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Nachricht von dir

Nachricht von dir

Titel: Nachricht von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
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reicht! Hören Sie, wir müssen in aller Ruhe miteinander reden. Und zwar von Angesicht zu Angesicht.«
    Sie: »Bei zehntausend Kilometer Entfernung scheint mir das etwas schwierig!«
    Er: »Darum wird jeder von uns einen Schritt auf den anderen zugehen.«
    Sie: »Ja?«
    Er: »Ich schlage vor, dass wir uns in Manhattan treffen. Das ist nicht weit entfernt, und bei der Zeitverschiebung können wir uns heute Abend sehen.«
    Sie: »Sie sind wohl verrückt geworden! Erstens sind die Flüge ausgebucht, zweitens ist meine Kreditkarte überzogen, und drittens weise ich Sie darauf hin …«
    Er: »Es gibt einen Flug mit United Airlines, den habe ich oft genommen, um Charly in New York abzuholen. Ich habe etliche Bonus-Meilen und schenke Ihnen den Flug.«
    Sie: »Wissen Sie, wo Sie sich Ihr Ticket hinstecken können?«
    Er: »Sie brauchen ja nicht gleich unflätig zu werden und herumzubrüllen. Simsen Sie mir lieber Ihre Passnummer und das Ausstellungsdatum. Das brauche ich für die Reservierung.«
    Sie: »Hören Sie auf, mir Befehle zu erteilen und mich zu behandeln wie einen aufsässigen Teenager! Sie sind nicht mein Vater!«
    Er: »Zum Glück …«
    Sie: »Und hören Sie auf, sich in mein Privatleben und meine Ermittlungen einzumischen!«
    Er: »Ihre Ermittlungen? Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie seit Langem keine Polizistin mehr sind?«
    Sie: »Ich weiß nicht, warum Sie mich bedrängen und was Sie damit erreichen wollen. Sie wollen mich erpressen, ja?«
    Er: »Benehmen Sie sich nicht so lächerlich, ich will Ihnen nur helfen.«
    Sie: »Helfen Sie sich zuerst mal selbst.«
    Er: »Wie meinen Sie das?«
    Sie: »Ich meine, dass Ihr Leben ein Chaos ist, und dass Ihre Exfrau Ihnen etwas verheimlicht.«
    Er: »Wie können Sie so etwas behaupten?«
    Sie: »Auch ich habe meine kleinen Nachforschungen durchgeführt …«
    Er: »Ein Grund mehr, sich zu unterhalten, oder?«
    Sie: »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Er: »Hören Sie, ich habe neue Informationen über Alice Dixon.«
    Sie: »Sie sind verrückt!«
    Er: »Lassen Sie mich erklären …«
    Sie: »Scheren Sie sich zum Teufel!«
     
     
    Sie hatte das Gespräch beendet. Er versuchte erneut, sie anzurufen, aber Madeline hatte das Handy ausgeschaltet. Meine Güte! Sie machte die Sache wirklich nicht einfacher …
    Mehrere Blitze zuckten über den schwarzen Himmel, und der Donner grollte. Es regnete weiterhin in Strömen. Jonathan hatte weder Schirm noch Kapuze, und sein Mantel war völlig durchnässt. Er versuchte, ein Taxi anzuhalten, aber er war nicht in New York. Verärgert ging er bis zum Taxistand am Gare Montparnasse und reihte sich in die Schlange der Wartenden ein. Die hässliche schwarze Silhouette des Tour Montparnasse verschandelte den Pariser Himmel. Wie jedes Mal, wenn er in dieses Viertel kam, fragte er sich, wie man den Bau dieses finsteren, monströsen und un-ästhetischen Gebildes hatte zulassen können.
    Als er gerade in ein Taxi gestiegen war, informierte ihn in der Tasche seines feuchten Regenmantels ein leiser, fröhlicher Klingelton über den Eingang einer SMS .
    Sie kam von Madeline und enthielt eine Reihe von Ziffern und Buchstaben und den Vermerk: Ausgestellt in Manchester, am 19. Juni 2008.
     
     
    Am Flughafen Charles-de-Gaulle nahm Jonathan um zehn nach neun Uhr die Air-France-Maschine nach New York. Der Flug dauerte fünf Stunden und fünfundfünfzig Minuten, und er landete um fünf nach elf Uhr Ortszeit auf dem Airport JFK .
     
     
    Madeline verließ San Francisco um halb drei Uhr. Wie versprochen hatte ihr Jonathan das elektronische Ticket per E -Mail geschickt. Der Flug nach New York dauerte fünf Stunden und fünfundzwanzig Minuten. Um kurz vor elf Uhr landete sie auf dem Airport JFK .
     
     
     
     
    New York
     
    Kaum hatte er den Zollbereich verlassen, konsultierte Jonathan die Ankunftstafel. Madelines Maschine war zehn Minuten vor der seinen gelandet. Da er nicht wusste, wo sie auf ihn wartete, dachte er kurz daran, sie anzurufen, doch dann sah er das Restaurant Heaven’s Gate , jenen Ort, an dem sie damals zusammengestoßen waren.
    Vielleicht  …
    Er näherte sich der Cafeteria und schaute durch die Scheibe. Madeline saß an einem Tisch vor einer Tasse Kaffee und einem Bagel. Fast hätte er sie nicht erkannt. Aus dem Fashion Victim von neulich war ein Girl next door geworden. Sie war nicht mehr geschminkt. An die Stelle der High Heels waren Converse-Turnschuhe getreten, an die Stelle des Prada-Mantels ein Lederblouson,

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