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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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jünger, als sie in dieser Position erwartet hatten, höchstens fünfunddreißig. Er reichte ihnen eine sorgfältig manikürte Hand, und Fenwick fiel sein eleganter italienischer Anzug auf.
    «Chief Inspector Fenwick, guten Morgen. Entschuldigen Sie, dass ich Sie warten ließ, doch ich habe gerade mit dem Assistant Chief Constable telefoniert. Sie sind hier wegen Arthur Fish. Eine schreckliche Sache!»
    Fenwick stellte Cooper vor, der gleich darauf in seine Tasche griff und sein Notizbuch hervorholte.
    «Wie ungewöhnlich! Sie benutzen tatsächlich noch Papier und Stift.»
    Cooper zog überrascht die Augenbrauen hoch. Wollte dieser Mann sie absichtlich beleidigen?
    «Es funktioniert, Sir.»
    «Das tut es sicher, aber trotzdem bin ich überrascht. Gut, womit kann ich Ihnen weiterhelfen?»
    «Mit allem, was Sie uns über Arthur Fish erzählen, angefangen bei seiner Arbeit hier.»
    «Ich hoffe, Sie haben genug Zeit mitgebracht – und genug Papier, Sergeant. Er war dreißig Jahre bei der Firma.»
    «Wir würden später gerne noch einen Blick in seine Personalakte werfen, Sir. Wenn Sie uns für den Anfang etwas über seine Stellung und seinen Verantwortungsbereich sagen könnten.»
    «Er war der Chefbuchhalter des Unternehmens, das heißt, er war für die Konten, die Buchprüfung und dergleichen zuständig.»
    Yarrell hob an, Fishs Aufgabenbereich in aller Ausführlichkeit zu erklären. Nach zehn Minuten warf Fenwick eine Frage ein: «Wie war seine Stimmung in letzter Zeit?»
    «Gut. So wie immer.»
    «Er kam Ihnen nicht besorgt vor?»
    «Nein, er war von Haus aus ein übervorsichtiger Typ, e her ein Schwarzseher. Doch als Chefbuchhalter ist das nicht unbedingt von Nachteil.»
    «Was ist mit seinem Privatleben?»
    «Sie meinen seine Frau? Das ist natürlich traurig. Es hat uns allen sehr Leid getan, als sie krank wurde. Ehrlich gesagt, wäre es doch eine Erlösung für den armen Arthur gewesen, wenn sie gestorben wäre.»
    Er leierte die Worte herunter, als berührte ihn das Schicksal seines toten Kollegen nicht im Geringsten. Fenwick spürte, wie ihm Neil Yarrell zunehmend unsympathischer wurde. Nach einer halben Stunde beendete er die Befragung. Sie hatten nichts erfahren, was sie weitergebracht hätte. Yarrell versprach, ihnen die Personalakte zu schicken, und erklärte sich einverstanden, die Mitarbeiter der Finanzabteilung einzeln zur Befragung herunterzuschicken.
    Die Finanzabteilung bestand aus sieben Angestellten, einschließlich Fishs Sekretärin. Nach dem dritten Interview war Fenwick mit seiner Geduld am Ende.
    «Nichts!», brach es aus ihm heraus. «Weniger als nichts. Alle sind sich einig, dass Fish ein netter, umgänglicher Kerl war, alle haben gerne für ihn gearbeitet, er wurde niemals ärgerlich, hat sich niemals aufgeregt. Keiner hat je irgendetwas Schlechtes gehört, weder über ihn noch über jemand anderen aus der Firma! Und niemand weiß auch nur das Geringste über diese Fakultätstreffen.»
    «Vielleicht arbeiten die Leute hier ja tatsächlich gerne. Die Firma hat jedenfalls einen ausgezeichneten Ruf.»
    «Nein, Cooper. Die haben alle ihren Text zu gut gelernt. Mir kommt es eher so vor, als ob ihnen einer genau vorgebetet hat, was sie zu sagen haben. Wenn wir hier fertig sind, erkundigen Sie sich bitte, ob er Wirtschaftsprüfer oder diplomierter Buchhalter war. Und ob es bei einer dieser illustren Studentenschaften regelmäßig Fakultätstreffen gibt. Wenn nicht, dann können wir davon ausgehen, dass Fish die Geschichte als Tarnung für seine Besuche bei Prostituierten erfunden hat.»
    Cooper nickte und erhob sich, um den nächsten Mitarbeiter hereinzuholen. Die Befragung verlief wie erwartet, ebenso wie bei Nummer fünf und sechs. Die letzte Person, die befragt werden sollte, war Fishs Sekretärin. Joan Dwight, eine Frau in den Fünfzigern, wirkte sehr aufgeregt und war schon, als sie zur Tür hereintrat, den Tränen nahe. Sie hatte sich gerade gesetzt, als es klopfte und Yarrell den Kopf hereinstreckte. Er bat Fenwick, einen Augenblick herauszukommen.
    «Ist es wirklich notwendig, Mrs Dwight zu befragen?», flüsterte er. «Sie ist in schlechter Verfassung.»
    «Wir müssen jeden befragen, der Arthur Fish kannte.»
    «Natürlich, aber sie wird Ihnen nichts sagen können. Sie ist nicht so furchtbar helle, müssen Sie wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Ihnen in irgendeiner Weise weiterhelfen kann.»
    «Das mag sein, wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden …» Fenwick kehrte

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