesagt hatten. Ich fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, bis der Strom wieder anging, und ob ich mir Sorgen machen musste, dass es Sam zu kalt wurde. Ganz behutsam schlug ich die Decken zurück und sah, dass er sich neben mir zusammengerollt hatte, den Kopf an meine Seite geschmiegt. Nur seine Schulter war als bleiche, nackte Kurve in dem schwachen Licht erkennbar.
    Sein Körper war gegen meinen gepresst und ich wartete fast auf das schlechte Gewissen, aber ich fühlte mich einfach nur unglaub
    lich lebendig und mein Herz raste vor Glück. Sam und ich - das war mein wahres Leben. Dieses andere Leben, in dem ich zur Schule ging und nachts darauf wartete, dass meine Eltern nach Hause kamen, in dem ich zuhörte, wie Olivia sich über ihre Geschwister ausließ - das alles wirkte daneben wie ein blasser Traum. Das waren alles nur Dinge gewesen, die ich gemacht hatte, während ich auf Sam wartete. Draußen fingen die Wölfe an zu heulen, es klang fern und klagend. Dann, ein paar Minuten später, klingelte wieder das Handy, eine absteigende Tonfolge, die ein bizarres digitales Echo des Wolfsgesanges bildete.
    Erst als ich das Handy schon am Ohr hatte, wurde mir mein Fehler bewusst.
    »Sam«,

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