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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Un­be­kann­ten aus der De­ckung zu zer­ren.
    Das Schott glitt noch wei­ter auf. GO­D­A­POL schal­te­te jetzt zu­ver­läs­sig. Die Luft im Trans­mit­ter­raum war ko­chend, aber noch nicht glü­hend. Des­halb sah ich den hell­rot leuch­ten­den Fleck so­fort. Es war der mit höchs­ter Ab­wehr­leis­tung lau­fen­de Ener­gie­schirm ei­nes pan­zer­ar­ti­gen An­zu­ges, in dem ein men­schen­ähn­li­ches Ge­schöpf ste­cken muß­te. Je­den­falls wa­ren zwei Ar­me, zwei Bei­ne und ein un­ter dem teils trans­pa­ren­ten Helm ver­bor­ge­ner Kopf zu er­ken­nen.
    Die Waf­fen­strah­len der Ro­bo­ter peitsch­ten, al­le aus ei­ner Rich­tung kom­mend, auf den Schutz­an­zug. Sein Trä­ger ver­such­te sich am Bo­den fest­zu­klam­mern, aber er fand kei­nen Halt. Dann lag er prak­tisch auf der Tür­schwel­le.
    »Ich wer­de al­lein feu­ern. Sie war­ten ab!«
    Mei­ne Be­glei­ter nick­ten nur. Pe­tron­ko senk­te so­gar die Waf­fe. Ich wuß­te, daß er not­falls blitz­schnell im An­schlag sein wür­de.
    »Sir an Kampfro­bo­ter – Ziel er­reicht, Feu­er ein­stel­len.«
    Das To­sen ver­stumm­te schlag­ar­tig. Ich hat­te mich auf bei­de Knie auf­ge­rich­tet. Han­ni­bal hielt mir das mar­sia­ni­sche Über­set­zungs­ge­rät vor den Mund. Es war nicht grö­ßer als ei­ne Zi­ga­ret­ten­schach­tel.
    »Ge­ne­ral Thor Kon­nat an Un­be­kann­ten: Er­ge­ben Sie sich. Neh­men Sie die Hän­de hoch.«
    Er hat­te mich ge­hört und auch ver­stan­den! In sei­nem Helm muß­te nicht nur ei­ne Funk­sprech­an­la­ge, son­dern auch ein zwei­ter Trans­la­tor ein­ge­baut sein.
    Er rich­te­te sich vom Bo­den auf. Die Be­we­gung war über­ra­schend schnell und ge­schmei­dig, ob­wohl der Schutz­pan­zer si­cher­lich ei­ni­ge Ki­lo­gramm wie­gen muß­te.
    Ich er­blick­te hin­ter der Helm­schei­be ein dunkles, brei­tes Ge­sicht oh­ne Na­se. Die wur­de von zwei ver­ti­kal ver­lau­fen­den Luft­schlit­zen er­setzt. Die Au­gen wa­ren sehr klein und von ei­ner mäch­ti­gen, kno­chi­gen Bu­ckelstirn über­schat­tet.
    Run­de, bä­ren­haft wir­ken­de Oh­ren von of­fen­bar großer Be­weg­lich­keit und ein über­ra­schend klei­ner Mund mit nur strich­fei­nen, hor­ni­gen Lip­pen vollen­de­ten mei­nen in Ge­dan­ken­schnel­le auf­ge­nom­me­nen Ge­sa­mein­druck.
    Nein – noch et­was war mir un­be­wußt klar­ge­wor­den! Die­ses bes­ten­falls 1,50 Me­ter große In­tel­li­genz­ge­schöpf war fast so breit wie hoch. Die Schul­ter­brei­te be­trug trotz der ge­rin­gen Kör­per­grö­ße min­des­tens einen Me­ter. Der Frem­de muß­te über ei­ne un­ge­heu­er stark aus­ge­präg­te Mus­ku­la­tur ver­fü­gen.
    Han­ni­bal sag­te spä­ter zu die­sen Er­schei­nun­gen: »Ab­ge­bro­che ne Rie­sen«.
    »Neh­men Sie die Hän­de hoch!« for­der­te ich noch­mals. »Er­ge­ben Sie sich.«
    Er dach­te nicht dar­an. Wie­der mach­te er ei­ne blitz­ar­ti­ge Be­we­gung. Er riß ei­ne Han­d­ener­gie­waf­fe aus dem auf­klaf­fen­den Struk­tur­riß sei­ner Schutz­kom­bi­na­ti­on.
    Ich war um ei­ne Se­kun­de schnel­ler – al­ler­dings hat­te ich mei ne Waf­fe auch schon im An­schlag.
    Ich hat­te auf Dau­er­feu­er ge­schal­tet. Vier­und­zwan­zig elek­trisch ge­zün­de­te und voll­au­to­ma­tisch zu­ge­führ­te Ra­ke­ten­ge­schos­se jag­ten in­ner­halb ei­ner hal­b­en Se­kun­de aus dem Füh­rungs­lauf. Ich emp­fand kei­nen Rück­stoß und konn­te kor­rekt im Ziel blei­ben.
    Die Gar­be, sie glich we­gen des Ra­ke­ten­an­triebs ei­ner feu­er­spei­en­den Rie­sen­schlan­ge, traf den Ener­gie­schirm des Schutz­pan­zers in Brust­hö­he. Wie schnell, mü­he­los oder mü­he­voll, die Ge­schos­se den Schirm durch­schlu­gen, konn­te ich nicht se­hen. Es ge­sch­ah viel zu rasch. Ich wuß­te auch nicht, ob der Pan­zer­an­zug zu­sätz­lich zu dem Ener­gie­schirm durch­schla­gen wor­den war.
    Hin­ter dem röt­li­chen Glü­hen des Ab­wehr­fel­des ent­stand der blau­wei­ße Glut­ball von vier­und­zwan­zig, fast gleich­zei­tig de­to­nie­ren­den Rak-Ge­schos­sen.
    Dann war al­les vor­bei. Der Frem­de war ver­schwun­den.
    Ich schob ein fri­sches Ma­ga­zin in das Griff­stück. Han­ni­bal war

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