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Nachhilfe in Erster Liebe

Nachhilfe in Erster Liebe

Titel: Nachhilfe in Erster Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Massoth
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Alle grinsen zweideutig – und es ist ganz eindeutig, was sich die Jungs bei unserer Umarmung gedacht haben. Irgendeiner hat schon geklingelt und diesmal ist sogar Marie richtig überrascht, als sie mich inmitten ihrer Fußballfreunde Seite an Seite mit Jan erblickt.
    Als wir den Partykeller betreten, starren uns sofort Patricia, Siri und die anderen Mädchen an, die schon auf den Sofas in der Ecke sitzen. Dann sieht man nur noch ein Meer aus Haaren, weil sie die Köpfe zusammenstecken und tuscheln. Klar, was sie denken. Würde ich auch denken, wenn ich mich mit Jan kommen sehen würde.
    Da sich die Jungs gleich darauf zum Fernseher, zum Kicker oder zur Torwand verziehen, falle ich noch mehr auf. Früher habe ich mir oft gewünscht, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Jetzt merke ich, dass es im Mittelpunkt ganz schön einsam ist.
    Ich wähle das kleinere Übel und setze mich zu den Mädchen. Zur Sicherheit aber lieber neben Lena aus meiner Klasse als neben Siri. Hilft mir aber auch nichts, weil die längst genauso Bescheid weiß wie alle anderen auch.
    »Ihr seid jetzt so richtig zusammen?«, will sie wissen.
    »Nein.«
    »Du triffst dich doch aber immer heimlich mit Jan.«
    »Und?«
    »Dann seid ihr doch quasi zusammen.« Lenas Neugier nervt.
    »Wenn du meinst.«
    »Außerdem seid ihr doch auch zusammen hergekommen.«

    »Zufall.«
    Ich merke genau, wie alle anderen Mädchen uns zuhören und mir genauso wenig glauben wie Lena.
    »Das kann ja jede sagen.«
    »Frag die anderen Fußballer, die waren dabei«, sage ich genervt und merke wieder einmal zu spät, wie dämlich ich bin. »Logorrhöe« sagt mein Bruder dazu: Sprechdurchfall. Mit meinem Hinweis auf die anderen Jungs wird Lena erst recht erfahren, was für ein Bild Jan und ich draußen abgegeben haben. Bevor ich noch Schlimmeres sagen kann, ergreife ich die Flucht und gehe in den anderen Raum zum Fußballgucken. Jungs stellen wenigstens keine Fragen.
     
    Lena und die anderen Mädchen dafür umso mehr. Und so erfahren sie im Laufe des Abends natürlich wirklich von den Fußballern, dass Jan und ich schon vor Maries Tür standen, als sie dazugekommen sind, und vor allem, dass wir beide uns umarmt hielten.
    Ich Idiot! Statt dass sich das mit Jan und mir aufklärt, stecke ich nun noch mehr in der Bredouille. Jetzt glauben mir auch Patricia und Marie nicht mehr, dass mit Jan und mir nichts ist. Dabei nehme ich sogar extra meinen Mut zusammen und ziehe Patricia zur Seite.
    »Das war wirklich nur Zufall, dass Jan im selben Moment wie ich aufgetaucht ist.«
    »Und die Umarmung haben sich die anderen bestimmt nur eingebildet«, meint Patricia höhnisch.
    »Es war wegen dir. Jan hat mich nur getröstet, weil wir verkracht sind.«

    »Dann geh am besten wieder zu ihm und lass dich weiter trösten. Du brauchst mich ja jetzt eh nicht mehr, wenn du ihn hast.«
    »Hab ich doch gar nicht«, verteidige ich mich erneut.
    »Egal was du noch sagst, Katja, ich glaub dir sowieso nicht mehr und die anderen auch nicht.«
    Das merke ich dann auch. Jede, die mich auf Jan anspricht und der ich versuche zu erklären, dass ich nicht mit ihm zusammen bin, glaubt mir nicht.
    »Mir wär’s nicht peinlich, mit Jan zusammen zu sein«, kriege ich zu hören. Oder: »Du musst ja echt ungeahnte Qualitäten haben, wenn er ausgerechnet dich nimmt.« Und: »Verrat mir mal, wie du das hingekriegt hast, wo ihm bisher keine gut genug war?« Die nicht so Eifersüchtigen gratulieren mir zum großen Los, das ich gezogen habe. Je später der Abend, desto mehr habe ich selbst das Gefühl, ich sei wirklich mit Jan zusammen, so sehr reden die Mädels mir das ein.
    Als Jan irgendwann mit seinen Fußballern aus dem anderen Raum vom Kickern hereinkommt, haut ihm Felix auf die Schulter, nickt zu mir rüber und sagt trotz der laufenden Musik laut genug so was wie »Deine Braut wartet schon«.
    Egal, was ich bisher zu meiner Verteidigung gesagt habe, jetzt ist allen klar, dass Jan und ich zusammen sein müssen . Die Jungs mustern mich und fragen sich bestimmt, was an mir so Besonderes ist. Die Mädchen mustern mich und fragen sich bestimmt, wie ich an Jan rangekommen bin. Jan mustert mich auch. Ich frage mich, was er jetzt denkt. Was er
sich fragt, weiß ich nicht, aber es dauert nicht mehr lang, bis ich es erfahre, denn er kommt direkt auf mich zu.
    »Lass uns was zu trinken holen«, sagt er ziemlich bestimmt, und ich hoffe, er ist nicht sauer. Ich kann schließlich nichts für die Gerüchte. Würde er allen sagen,

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