Nacht der Geister
ihrem Schreibtisch hinterlassen. Die Nachricht, die wir fanden, teilte uns mit, dass sie eine Show in Sacramento hatte Jaime hatte die Termine sogar in Lokalund in Ortszeit notiert, damit es keine Verwirrung gab.
»Sehr rücksichtsvoll«, sagte Kris.
»Oder sie glaubt, dass ich nicht gerade eine Leuchte bin.«
Er lachte. »Gut möglich, dass es da auf beiden Seiten eine Fehleinschätzung gegeben hat.« Er sah auf das Papier hinunter.
»Die Show war vor einer Stunde zu Ende, und danach steht nichts mehr an, also ist sie entweder noch in dem Theater oder wieder im Hotel.«
»Dessen Namen wir wissen, aber ohne ihre Zimmernummer, die sie wahrscheinlich noch nicht kannte, als sie das hier notiert hat . . . Suchst du im Theater nach ihr, und ich nehme das Hotel?«
Er stimmte zu, und wir machten uns auf den Weg.
38
E in Geist zu sein und um elf Uhr nacht sein Hotel zu durchsuchen, hat einen Nachteil unfreiwilligen Voyeurismus.
Es wäre nicht so übel gewesen, wenn ich dabei wenigstens etwas Neues gelernt hätte, aber selbst die Geschäftsleute mit den teuren Prostituierten taten kaum etwas anderes, als sie auch zu Hause im Ehebett getan hätten. Ich brachte das untere der beiden Suitenstockwerke hinter mich, stieg hinauf in das obere, betrat das erste Zimmer . . . und traf dort die Nixe und Jaime an, die einander gegenüber auf dem Fußboden knieten, ein Arrangement nekromantischer Gerätschaften zwischen sich.
»Hey!«, sagte ich, während ich zu ihnen hinüberging. »Was zum Teufel treibt ihr da?«
Der Blick der Nixe glitt kurz zu mir herüber und dann zurück zu Jaime, die an ihrer Unterlippe kaute und auf den nekromantischen Altar hinuntersah.
»Ich habe kein ich habe bei dem hier wirklich kein gutes Gefühl«, sagte Jaime.
»Ach nee!« Ich pflanzte mich über dem Altar auf. »Wenn es das ist, wonach es aussieht . . . Verdammt noch mal, Jaime, das ist die Nixe! Der QuasiDämon, hinter dem ich her bin!«
Jaime kaute immer noch an der Unterlippe. Ich streckte die Hand aus, um Sie an der Schulter zu schütteln, aber natürlich gingen meine Finger geradewegs durch sie hindurch. Also versuchte ich es mit Konfrontation indem ich vor ihr in die Hocke ging und mein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an ihres heranbrachte.
»Hallo! Irgendwer zu Hause?«
Die Nixe lachte.
Jaimes Kopf fuhr hoch. »Was?«
»Du sitzt hier mit einem Killer von einem QuasiDämon rum, das «
»Nichts«, sagte die Nixe. »Ich habe bloß gerade gedacht, ich kann’s dir nicht übelnehmen, dass du mir nicht trauen würdest.
Zum Teufel, ich könnte es niemandem übelnehmen, wenn er mir nicht vertrauen würde.«
»Ach nee«, sagte ich. »Das passiert eben, wenn man ein bösartiges «
»Ich habe im Leben eine Menge fürchterliches Zeug gemacht«, fuhr die Nixe fort. »Aber ein einziges Mal habe ich auch etwas Gutes zustande gebracht «
»Quatsch.«
» und dieses Gute ist das Einzige, woran mir jetzt noch liegt.«
»Savannah«, sagte Jaime mit einem kurzen Seufzer.
Mit einem Mal wurde mir kalt.
»Ich muss sie schützen, Jaime«, sagte die Nixe. »Und ich wünschte, ich könnte das allein tun, aber ich kann’s nicht. Ich habe es probiert. Oh Gott, wie ich es probiert habe.«
Ich starrte die Nixe an, und einen Augenblick lang, als ich die Worte hörte, sah ich mich selbst dort sitzen . . . und das war es, was auch Jaime sah.
Der Blendwerkzauber. Scheiße!
»Trsiel!«, brüllte ich.
Die Nixe verbiss sich ein Lächeln.
Jaime stieß einen tiefen Seufzer aus. »Okay, bringen wir es hinter uns. Aber wenn du mich hintergehst, Eve «
»Das werde ich nicht«, sagte die Nixe. »Gib mir deinen Körper lang genug, um dieses Miststück zu erwischen, und du kriegst ihn zurück mit jedem Heimsucherbann, den du dir wünschen könntest.«
Ich rief in Gedanken noch einmal nach Trsiel und versuchte es dann mit einer verzweifelten Kommunikationsformel an Kris. Es würde nicht funktionieren er hatte dieses Stück hochkarätige Hexenmagie nie gemeistert , aber versuchen musste ich es. Vielleicht schaffte Kris es über die Barriere hinweg, die die Nixe gegen mich errichtet zu haben schien.
Jaime hatte ihre Beschwörung kaum beendet, als Kris im Raum erschien, den Rücken zu mir gewandt, das Gesicht zu Jaime und der Nixe.
»Du hast mich gerufen?«, fragte er und unterbrach sich dann.
»Was zum Teufel «
»Das bin nicht ich!«, rief ich, während ich neben ihn trat.
»Natürlich nicht«, sagte er. »Es ist die Nixe, aber was «
»Sie hat eine
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