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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Training gesucht.«
    Daraufhin rannte Bella die Treppe hinauf. Ich spürte die vertraute Kälte an meinem Rückgrat entlangkriechen, als ich Emilio ansah.
    »Lu…«, begann Paige und unterbrach sich dann – sicherheitshalber. »Wir sollten uns wirklich beeilen.«
    Sie hielt den Blick gesenkt, während sie sprach. Es kam mir im ersten Augenblick seltsam vor – Paige weicht meinem Blick niemals aus. Dann wurde mir klar, warum sie zuvor so schnell verschwunden war.
    »Ja, in der Tat.« Ich wandte mich wieder an Emilio. »Es tut mir leid. Bitte entschuldige …«
    Er trat uns so schnell in den Weg, dass Paige unwillkürlich aufsah. Ihre Blicke trafen sich. Seine Augen wurden weit vor Unglauben. Dann verzog er den Mund.
    »Eine Hexe?« Er drehte sich wieder zu mir um. »Sie haben eine Hexe in unser Haus mitgebracht?«
    »Nein, ich habe meine Frau mitgebracht.« Die Worte waren heraus, bevor ich es verhindern konnte. Ich nahm Paiges Arm. »Und wenn du uns jetzt entschuldigen …«
    »Nein, ich entschuldige gar nichts, und sie ist in meinem Haus nicht willkommen.«
    Unter anderen Umständen hätte Paige sich derlei kaum gefallen lassen. Aber Emilio war jung, und dies war nicht der beste Zeitpunkt, ihm etwas über die Idiotie von Vorurteilen beizubringen. Also legte sie mir kurz die Finger auf den Arm und sagte: »Ich warte im Auto.«
    Mit einem Nicken zu den Wachmännern hin, die auseinandertraten, um sie durchzulassen, machte sie sich auf den Weg zur Haustür – und stolperte; die Füße rutschten unter ihr weg, ihre Hände flogen nach vorn, um den Sturz abzufangen. Als ich hastig nach ihr griff, um sie aufzufangen, sah ich Emilios erhobene Finger, und mir wurde klar, dass sie nicht durch einen Zufall gestolpert war.
    »Geh schneller, Hexe!«, sagte er und hob die Hand, um die nächste Formel anzubringen.
    Ich fuhr zu ihm herum und fing seine Hände ab, so schnell, dass er unwillkürlich aufschrie.
    »Lass es«, sagte ich.
    »Sie …«
    Emilio erstarrte, als Paige einen Bindezauber wirkte.
    »Geh ruhig!«, sagte sie. »Ich passe auf ihn auf.«
    Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Gereiztheit und Bedauern – sie hätte auf die Maßnahme gern verzichtet.
    Ich folgte dem Butler, der angesichts der misslichen Lage seines jungen Arbeitgebers in keiner Weise verstört wirkte, sondern möglicherweise sogar eine Spur amüsiert darüber, den Jungen von einer Hexenformel ausgeschaltet zu sehen.
    Einer der Wachleute folgte mir auf den Fersen. Der andere blieb auf eine Geste von mir hin bei Paige.

[home]
Lucas
    11
    D er Butler blieb vor der hölzernen Tür stehen.
    »Ich muss anklopfen, Sir.«
    Dies war offenbar eine Regel, die zu brechen er nicht wagte, nicht einmal im Auftrag meines Vaters.
    Er klopfte kräftig an die Tür. Von drinnen hörte ich eine Rockballade, deren Ursprung entschieden vor meiner eigenen Zeit lag, in den Siebzigern vielleicht. Als ich angesichts der ausbleibenden Reaktion die Stirn runzelte, sagte der Butler: »Wahrscheinlich hört er uns durchaus. Mrs. Cortez hatte recht, Sir. Er mag es wirklich nicht, wenn man ihn stört.«
    »Dann werde ich die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir es trotzdem tun.«
    Ich versuchte mein Glück mit der Tür. Abgeschlossen, aber es war nichts Kompliziertes. Ich nahm eine Karte aus meiner Brieftasche und zog sie in dem Türspalt nach unten, wobei ich das nervöse Zappeln des Butlers ignorierte.
    Das Büro war genau das, was man vom Hauptgeschäftsführer einer Kabale erwartet hätte … oder von dem Mann, der erwartete, einer zu werden. Für die Innendekoration war überwiegend Holz verwendet worden, und der Zitronengeruch eines Reinigungsmittels hing in der Luft. Das Zimmer hatte eine Fläche von fünfundvierzig Quadratmetern oder mehr und die Atmosphäre einer Halle, als habe Hector dies zu der Größe erklärt, die seinem Rang angemessen war, und dann nicht gewusst, wie er den riesigen leeren Raum füllen sollte. Aber die Kargheit ließ sofort erkennen, dass niemand anwesend war.
    Ich ging zu dem angrenzenden Badezimmer. Leer.
    »Gibt es einen zweiten Ausgang?«, fragte ich.
    Der Wachmann sagte: »Nein, Sir. Das Zimmer wurde so konstruiert wie das Wohnhaus Ihres Vaters. Alle Fenster sind schussfest und nicht zu öffnen und außerdem mit Formeln gesichert. Es gibt keinen Weg ins Freie.«
    Während der Mann noch sprach, sah ich den Blick des Butlers fast unmerklich zur Seite gleiten.
    Ich drehte mich zu ihm um. »Welches Fenster lässt sich

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