Nacht der Leidenschaft
zusammengezogen. Mit den Händen umfasste er ihren Kopf und liebte sie, bis sie erfüllt aufstöhnte. Sein Körper erbebte, als er sich in ihr ergoss und pulsierend in ihrer Wärme verharrte. Sobald er wieder zu Atem gekommen war, lächelte er und schob sein schlaffer gewordenes Glied tiefer in sie hinein. „Das soll dich lehren, meine Geschenke nicht abzuweisen.“ Er rollte sich auf seine Bettseite und nahm sie mit sich.
„Ja, Sir“, murmelte sie mit gespielter Unterwürfigkeit. Zufrieden schmunzelnd gab er ihr einen beifälligen Klaps auf den Hintern.
Während Amanda mit den vielen Projekten ihres Mannes vertraut wurde, interessierte sie sich besonders für die kränkelnde Zeitschrift Caventry Quarterly Review Das von Jack seit einiger Zeit vernachlässigte Blatt brachte vorwiegend Besprechungen und Berichte über die neuesten Entwicklungen der Literatur und Geschichte. Für Amanda stand außer Zweifel, dass die Review ausgezeichnet gehen würde, wenn ihr Herausgeber stark genug wäre, um ihr nicht nur ein Gesicht, sondern auch intellektuelles Gewicht zu geben.
Voller Ideen, wie man der Zeitschrift wieder auf die Beine helfen könnte, verfasste Amanda einen Prospekt mit Vorschlägen für eventuelle Themen, infrage kommende Mitarbeiter und zu besprechende Bücher sowie einen Umriss der im Großen und Ganzen einzuschlagen den Richtung. Die Review sollte zu einer progressiven und unsentimentalen Zeitschrift gemacht werden, schlug sie vor, Reformen und sozialen Veränderungen gegenüber aufgeschlossen. Andererseits sollte sie bestehende Systeme und Strukturen tolle und mehr an deren Verbesserung als an deren Zerstörung interessiert sein damit die besten Grundwerte der Gesellschaft erhalten blieben, während das Unkraut ausgemerzt wird …
„Sehr gut“, erklärte Jack, nachdem er den Text gelesen hatte. Sein Blick ging ins Leere, während sich in seinem Kopf unzählige Gedanken abspulten. „Ausgezeichnet.“ Sie saßen in ihrem Wintergarten. Jack hatte in einem bequemen Sessel Platz genommen und die Füße hochgelegt. Amanda hatte sich auf den Kissen einer kleinen Couch zusammengeringelt und hielt eine Tasse mit warmem Tee in der Hand. Es war inzwischen Nachmittag geworden.
Durch die offenen Bögen wehte eine kühle Brise.
Er schien zu einem Entschluss gekommen zu sein und blickte Amanda mit wachen blauen Augen an. „Du hast den perfekten Kurs für die Review vorgeschlagen. Jetzt brauche ich einen geeigneten Herausgeber, der bereit und fähig ist, dieses Projekt durchzuführen.“
„Vielleicht Mr. Fretwell?“, regte sie an.
Jack schüttelte sofort den Kopf. „Nein, Fretwell ist mit Arbeit überlastet, außerdem bezweifle ich, dass er sich dafür interessieren würde. Das Ganze ist etwas intellektueller, als ihm recht wäre.“
„Nun, du musst dir jemanden einfallen lassen“, beharrte Amanda und blickte ihn über den Rand der Teetasse an.
„Du kannst der Review nicht einfach den Hahn zudrehen“
„Ich habe jemanden. Dich. Wenn du dazu bereit bist.“
Amanda lachte bedauernd. Gewiss erlaubte er sich einen Scherz mit ihr. „Das ist unmöglich.“
„Warum?“
Sie zog geistesabwesend an einer widerspenstigen Locke, die ihr in die Stirn hing. „Kein Mensch würde eine Publikation lesen, wenn sich herausstellte, dass eine Frau mit der Herausgabe betraut ist. Namhafte Autoren wären nicht bereit, ihren Beitrag zu leisten. Oh, die Dinge würden vollkommen anders liegen, wenn es sich um Mode handelte oder um eine Frauenzeitschrift mit leichter Unterhaltung, aber doch nicht bei so etwas Anspruchsvollem wie der Review …“ Sie schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken.
In sein Gesicht trat ein Ausdruck, den sie bereits kennen gelernt hatte. Er zeigte ihn jedes Mal, wenn er sich freute, eine scheinbar undurchführbare Angelegenheit in Angriff zu nehmen. „Und wenn wir Fretwell als Galionsfigur benutzen?“, regte er an. „Dich werden wir als ‚Redaktionsassistentin‘ einsetzen, während du in Wirklichkeit für alles zuständig bist.“
„Früher oder später wird die Wahrheit ans Tageslicht kommen.“
„Ja, aber dann hast du dir doch längst Glaubwürdigkeit erworben und so gute Arbeit geleistet, dass es bestimmt keiner wagen würde, dich ersetzen zu wollen.“ Er stand auf und ging im Wintergarten herum. Seine Begeisterung für dieses Projekt nahm konkrete Formen an, und er warf ihr einen stolzen, herausfordernden Blick zu. „Du als der erste weibliche Redakteur einer bedeutenden
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