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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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aber Ted schluckte es . . . und der Schauer aus Funken und der Donnerschlag am Ende waren hübsche, kinotaugliche Details. Dann hob Kris die Hände, ein wallender Nebel stieg vom Boden auf und verschluckte uns. Wir kehrten in die Geisterwelt zurück und stellten fest, dass wir auf einer Wiese standen.
    Ich piekte Kristof in die Brust. »Du warst unglaublich!«
    »Der Donnerschlag war vielleicht ein bisschen viel. Und diese Blitze.«
    »Von wegen. Du warst perfekt.«
    Als seine Augen aufleuchteten, lachte ich laut.
    »Vermisst du das?«, fragte ich. »Die Höflinge, die dir erzählen, wie fabelhaft du bist?«
    Sein Blick traf auf meinen, und seine Stimme wurde weicher.
    »Ist mir nie wichtig gewesen. Du bist die Einzige, die es jemals so gesagt hat, dass es wahr sein könnte.«
    Ich senkte den Blick und trat zurück. »Ich sollte gehen und Jaime sagen, dass ihr Problem sich erledigt hat. Vielen Dank für «
    »Jederzeit. Das weißt du auch.«
    Ich nickte. »Dann mache ich mich jetzt auf den Weg. Sehen wir uns später?«
    »Bitte. Oh, noch etwas. Wenn du mit Jaime redest es gibt zwar keinen Grund, weshalb dabei mein Name fallen sollte, aber sorg besser dafür, dass er es nicht tut.«
    Ich seufzte. »Was hast du ihr angetan?«
    »Das war nicht ich «
    »Lass es mich anders formulieren. Was haben deine Angestellten ihr auf deine Anweisung hin angetan? Das heißt, wenn ich’s mir recht überlege, sag’s mir lieber nicht.« Ich verdrehte die Augen. »Ich hätte das wohl wissen müssen wenn ich ihr nie irgendwas getan habe, dann musst du es gewesen sein. Wir beide zusammen haben es uns wohl mit etwa fünfundneunzig Prozent der paranormalen Welt verdorben.«
    »Und die restlichen fünf haben wir umgebracht.«
    »Wir werden an unseren Umgangsformen arbeiten müssen, Kris.«
    »Aber was soll dann daran amüsant sein?«
    Ich lächelte, schüttelte den Kopf und teleportierte mich in Jaimes Wohnung.

    9
    W enn es mir gelingen sollte,Jaimes Stalker geist loszuwerden, würde ich in ihre Wohnung kommen und dort auf sie warten, so lautete die Abmachung. Nachdem ich Jaimes Wohnung gefunden hatte, wartete ich dort tatsächlich . . .
    mindestens zehn Minuten lang. Dann begann ich nach Hinweisen darauf zu suchen, wohin sie gegangen war. Die Antwort fand ich in ihrem Kalender sie war zu einem gesellschaftlichen Anlass bei irgendeinem Mitglied des Stadtrats eingeladen.
    Das half mir nicht weiter, aber ich hatte das Glück, auf ihrem Schreibtisch einen kleinen Stapel Einladungen zu finden.
    Die für heute Abend lag natürlich nicht ganz oben das wäre ja auch zu einfach gewesen. Also musste ich mich mit Hilfe meiner AspicioKräfte in den Stoß hineinbohren. Das erforderte Zeit und Mühe. Ein Guckloch durch den Stoß und den Tisch hindurch zu öffnen wäre einfach gewesen, aber sich jede Schicht einzeln anzusehen, war viel schwieriger. Nach einer halben Stunde Arbeit fand ich die richtige Einladung.
    Damit hatte ich immerhin eine Adresse.
    Dann musste ich zu meinem Haus in Savannah zurückkehren, meine Sammlung von Stadtplänen herausholen und nachsehen, wo diese Adresse zu finden war. Ich kannte nur drei Reisecodes für Chicago, was bedeutete, dass ich nur bis auf sechs Meilen an mein Ziel herankommen konnte. Es hätte schlimmer sein können, aber es war immer noch ein hübscher Fußmarsch.
    Als ich schließlich eintraf, war es nach Mitternacht. Die Straße war mit Autos zugeparkt, und Leute kamen aus dem Haus geströmt, entweder hinreichend erpicht auf frische Luft, um die Kälte in Kauf zu nehmen, oder zu betrunken, um sie zu bemerken.
    Ich fand Jaime im Esszimmer, wo sie mit einer makellos gekleideten und frisierten Frau Mitte fünfzig sprach. Nun hatte ich in Jaimes Aufnahmestudio meine Lektion gelernt. Oder vielleicht sollte ich einfach zugeben, dass Jaime nicht ganz unrecht hatte mit ihren Ansichten über Geister, die sie mitten in einer Unterhaltung mit einem lebenden Menschen unterbrachen. Also hielt ich mich aus ihrem Blickfeld heraus und wartete. Wartete noch etwas. Wartete weitere dreißig Sekunden und beschloss dann, näher heranzugehen und zu sehen, ob ich vielleicht auf höfliche Weise ihre Aufmerksamkeit erregen konnte.
    Als ich mich näherte, sah ich auch Jaimes Gesprächspartnerin besser. Sogar von hinten war sie unverkennbar eine gut gestellte Karrierefrau makellose Haltung, ein Designerkostüm, kurzes, dezent silbergesträhntes Haar, das auf elegante Art die mittleren Jahre erkennen ließ. Eine Frau in einer leitenden

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