Nachhaltig investieren und gewinnen
Investor kann auch aus Fachzeitschriften und aus der Tageszeitung Informationen über Aktien erhalten. Dazu ein Beispiel.
Abbildung: Informationen zu Aktien aus der Wirtschaftspresse
Wie bereits erwähnt, weisen Aktien eine überdurchschnittliche Volatilität auf. Sie schwanken also stärker als andere Investmentarten. Diese Schwankung wird als Risiko interpretiert. Langfristig sind die Ertragschancen bei Aktien zwar sehr gut, bei unglücklichen Ein- und Ausstiegszeitpunkten kann man aber theoretisch gerade in der Hausse bei hohen Kursen kaufen und gerade in der Baisse bei tiefen Kursen verkaufen. Diese Schwankungsintensität ist nicht bei allen Aktien gleich stark ausgeprägt. Die Aktien kleiner Unternehmen schwanken im Durchschnitt mehr als die großer Unternehmen, sogenannter Blue Chips.
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Volatilität
Je stärker ein Investment in seinem Wert schwankt, desto höher ist das damit verbundene Risiko. Aktienkurse schwanken in der Regel mehr als etwa Anleihenkurse. Am sichersten sind Geldmarktanlagen. Höheres Risiko bedeutet aber auch, dass eine Investition mehr abwerfen muss, um diesen Nachteil zu kompensieren. In diesem Zusammenhang spricht man vom Prinzip einer Risikoprämie. Die durchschnittliche Risikoprämie von Aktien gegenüber Staatsanleihen liegt bei rund drei Prozentpunkten. Das bedeutet, dass Aktien aus langfristiger Sicht um drei Prozent mehr Ertrag bringen sollten als Anleihen – quasi als Entschädigung für die höheren Schwankungen.
Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain äußerte sich einmal zum Thema Aktieninvestments und Risiko in etwa wie folgt: „An der Börse gibt es ein paar ganz gefährliche Monate, es sind dies September und Oktober – und dann sind da noch Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, November und Dezember.“
Abbildung: Risiko und Ertrag
Von den gängigen Investmentarten weisen Geldmarktinvestments die geringsten Schwankungen, also das geringste Risiko, auf. Anleihen folgen, wobei Staatsanleihen von der Volatilität her sicherer sind als Unternehmensanleihen. Danach folgen Immobilien, wobei Gewerbeimmobilien wegen dem damit verbundenen konjunkturellen Risiko deutlich über Wohnimmobilien und auch höher als Aktien liegen. Höhere Erträge bei höherem Risiko als Aktien weisen Sammlergegenstände wie Briefmarken, Münzen, Kunst und Antiquitäten auf. Optionen und Futures befinden sich ebenfalls am oberen Ende der Skala.
Beispiel: Arturo Kunstmann und Harald Hausinger
Die beiden durchaus vermögenden Vierziger Arturo Kunstmann und Harald Hausinger haben, neben klassischen Geldanlagen, auch Investments in ihren speziellen Interessensgebieten. Arturo Kunstmann sammelt zeitgenössische Kunst, während Harald Hausinger immer wieder am Immobilienmarkt zuschlägt und sich bereits ein kleines Portfolio an Wohnungen und Grundstücken aufgebaut hat. Das Kunstsammeln ist ein unsicheres Geschäft. Ob Künstler letztendlich wirklich berühmt werden und ihre Bilder wirklich deutlich im Wert steigen, ist oft mit hohen Unsicherheiten verbunden. Dennoch ist langfristig meist zumindest der eine oder andere Künstler dabei, der wirklich „einschlägt“. Arturos Vater, der sich demselben Hobby wie sein Sohn verschrieben hat, hat dies über die letzten fünfzig Jahre immer wieder erkennen können. Die langfristige Rendite ist also hoch, die Schwankungen aber intensiv. Anders verhält es sich mit den Immobilien von Harald Hausinger. Hier ist die Wertentwicklung eher moderat, wenngleich deutlich positiv. Harald versucht natürlich immer wieder ein Schnäppchen zu erwischen, diese sind in einem wenig schwankungsintensiven Markt aber eher schwer zu finden.
Wie wählt der Investor nun Aktien im Detail aus? Die Einzelauswahl von Aktien – im Englischen auch als Stockpicking bezeichnet, kann auf verschiedene Arten erfolgen. Häufig konzentriert man sich – wie bereits angedeutet – auf unternehmensspezifische Faktoren wie Wachstum von Umsatz und Ertrag, Marktposition oder Qualität des Managements. Auch die Bilanz des Unternehmens mit dem Verschuldungsgrad und dem zugrunde liegenden Eigenkapital ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für Research zum Unternehmen. Qualitätsfaktoren können aber auch extrafinanzielle Themen umfassen, die Umwelt und Soziales betreffen und damit in Richtung einer nachhaltigen Betrachtung gehen.
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Research
Unter Research ist nichts anderes als Analyse oder Analysearbeiten zu verstehen. Die großen Investmentbanken dieser Welt
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