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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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befehligt und gesteuert, der von Círdan damit beauftragt worden war; und nachdem die elbischen Steuerleute fortgesegelt und den größten Teil ihrer Schiffe mitgenommen hatten, war das lange, bevor die Númenórer sich selbst weit aufs Meer hinauswagten.Doch unter ihnen waren Schiffbauer, die von den Eldar unterrichtet worden waren; und durch eigenes Forschen und Erfinden vervollkommneten sie ihre Kunst, bis sie es wagten, immer weiter in tiefere Gewässer zu segeln. Als sechshundert Jahre seit dem Beginn des Zweiten Zeitalters vergangen waren, gelang Veantur, Kapitän der königlichen Schiffe unter Tar-Elendil, als Erstem die Überfahrt nach Mittelerde. Er brachte sein Schiff
Entulesse
(was ›Wiederkehr‹ bedeutet) mit den westlichen Frühlingswinden nach Mithlond und kehrte im Herbst des folgenden Jahres zurück. Danach wurde die Seefahrt für wagemutige und verwegene Männer unter den Númenórern das wichtigste Betätigungsfeld. Aldarion, Meneldurs Sohn, der mit Veanturs Tochter verheiratet war, begründete die Gilde der Wagemutigen, in der alle erprobten Seefahrer Númenors zusammengeschlossen waren, wie in der folgenden Geschichte erzählt wird.

Anmerkungen
    1
    Die Beschreibung des Mallorn ist jener sehr ähnlich, die Legolas seinen Gefährten gab, als sie sich Lothlórien näherten (»Die Gefährten«, 2, Kapitel 6).
    2
    Das Königsschwert war in Wahrheit Aranrúth, das Schwert Elu Thingols aus Doriath in Beleriand, das Elros von seiner Mutter Elwing vererbt worden war. Außerdem gab es noch andere Erbstücke: den Ring Barahirs; die große Axt Tuors, des Vaters von Earendil, und den Bogen Bregors aus dem Haus Beor. Nur der Ring Barahirs, des Vaters von Beren, dem Einhänder, überdauerte den Untergang; denn Tar-Elendil gab ihn seiner Tochter Silmarien, und er wurde im Haus der Fürsten von Andúnië aufbewahrt, deren letzter Elendil der Getreue war, der vor dem Verderben Númenors nach Mittelerde floh. [Anmerkung des Autors] – Die Geschichte vom Ring Barahirs wird im
Silmarillion
, Kapitel XIX, erzählt und seine spätere Geschichte in den Anhängen zum
Herrn der Ringe
(A, 3 und 5). Die große Axt Tuors ist im
Silmarillion
nicht erwähnt, doch wird sie in der Urfassung »Der Fall von Gondolin« (1916/17, vgl. oben, Seite 16) genannt und beschrieben. Dort wird gesagt, dass Tuor in Gondolin lieber eine Axt als ein Schwert trug und dass er sie in der Sprache der Leute von Gondolin
Dramborleg
nannte. In einer Liste von Namen, die der Geschichte beigegeben ist, wird
Dramborleg
mit »Schlagschärfe« übersetzt: »Mit Tuors Axt konnte man einen schweren Schlag wie mit einer Keule führen und wie mit einem Schwert spalten.«

II ALDARION UND ERENDIS: DAS WEIB DES SEEFAHRERS

    M eneldur war der Sohn Tar-Elendils, des vierten Königs von Númenor. Er war das dritte Kind des Königs, denn er hatte zwei Schwestern namens Silmarien und Isilme. Die ältere der beiden war mit Elatan aus Andúnië verheiratet, und ihr Sohn war Valandil, Fürst von Andúnië, von dem sich viel später die Linien der Könige von Gondor und Arnor in Mittelerde herleiteten.
    Meneldur war ein Mann sanften Gemüts und ohne Hochmut, und er widmete sich lieber geistigen als körperlichen Tätigkeiten. Das Land Númenor und alles, was zu ihm gehörte, liebte er von ganzem Herzen, doch das Meer, das Númenor von allen Seiten umgab, bedeutete ihm wenig, denn sein Geist strebte über Mittelerde hinaus: Ihn fesselten die Sterne und die Himmelsgewölbe. Er vertiefte sich in alle gelehrten Schriften der Eldar und Edain, derer er habhaft werden konnte und die sich mit Ea und den Himmelsräumen um das Königreich Arda befassten; und sein größtes Vergnügen war die Beobachtung der Sterne. In Forostar (dem nördlichsten Gebiet der Insel), wo das Wetter am klarsten war, erbaute er einen Turm, von dem aus er bei Nacht die Himmel überblicken und alle Bewegungen der Sterne am Firmament beobachten konnte. 1
    Als Meneldur das Szepter nahm, begab er sich fort aus Forostar, wie es seine Pflicht war, und wohnte in Armenelos im großen Haus der Könige. Er erwies sich als guter und weiserKönig, obwohl er nie aufhörte, jenen Tagen nachzutrauern, in denen er seine Kenntnis des Himmels vervollständigen konnte. Seine Gattin Almarian war eine Frau von großer Schönheit. Sie war die Tochter Veanturs, unter Tar-Elendil Befehlshaber der königlichen Schiffe, und obwohl sie selbst Schiffe und Meere nicht mehr liebte als die meisten Frauen des Landes, schlug ihr Sohn

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