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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Kopf. »Wir können später noch drüber reden. Wir werden über eine Menge Dinge reden. Aber im Moment brauche ich einen Gefallen von dir.«
    »Gefallen?«
    »Etwas, von dem ich Sonny versprochen habe, ich würde dich dazu überreden. Als Loyalitätsbeweis von dir.« Er hob beide Hände, bevor ich antworten konnte. »Ich weiß, ich weiß, ich hab dich nicht überzeugt. Nicht mal annähernd. Aber Sonny muss sich sicher sein können. Und du wirst sehen, es ist sowieso die beste Methode, es anzugehen. Die am wenigsten …« Er rümpfte die Nase. »Unschöne. Davon haben wir schon zu viele gehabt, und Sonny würde es lieber auf diese Art machen. Ich auch, und ich bin mir sicher, dir geht’s genauso.«
    »Was ist es?«
    »Du musst Paige Cortez … Mist. Winterbourne.« Er zuckte demonstrativ zusammen und ließ sich nach hinten fallen, bis er auf seinen Fersen saß. »Das muss ich wirklich im Kopf behalten. Also, inzwischen weiß dein Werwolffreund, dass du bei uns bist, und deswegen rufst du Paige an und erzählst ihr, du hättest einen Riesenfehler gemacht. Sag ihr, du wärst anfangs freiwillig mit mir mitgekommen, aber du hättest da nicht gewusst, auf was du dich eingelassen hast, bla, bla, bla. Und jetzt willst du hier raus, aber du hast Angst vor Lucas und der Kabale, und also willst du, dass deine Auftraggeberin und Kontaktfrau aus dem Rat für dich vermittelt, weil schließlich alle Welt weiß, dass sie das kann. Sag ihr, du willst mit ihr reden! Und arrangier für heute Nacht noch ein Treffen!«
    Ich merkte, wie meine Miene hart wurde. »Damit ihr sie umbringen könnt? Ich werde ganz sicher nicht …«
    »Nein, nein, verstehst du, genau das habe ich mit ›unschön‹ gemeint. Wir wollen nichts weiter, als sie kidnappen. Die Idee mit Carlos hat nur zur Hälfte funktioniert, und jetzt können wir ihn abschreiben, also müssen wir zu Plan B übergehen.«
    »Und der wäre …?«
    »Lucas natürlich.«

[home]
Lucas
    20
    A rmen Haig. Das menschliche Chamäleon. So jedenfalls hatte man ihn Elena zufolge in der Versuchsanlage genannt. Er konnte seine Gesichtszüge verändern, nicht vollständig, nur eben so weit, dass er nicht mehr zu erkennen war. Der Parapsychologe in der Anlage hatte – allem Anschein nach zutreffend – vorhergesagt, Haig sei der Vorläufer einer neuen paranormalen Spezies. Er hatte zudem die Hypothese aufgestellt, innerhalb einiger Generationen würden Haigs Nachkommen möglicherweise nicht nur in der Lage sein, ihre Gesichtszüge dergestalt zu verändern, dass sie einen Polizisten täuschen konnten – sie würden vielmehr den Polizisten ermorden, der Polizist
werden
und unerkannt den Schauplatz verlassen können.
    Elena hatte die Aussage mit einem etwas verlegenen Lachen zitiert, denn sie konnte sich kaum jemanden vorstellen, bei dem weniger wahrscheinlich war, dass er jemals in die Lage kommen würde, der Polizei aus dem Weg gehen zu müssen, als Armen Haig. Ein stiller, nachdenklicher Psychiater, der gelassen abgewartet hatte, während er seine Flucht plante und herauszufinden versuchte, ob er Elena genug vertrauen konnte, um ihre Hilfe anzunehmen. Und dann hatte der Mann, der das ganze Unternehmen finanzierte, Tyrone Winsloe, eins seiner sadistischen Spielchen inszeniert – ein Spiel, das Carlos dastehen ließ wie einen Amateur.
    Er hatte Elena erzählt, Armen sei entkommen, und sie dazu zwingen wollen, ihn zu jagen. Als sie herausgefunden hatte, dass die ganze Situation inszeniert war, hatte er ihr ein Ultimatum gestellt: Haig aufzuspüren und umzubringen oder selbst umgebracht zu werden. Haig hatte es ihr erspart, diese Entscheidung treffen zu müssen, indem er sich selbst das Leben nahm. Ein Akt vollkommener Selbstlosigkeit im Interesse einer Fremden.
    Allem Anschein nach war die Genetik das Einzige, was die Familie gemeinsam hatte.
    Es bestand kaum ein Zweifel, dass Jaz und Sonny meine Brüder ermordet und dann ihre eigene Gang exterminiert haben, um ihre Spuren zu verwischen. Ebenso wenig bestand ein Zweifel daran, dass sie die Voraussage des Parapsychologen erfüllten. Sie konnten zu anderen Menschen werden.
    In den Firmenakten wurden die Haigs nicht erwähnt, aber die Kabale hatte Zugang zu öffentlichen – und privaten – Datenbanken der Menschenwelt und dazu ein Recherchesystem, das sogar Paige beeindruckte. Wir fanden Armen Haig mühelos. Er war im Sommer des Jahres 2000 verschwunden. Vermisst, mutmaßlich verstorben.
    Wir fanden auch Jasper und Jason Haig. Geboren

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