Nachhaltig investieren und gewinnen
Aktien von rund sieben bis acht Prozent durchschnittlichem Ertrag pro Jahr ausgehen sollte. Dabei scheinen die Emerging Markets attraktiver als die Industrieländer – allerdings bei leicht höherem Risiko.
Bei festverzinslichen Investments liegt der Geldmarkt deutlich unter den Anleihen, im Anleihensegment sind Renditevorteile bei Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen zu erkennen.
Die alternativen Assetklassen schließlich versprechen zum gegenwärtigen Zeitpunkt Renditen von 5,0 bis acht Prozent. Immobilien und Hedgefonds sollten höhere Renditen erzielen als Anleihen und geringere als Aktien, wobei das Risiko in der Mitte von beiden liegt. Private Equity schließlich ist vom Ertrags-/Risiko-Verhältnis ähnlich wie Emerging-Markets-Aktien zu sehen.
Abbildung: Risiko- und Ertragserwartung einzelner Assetklassen per Ende 2011
Wesentlich bei der Betrachtung ist aber auch, das Thema Diversifikation nicht zu vergessen. Eine gute Mischung von Assetklassen bedeutet weniger Schwankung für das Gesamtportfolio.
So kann jeder Investor die für ihn optimale Assetklasse oder Kombination von Assetklassen auswählen. Je nach Risikoneigung werden Investoren in Kategorien eingeteilt. Risikobereite oder dynamische Investoren nehmen auch ein höheres Risiko in Kauf und werden dafür auf Sicht mit höheren Erträgen belohnt. Risikominimierende oder defensive Investoren denken eher kurzfristig und wollen Verluste – auch wenn diese nur vorübergehend auftreten – vermeiden.
Dazu gibt es die Börsenanekdote des Bankiers Rothschild und seines Chauffeurs. Auf die Frage des Chauffeurs nach der optimalen Geldanlage antwortet Rothschild Folgendes: „Mein Lieber, es gibt zwei Möglichkeiten, sich bei Geldanlagen zu positionieren. Die Alternativen sind schlecht essen und gut schlafen oder gut essen und schlecht schlafen!“ Damit sprach Rothschild das nicht widerlegbare Faktum an, dass höhere Erträge in der Geldanlage und an der Börse immer mit höherem Risiko und höherer Volatilität bezahlt werden müssen. Der Anleger in riskanteren Investments wird daher kurzfristig mehr zittern und vielleicht schlechter schlafen. Er wird aber letztendlich mehr Geld verdienen und damit besser essen können.
Zusammenfassend kann man sagen, dass jedes Mehr an Ertrag durch höheres Risiko erkauft werden muss. Ein anderes Börsensprichwort in diesem Zusammenhang lautet „There is no free lunch!“ – man bekommt also nichts geschenkt an der Börse.
Abbildung: Anlagetypen und Portfoliogewichtungen
Ein konservatives Portfolio weist eine geringe Schwankung bei kleineren Ertragschancen als das dynamische Portfolio auf. Im dynamischen Portfolio nimmt das Aktieninvestment einen bedeutenden Teil ein, auch alternative Investments – wie Immobilien, Private Equity oder Hedgefonds – sind höher gewichtet. Auf der anderen Seite gewichtet der konservative Investor eher vorsichtige oder defensive Investments, wie Geldmarkt und Anleihen, deutlich höher.
Auf Basis der dargestellten Ertragserwartungen ergibt sich für die beiden Investmentgruppen folgendes Bild. Die jährliche oder annualisierte Ertragserwartung des konservativen Investors liegt bei einem Ertrag von 3,76 Prozent, die des dynamischen Investors bei 5,43 Prozent. Die Berechnung stellt sich im Detail wie folgt dar.
Beispiel: Ertragserwartung für den konservativen und dynamischen Investor
Kapitel 3: Investments und Verantwortung
Investments bedeuten letztendlich Finanzierung – und zwar die Finanzierung von Unternehmen (Aktien und Anleihen) oder Staaten (Anleihen). Dieses Kapitel widmet sich der Frage, wie man nachhaltig agierende Unternehmen identifiziert.
Über den Tellerrand blicken und davon profitieren – Nachhaltigkeit und Investment
Sind Investments und Nachhaltigkeit vereinbar? Während Nachhaltigkeit einen sinnstiftenden Charakter hat, scheint Investment weitgehend trocken und rein monetär ausgerichtet zu sein. Trotzdem soll dieses Kapitel zeigen, dass beide Ansätze letztendlich sehr gut miteinander kombinierbar sind.
Wie bereits im ersten Kapitel gezeigt, baut das Prinzip Nachhaltigkeit auf drei Säulen auf. Daraus folgt, dass auch in Bezug auf die nachhaltige Geldanlage in Aktien oder andere Assetklassen neben den klassischen ökonomischen auch soziale (Gesellschaft) und ökologische (Natur) Kriterien zu berücksichtigen sind. Dazu die folgende Abbildung von Diefenbacher:
Abbildung: Nachhaltigkeit als Unternehmenskonzept
Die Abbildung zeigt einerseits
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