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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Juwelendieb, den ich im Auftrag Tristans, meines falschen Kontaktmanns für den Rat, hatte aufspüren sollen. Karl, der mir gezeigt hatte, dass ich in Wirklichkeit für eine Kabale arbeitete, der mich beim echten Rat eingeführt und mir dort eine Aufgabe verschafft hatte. Karl, der wusste, warum ich wirklich für den Rat arbeitete – meinen weniger ehrenhaften Beweggrund –, und es nicht nur wusste, sondern verstand.
    Nach unserer ersten Begegnung damals vor nunmehr fast zwei Jahren war er immer wieder vorbeigekommen; seine Absichten dabei waren unklar gewesen. Die Anziehung zwischen uns war vorhanden, und manchmal experimentierten wir mit ihr herum, aber es hatte so ausgesehen, als ob wir uns beide mit einer Freundschaft wohler fühlten. Er tauchte auf, ließ es zu, dass ich Löcher in sein Ego bohrte, und revanchierte sich gelegentlich auch. Dann alberten wir eine Weile herum, und irgendwann waren wir bei Geständnissen und Anliegen angekommen, die keiner von uns mit irgendeinem anderen Menschen teilte.
    Als er angedeutet hatte, dass er bei einer der Wohltätigkeitsgalas meiner Mutter auftauchen wolle, hatte ich ihn aufgezogen, er werde alt und brauche einen leichteren Zugang zu seinen Juwelen. Er hatte scherzhaft gesagt, er wolle meine Mutter kennenlernen und herausfinden, ob er Gnade vor ihren Augen fand. Und dann war er bei dem Valentinsball auf der texanischen Ranch meines Bruders aufgetaucht, die Einladung in der Hand.
    Wenn ich gewusst hätte, dass er es wirklich ernst gemeint hatte mit seiner Absicht zu kommen, dann hätten wir uns vorher über das Für und Wider unterhalten sollen – die möglichen Folgen, wenn ich der paranormalen Seite meines Lebens gestattete, in mein Familienleben einzudringen. Aber der erste Ärger, den ich bei seinem Anblick empfand, hatte nicht lang vorgehalten.
    Charme war Karls Spezialität, doch an diesem Abend hatte er vollständig auf den allzu glatten Charme verzichtet, mit dem er üblicherweise die Matronen der guten Gesellschaft in Verzückung versetzte, um sie anschließend um ihren Schmuck zu erleichtern. Darauf wäre meine Mutter nicht hereingefallen. Stattdessen hatte Karl sie damit umgarnt, dass er er selbst gewesen war – oder zumindest so sehr, wie er sich Außenseitern gegenüber jemals zeigte.
    Als die Party zu Ende war, hatte ich ihn auf eine Führung durch das gesamte Anwesen mitgenommen. Der Besuch in den Ställen war nicht gut verlaufen – Karls Werwolfgeruch machte die Pferde rebellisch. Als der durch den Lärm aufgeschreckte Pfleger heruntergekommen war, stürzten wir ins Freie wie Kinder, die man bei einem Streich erwischt hat.
    Vor dem Pool, der versteckt ganz hinten im Garten lag, waren wir stehen geblieben, und ich hatte das Gitter geöffnet.
    Er warf einen Blick zum Becken hin. »Eine Badehose habe ich nicht mitgebracht.«
    »Wahrscheinlich könnte ich eine finden.«
    »Spar dir die Mühe.«
    Er zog Jackett und Hemd aus, und in dem Moment, in dem mein Kleid rings um meine Füße auf dem Boden landete, wusste ich, dass dies der Grund für sein Kommen gewesen war. Er wollte den Schritt tun, um den wir uns seit zwei Jahren herumgedrückt hatten.
    Danach fischte er mich aus dem Becken, griff sich aus der Kabine ein paar Handtücher und trug mich in den Wald.
    Eine so vollkommene Nacht, wie der Romantiker sie sich nur wünschen konnte. Vollkommen sogar für eine Zynikerin wie mich.
    Beim Aufwachen sah ich Karl am Rand der Lichtung stehen, den Rücken zu mir gewandt, den Blick starr in die Morgendämmerung hinaus gerichtet. Ich beobachtete ihn, und was ich dabei empfand …
    Aber es kam nicht darauf an, was ich empfand. Wie ich sehr bald herausfinden sollte, war das Einzige, auf das es ankam, die Frage, was
er
empfand – denn bei Karl war es immer dies, worauf es ankam. Was er fühlte. Was er wollte. Und eine einzige Nacht, so wildromantisch sie auch gewesen sein mochte, reichte nicht aus, um das zu ändern.

[home]
Hope
    Geschichtsstunde
    I ch rief Benicio gleich am nächsten Morgen an. Als er hörte, dass ich etwas zu berichten hatte, schlug er vor, ich solle mich mit Troy zum Frühstück treffen und ihm das Nötige erzählen. Mit anderen Worten, er hatte nicht so schnell mit Ergebnissen gerechnet und wollte nicht, dass ich sie übers Telefon weitergab.
     
    Ich hielt die Augen offen, als ich das Gebäude verließ. Niemand in der Gang wusste, wo ich untergekommen war – nicht einmal Guy hatte danach gefragt. Aber ich konnte mir durchaus

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