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Nach dem Sturm: Roman (German Edition)

Nach dem Sturm: Roman (German Edition)

Titel: Nach dem Sturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Farris Smith
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nicht genug Kraft oder Energie, um schnell genug zu graben, um flott voranzukommen, bevor sie entdeckt wurden und wieder abhauen mussten.
    Wesentlich mehr Glück hatten die Jüngeren, die bewaffnet waren und mit geländetauglichen Fahrzeugen anrückten. Männer in grünen Jeeps, mit Armeelastern und Allradfahrzeugen, die für den Kriegseinsatz gemacht waren. Sie hatten Metalldetektoren dabei, mit denen sie wertvolle Dinge unter der Erde aufspüren konnten. Das waren kräftige Männer, die gelernt hatten, hart zu arbeiten, die graben konnten und schnell waren. Männer, die von der Regierung auf irgendwelche nutzlosen Außenposten südlich der Linie verlegt worden waren, und keiner wusste, wozu. Sie sollten denen helfen, die sich nicht helfen lassen wollten. Sie sollten diejenigen beschützen, die sich nicht beschützen lassen wollten. Sie sollten Tag für Tag in Türmen aus Stahlbeton ausharren, die Stürme aushalten, den Regen ertragen, Blitz und Donner über sich ergehen lassen und ohne zu murren die Wände oder den Fußboden anstarren. Und das nur, damit die Regierung, die diese Region aufgegeben hatte, weiterhin behaupten konnte, sie hätte ein Anrecht darauf, auch wenn sich niemand mehr an ihre Gesetze hielt. Hier galt nur das Gesetz, das gerade nützlich war. Diese Männer hockten gelangweilt herum, weil andere Männer, die stets im Trockenen saßen, sie hergeschickt hatten. Und mit der Zeit wurden sie unruhig und verärgert. Sie wollten losgehen und was Vernünftiges tun, also setzten sie sich in ihre Jeeps und Laster und nahmen ihre schweren Waffen mit, die sie demonstrativ auf die Fahrzeugdächer montierten oder aus den Fenstern hielten, um allen, die genau wie sie auf Schatzsuche waren, deutlich zu zeigen, dass mit ihnen nicht gut Kirschen essen war.
    Viele von ihnen waren mittlerweile an der Küste unterwegs, und alle kamen aus dem gleichen Grund: Sie suchten nach dem vergrabenen Casinogeld. Angeblich gab es jede Menge davon. Als alle in Panik gerieten, zuerst wegen der Evakuierung und später, als die Linie deklariert wurde, gingen Gerüchte herum, die Chefs der Casinos hätten angeordnet, massenweise Geldkoffer zu vergraben, um sie vor der Steuerbehörde in Sicherheit zu bringen. Je weniger Geld ein Casino bewegte, umso weniger musste gemeldet werden. Es hieß, sie hätten ganze Möbelwagen mitten in der Nacht mit riesigen Schrankkoffern voller frischer Dollarnoten beladen und dann irgendwohin gefahren, um den Schatz in der Erde zu vergraben.
    Die Gerüchte vom vergrabenen Geld waren nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Sie wurden in Zeitungsartikeln und Zeitschriftenreportagen, in denen über den Rückzug der Casinos und der Banken berichtet wurde, immer wieder aufgewärmt. Die Männer in den eleganten Anzügen dementierten natürlich, aber es gab jede Menge ehemaliger Casino-Manager, Croupiers oder Kellnerinnen, die mit den richtigen Leuten geschlafen hatten, die gern davon erzählten, dass dies keine albernen Gerüchte waren. Sie hätten mit eigenen Augen gesehen, wie die Laster beladen wurden, und irgendein Soundso hätte ihnen erzählt, dass sie das Geld vergraben hatten. Dann lachten sie und meinten, es sei eine so einfache wie brillante Idee gewesen, dass die Casinobesitzer nicht nur die ganzen Trucks vergraben ließen, sondern auch noch kleinere Taschen füllten, die sie entlang der Küste deponierten, als Altersreserve sozusagen. Denn die Wirtschaft brach zusammen, die Banken gingen pleite, und so viele Casinos konnten anderswo gar nicht wiedereröffnet werden. Bargeld wurde extrem wertvoll. Und dieses Bargeld lag irgendwo hier unter der Erde. Ganz bestimmt.
    Und deshalb kamen die Schatzsucher.

ZWEITER TEIL

11
    Am nächsten Morgen stand Cohen auf und überlegte, was er mitnehmen sollte und was nicht. In einem Schrank in einer Ecke des Zimmers, in dem sie geschlafen hatten, verstaute er seine Ersatzklamotten, einen Teil des Essens und alle Taschenbücher bis auf eins. Er gab dem Hund die restlichen Hundekekse und nahm die übrigen Nahrungsmittel und das Wasser mit nach draußen. Essen, Trinken und das Aspirin verstaute er in Habanas Satteltasche, zusammen mit der Taschenlampe, Streichhölzern und dem Buch. In seiner hinteren Hosentasche steckte noch das Foto von Elisa, in der vorderen die Babysocken. Er zog sich eines der violetten Chorhemden über und stieg auf das Pferd. Er schaute nach unten auf den Hund und erklärte ihm, dass er bleiben könnte. Ich komme irgendwann in den nächsten Tagen

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