Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
»Also wirklich, ich fange an, mich zu fragen, ob du das tust, um uns zu ärgern. Schon mit einem Magier zu sprechen verstößt gegen die Regeln, und das hast du ja offensichtlich getan.« Sie warf einen Blick zum Kopfende des Raums hinüber, wo Savannah mit Cortez schwatzte. »Und dann noch meiner Nichte zu erlauben, dass sie das Gleiche tut!«
    »Nur weil deine Nichte absolut null Unterstützung durch ihre Tante bekommt.«
    Therese bedeutete mir, ich sollte leiser sprechen. Ich tat es nicht.
    »Ja, ich habe mit ihm geredet. Warum? Weil er der Einzige ist, der angeboten hat, mir zu helfen. Er hat mich heute vor dem Gefängnis bewahrt. Ihr drei habt es nicht mal für nötig gehalten, Margaret aufs Revier zu schicken, um sicherzustellen, dass jemand bei Savannah ist. Ihr wisst genau, ich bin nicht der Typ, der schnell um Hilfe bittet, aber jetzt tu ich’s.«
    »Du brauchst keinen Magier.«
    »Nein, ich brauche meinen Zirkel.«
    »Zuerst muss der Magier weg«, sagte Victoria.
    »Und dann helft ihr mir?«
    »Ich lasse mich hier nicht auf einen Handel ein«, sagte sie.
    »Ich gebe dir eine Anweisung. Sorg dafür, dass er verschwindet – jetzt.« Damit drehte sie sich um und ging; die beiden anderen folgten in ihrem Kielwasser.
    Cortez tauchte neben mir auf. »Vielleicht wollen Sie sich das mit meinem Angebot doch noch einmal überlegen?«, murmelte er.
    Ich sah, dass die Ältesten uns beobachteten. Victorias wütender Blick befahl mir, Cortez zum Teufel zu schicken. Das Bedürfnis, ihr den Finger zu zeigen, war fast unwiderstehlich.Stattdessen tat ich das metaphorische Äquivalent davon.
    »Sie haben vollkommen Recht«, sagte ich mit erhobener Stimme zu Cortez. »Wir sollten drüber reden. Komm, Savannah, wir gehen.«
    Ich bedeutete Cortez, er sollte vorangehen.
    Wir fuhren zu Starbucks in Belham – in getrennten Autos selbstverständlich. Nachdem ich geparkt hatte, nahm Cortez den Platz vor mir und brachte es trotzdem fertig, neben meiner Fahrertür zu stehen, bevor ich den Schlüssel aus dem Zündschloss gezogen hatte. Er versuchte nicht, mir die Tür zu öffnen, aber als ich sie aufstieß, hielt er sie fest, während ich ausstieg.
    Ich bestellte eine heiße Schokolade in Kindergröße für Savannah. Sie änderte die Bestellung zu einem Caffè moca mit Milchschaum ab. Ich schraubte es zu einem kleinen koffeinfreien Caffè moca herunter. Sie schlug noch ein Brownie mit Schokoladenchips heraus, und damit wurden wir uns einig. Sehen Sie, da begann dieses ganze Zeug nun endlich einfacher zu werden, und jetzt wollte Kristof Nast alles ruinieren. Es war wirklich nicht fair.
    Obwohl der Laden an einem Sonntagabend um halb zehn nicht gerade aus allen Nähten platzte, entschied Cortez sich für einen Nebenraum, in dem die Stühle bereits auf den Tischen standen. Als wir hinübergingen, lehnte die Kassiererin sich über die Theke, wobei ein halbes Pfund Ketten und Anhänger auf das Laminat prasselten.
    »Dieser Raum ist geschlossen«, sagte sie.
    »Wir räumen auf, wenn wir gehen«, antwortete Cortez und schob uns zum hintersten Tisch hinüber. Als wir uns gesetzt hatten, sagte er zu Savannah: »Ich fürchte, das wird wiedereine von diesen grauenhaft langweiligen Unterhaltungen. Da drüben ist ein Zeitschriftenständer.« Er griff nach der Brieftasche. »Darf ich dir etwas zum Lesen kaufen?«
    »Netter Versuch«, sagte sie und schlürfte einen Mund voll Schlagsahne.
    »In Ordnung. Gehen wir also diese Liste durch, die ich euch mitgebracht habe.«
    »Hab sie nicht dabei.«
    »Das macht überhaupt nichts.« Er wuchtete seine Tasche auf den Tisch. »Ich habe Kopien.«
    »Also schön«, sagte sie, während sie den Fünfdollarschein entgegennahm. »Ich weiß nicht, warum Sie sich die Mühe machen, wir stellen Sie nicht ein. Wenn wir einen Magieranwalt wollten, könnte ich jemand viel Älteren und Erfahreneren finden als Sie.«
    »Ich werde es im Gedächtnis behalten.«
    Während ich zusah, wie Savannah sich ihre Zeitschrift kaufte, sortierte Cortez Papiere. Erst als sie sich an einem Tisch am anderen Ende des Raum häuslich eingerichtet hatte, wandte ich mich wieder an ihn.
    »Okay«, sagte ich. »Sie wollen mich davon überzeugen, dass Sie auf meiner Seite sind? Vergessen Sie die Listen erst mal. Erzählen Sie mir alles, was Sie über Kabalen wissen. Und ich meine
alles

    »Alles?« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Ich glaube, die schließen in ein paar Stunden.«
    »Sie haben eine halbe Stunde«, sagte ich. »Nutzen Sie

Weitere Kostenlose Bücher