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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sorgfältig in den Büchern eintrug. Jaz verriet mir, dass das Bier von einer ortsansässigen Kleinbrauerei stammte, und zog Guy damit auf, dass der »zur Abwechslung mal das gute Zeug« rausrückte.
    Was Rodriguez’ Erfolgsgeschichte anging, so hatte Guy über seine Collegehoffnungen Bescheid gewusst, und er wirkte jetzt aufrichtig erfreut für ihn. Er machte lediglich ein paar Scherze darüber, dass Rodriguez ihm gefälligst einen Sonderpreis für technische Beratung machen sollte, wenn er erst an der Universität war.
    »Und wann fangen wir mit dem Wetten an, wie schnell du wieder hier bist?«, fragte Tony, während er ein Pizzadreieck aus der Schachtel nahm. »College war schon cool, aber als ich mir dann einen Monat lang den Arsch in einer Bürokabine plattgesessen hatte, war ich dermaßen schnell wieder draußen – in so einem Anzugjob gibt’s keine Pizza-und-Bier-Partys mehr.«
    »Wenn Rod mal weg ist, ist er ganz weg«, sagte Jaz. »Wenn die Uni das nicht schafft, schaffen’s die kalifornischen Mädchen.« Er zwinkerte Rodriguez zu und trank einen Schluck Bier. Seine funkelnden Augen fingen meinen Blick auf. »Obwohl ich es persönlich ja eher mit den Ostküstenmädchen habe.« Er lehnte sich zurück. »Aber in der Frage, warum einer das hier aufgeben sollte, um zu studieren – da bin ich komplett außen vor.«
    »Du sprichst mir aus der Seele«, sagte Tony, während er seine Flasche hob. »Auf das gute Leben! Keine Sorge, Guy, ich gehe so schnell nirgendwohin.«
    Auch Jaz und Sonny hoben ihre Flaschen und schlossen sich an.
    »Na toll«, murmelte Guy. »Im Herbst sitzen Bee und ich dann mit den ganzen Abhängern da.«
    Ich wandte mich an Max. »Gehst du denn auch?«
    Er zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich mache ich wie Rod nach Cali. Habe ich jedenfalls vor. Nicht ans College allerdings. Ich habe da was zu erledigen.«
    »Five foot two, eyes of blue«,
sang Tony. »Seine Freundin ist letztes Jahr nach L.A. gezogen.«
    »Ex-Freundin.«
    »Yeah, so ex, dass du ihr immer noch jeden Tag zehn Textnachrichten schickst.«
    Max wurde rot unter der Sonnenbräune. »Wir sind befreundet, okay? Ja sicher, Jess arbeitet in L.A. …«
    »Bei der Nast-Kabale«, warf Tony ein, unter dem Zischen und den Buhrufen von Jaz und Sonny.
    »Nur bis sie ihren MBA -Abschluss hat«, sagte Max.
    »Wie wenn man seine Ausbildung beim Militär macht. Du kannst drauf wetten, die lassen sie nicht einfach so gehen, wenn sie fertig ist.«
    Max zuckte die Achseln. »Das weiß sie. Sie wird ihre Schulden bezahlen.«
    »Und zahlen und zahlen und zahlen«, sagte Jaz.
    Tony nickte. »Schluck es einfach, Kumpel. Sie ist drin, sie kommt nicht wieder raus.«
    Max’ Augen blitzten, aber Guy schnitt ihm das Wort ab.
    »Es reicht. Max weiß, wie ich drüber denke.« Er warf ihm einen Seitenblick zu. »Wenn Jess das schafft, alle Achtung, aber Kabalen verschenken keine Studiengänge. Solange sie das weiß und vorsichtig ist …« Er hob die Schultern. »Vielleicht wird’s ja was.«
    Er reichte die Pizzaschachtel herum, während Jaz und Tony sich jeweils ein zweites Bier nahmen, und mir war klar, dass die Unterhaltung sich auf ein anderes Thema verlagern würde.
    »Wenn man für eine Kabale arbeitet, zahlen die einem also das College?«, fragte ich.
    »Uh-oh!« Guy drohte Max mit dem Finger. »Siehst du, was du angerichtet hast?«
    »Hey,
ich
hab doch nicht davon …«
    »Ja«, sagte Guy, während er sich zu mir umdrehte. »Eine Kabale zahlt für deine Universitätsausbildung und verpflichtet dich im Gegenzug dazu, jahrelang Sklavenarbeit in ihren Büros abzuleisten. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du dir die Ausbildung lieber doch nicht von Mommy und Daddy bezahlen lassen willst, Faith, dann können wir drüber reden, deinen Aufenthalt hier zu verlängern. Du wärst besser dran, wenn du dir die Ausbildung hier verdienst, als wenn du dich einer Kabale verpflichtest. Für mich zu arbeiten ist sehr viel ungefährlicher.«
    »Und macht außerdem mehr Spaß«, sagte Jaz.
    Sonny vergrub das Gesicht in den Händen und stöhnte.
    »Du siehst, wenigstens ein Mitglied dieser Gang verlässt mich nicht, um aufs College zu gehen.« Guy stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und beugte sich vor. »Im Ernst, Faith, das Leben in der Kabale ist nicht das, was du anstreben solltest. Max’ Freundin ist Schamanin. Schamanen gibt es an jeder Straßenecke. Wenn sie vorsichtig ist, kann sie nach ein paar Jahren wahrscheinlich wirklich kündigen – ohne

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