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Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Titel: Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Fizek
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Tierärztin ließ den beiden Polizisten den Vortritt. Weizman lief rechts und Sorrell links. Zweimal stolperte die Frau, hielt sich aber tapfer an dem Geländer fest. Als sie den Zwischenabsatz erreichten, folgte Geraldine. Direkt hinter ihr erschien Rose und dann immer mehr Kämpfer. Die Verteidigung zog sich aus der Küche zurück.
    Mehrere Male wurde Geraldine fast umgeworfen. Ihre Beine zitterten. Angst durchflutete sie. Sie versuchte, die Schmerzen zu genießen, zumindest die Schmerzen, die von dem Tod eines Vampires herstammten. Jeder tote Vampir, dachte sie, ist ein Schritt zum Sieg.
    Dann war sie unten. Am Ende der zweiten Treppe bog ein Gang nach links und öffnete sich nach wenigen Metern zu einem niedrigen, mit gestampftem Boden versehenen Raum, der fast komplett leer war. Nur Uracha, die beiden Polizisten und Rose befanden sich bereits hier. Uracha war blass. Doch sie zeigte trotzdem auf zwei Strohballen, die in einer Ecke lagen und reichlich verschimmelt aussahen.
    "Haltet die bereit. Sobald die letzten hier unten sind, zünden wir sie an der Treppe an. Das Feuer müsste sie einige Zeit aufhalten."
    Geraldine kniete sich bei Sorrell nieder. Das Stück Holz hatte die Wade komplett durchbohrt, aber den Knochen verfehlt. Trotzdem quoll viel Blut aus der Wunde. Die Tierärztin suchte in ihren Taschen nach etwas, das ihr helfen konnte, fand aber nichts.
    Rose trat zu ihr. "Kann ich dir helfen?"
    "Hast du ein Stück Stoff, mit dem ich die Wunde verbinden kann?"
    Rose nickte. Sie streifte ihr T-Shirt über den Kopf und reichte es Geraldine. "Früher oder später werde ich mich verwandeln müssen. Und dann geht es sowieso kaputt."
    So schnell es ging, riss Geraldine den Stoff in Streifen und versorgte damit die Wunde. Der weiße Stoff färbte sich sofort rot. Doch es schien fast, als könne er die Blutung stillen.
    Drei weitere Kämpfer betraten den Raum. Sie trugen Mutter der Bären, die ihnen unwirsch bedeutete, sie runterzulassen. Ihnen folgten die drei Indianerinnen, dann zwei Werwölfe, Anastasia und Lea, schließlich Ruth, deren Kleid vorne zerfetzt war.
    Etwas polterte die Treppe hinunter und im gleichen Augenblick brandete Feuer in den vorderen Teil des Raumes, gemischt mit zwei ohrenbetäubenden Knallen, die direkt hintereinander folgten. Thorne tauchte auf. Er blutete stark. "Das war knapp.", sagte er. "Sie kommen an der Decke entlang."
    Damit verwandelte er sich. Thorne sah als Mensch etwas naiv aus, wie ein Bauernbursche, der viel arbeitete und wenig dachte. Doch in seiner Wolfsgestalt war er furchterregend. Er war komplett schwarz und seine Schnauze so knöchern, als ob sie ein reines Skelett wäre. Riesige, mörderische Fangzähne ragten vorne an seinem Unterkiefer herab.
    Enrico stürzte herein, gefolgt von mehreren Kriegern. Dann tauchte Jasper auf, der von Xavier gestützt wurde.
    Uracha hatte sich wieder gefasst. Mit majestätischer Stimme sagte sie: "Haltet das Stroh bereit!"
    "Wie wollen Sie es entzünden?", fragte Weizman.
    "Durch einen Zauber. Sorgt ihr nur dafür, dass das Stroh möglichst dicht an der Treppe landet. Im Gang befindet sich die nächste magische Sperre. Doch jetzt brauchen wir jedes Hindernis, das die Vampire aufhält. Unser bester Zeitvorteil ist viel zu früh gefallen."
    Schüsse waren zu hören. Erneut fiel jemand die Treppe hinab und rammte mit einem schweren Klatschen die Steinwand.
    Geraldine stand unschlüssig da. Auf der einen Seite machten ihr die Schmerzen zu schaffen, die sie ständig und überraschend aus der Bahn warfen, und auf der anderen Seite fieberte sie nach einem Kampf. Ihre Gefühle waren völlig hochgepeitscht.
    Die restlichen Kämpfer tauchten direkt hintereinander auf. Sie durchquerten die Sperre. Dann wandten sie sich um. Iaron blutete aus mehreren, schweren Wunden. Auch Belch und einer der Indianer waren gravierend verletzt. Ganz zum Schluss erschien Urbano. Sein menschlicher Körper war fast vollständig verschwunden und hatte einer durchscheinenden Kontur Platz gemacht. Im letzten Augenblick wirbelte er noch einmal in den Gang hinein und eine weitere Explosion fauchte in den Keller.
    Zwei der Werwölfe warfen die Strohballen. Die maroden Pflanzenreste brachen auseinander und verteilten sich. Im nächsten Augenblick flammte Feuer auf und dicker Qualm quoll empor.
    "Wir ziehen uns in den nächsten Raum zurück und hinter die nächste Sperre. Dort werden wir ein wenig Zeit haben, um über die Situation zu urteilen.", rief Uracha. Sie öffnete eine

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